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Objektblätter aller Teilregionen - Kanton Bern

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<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften<br />

Über die nördliche Kuppe, den Chapf, verläuft eine Verbindungsstrasse zwischen den Orten Signau und Eggiwil.<br />

Das Gebiet ist sanft in Hügel und Täler geformt, gehört aber nicht mehr zur typischen Eggen- und Grabenstruktur<br />

des nordöstlich angrenzenden Emmentals. Auf den Höhen sind relativ flache Plateaus zu beobachten, die teilweise<br />

sogar etwas Ackerbau erlauben. Da und dort haben sich auch Feuchtgebiete entwickelt, die den ökologischen<br />

Wert der Landschaft erhöhen. Das südliche Gebiet im Umfeld des Schallenbergs ist insgesamt etwas<br />

höher gelegen. Typisch für diesen Raum ist ein relativ flacher Höhenzug, der sich vom Schallenberg Richtung<br />

Nordwesten erstreckt. Hier hat sich – ähnlich wie im höheren Napfgebiet – eine Alpwirtschaft entwickelt, die bereits<br />

voralpinen Charakter zeigt. Randlich ist auch dieses Gebiet intensiv durch Flüsse geprägt und dadurch recht<br />

fruchtbar. Der mosaikartige Aufbau aus Offenland, Alpen und Waldflächen macht diese Gegend zu einem beliebten<br />

Ausflugsziel. Es handelt sich um eher ruhige, unscheinbare Landschaften, die ihre Werte erst bei einem direkten<br />

Besuch offenbaren.<br />

Einzig das Teilgebiet 3 wirkt dynamischer. Der Fluss folgt dem Talverlauf, die Strasse folgt dem Fluss. Ab und zu<br />

trifft man Siedlungen, mehrheitlich haben sich in der Nähe des Gewässers jedoch Wiesen entfaltet. Von der<br />

Strasse zweigen da und dort Seitenäste ab, welche die einzelnen Höfe auf den Hügeln erschliessen.<br />

Aktuelle Nutzung<br />

Teilgebiet<br />

Hauptnutzungen<br />

1 Chapf Weide- und etwas Ackerwirtschaft, Forstwirtschaft, lockere Einzelhofsiedlung<br />

2 Schallenberg Weide- und Alpwirtschaft, Forstwirtschaft, Alpen, Freizeit und Erholung, Armee<br />

3 Röthenbach Erschliessungsachse, Weiden und Wiesen, Flusslauf, Siedlung<br />

Alle drei Teilgebiete weisen ähnliche Nutzungsstrukturen auf, wobei im oberen Schallenberg die Berglandwirtschaft<br />

vorherrscht. Die Land- und Forstwirtschaft zählen nach wie vor zu den Haupterwerbsquellen der ansässigen<br />

Bevölkerung. Dank den teilweise überraschend flachen Standorten kann stellenweise sogar ein einfacher<br />

Ackerbau betrieben werden. Sowohl die beiden Hügelgebiete als auch das Röthenbachtal sind wichtige Durchgangsachsen,<br />

wobei der Schallenberg mit der direkten Verbindung zwischen Thun und Luzern sogar überregionalen<br />

Charakter aufweist. Dieser Pass liegt auf 1'167 m ü.M. und ist dank der gut ausgebauten Strasse vor allem<br />

im Sommer ein beliebtes Ziel für Motorrad- und Radfahrende.<br />

2<br />

Gemäss kantonalem Richtplan liegt der gesamte Perimeter im Streusiedlungsgebiet. Im Gegensatz zu anderen<br />

Emmentaler Gebieten ist der Raum relativ dünn besiedelt. Die Distanzen zwischen den einzelnen Betrieben sind<br />

relativ gross.<br />

Als Grundlage für die Nutzung als Naherholungsgebiet ist ein gut ausgebautes Wanderwegnetz vorhanden. In<br />

höheren Lagen bieten sich Weitblicke in die Voralpen und Alpen an. Der ländliche Charme, die Ruhe und Abgeschiedenheit<br />

und die dennoch gute Zugänglichkeit machen das Gebiet zu einem Geheimtipp für den sanften<br />

Tourismus und die Naherholung. Die Fahrrad- und Motorradszene konzentriert sich auf die Strassen über den<br />

Schallenberg und jene zwischen Eggiwil und Bowil. Hier ist punktuell ein relativ intensiver Zweiradverkehr zu<br />

beobachten. Auf dem Schallenberg-Pass findet der Besuchende ein gut frequentiertes Restaurant direkt an der<br />

Strasse.<br />

Gefährdung<br />

Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Gebietes hat sich über Jahrhunderte entwickelt und ist den natürlichen<br />

Gegebenheiten optimal angepasst. Die Landschaft ist entsprechend stabil und wirkt gegenüber Veränderungen<br />

wenig gefährdet. Der Druck durch Erholungssuchende auf den Raum ist zeitlich und örtlich eingeschränkt<br />

und kann gut verkraftet werden. Ansonsten ist die Nutzung als Naherholungsgebiet zurückhaltend und den natürlichen<br />

Gegebenheiten angepasst.<br />

Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013

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