Objektblätter aller Teilregionen - Kanton Bern
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<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften<br />
Mengestorf, Liebewil und Herzwil sind homogene Siedlungen aus dem 18. Jahrhundert mit hoher Lagequalität.<br />
Mengestorf gilt als wichtiges Zeugnis der reichen ackerbaulichen Geschichte. Die Siedlung mit sieben gut erhaltenen<br />
Gruppenhöfen wurde in den letzten hundert Jahren nur unwesentlich erweitert. Auch die ursprüngliche<br />
Struktur des Weilers Liebewil ist noch weitgehend erhalten. Von Bedeutung sind die orthogonale Anordnung der<br />
Haupt- und Nebengebäude an drei Strassenästen und die Käserei, welche von der aufkommenden Milchwirtschaft<br />
im 19. Jahrhundert zeugt. Die kompakte Bebauung von Herzwil schliesslich besteht aus sechs grossen<br />
Höfen mit zahlreichen Nebengebäuden, gruppiert um ein Strassenkreuz.<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Teilgebiet<br />
Gesamtperimeter<br />
Hauptnutzungen<br />
landwirtschaftliche Nutzung mit Ackerbau und Weide-/Wiesland, Forstwirtschaft<br />
Das Gebiet um den Mängistorfberg umfasst mit Ausnahme der drei Weiler Mengestorf, Liebewil und Herzwil<br />
kaum Bauzonen und liegt fast vollständig im Perimeter von Fruchtfolgeflächen. Die landwirtschaftliche Nutzung<br />
ist daher intensiv und auf Ackerbau sowie Weide- und Graswirtschaft ausgerichtet. Ökologische Ausgleichsflächen<br />
befinden sich mehrheitlich an den Waldrändern und in der Umgebung der Weiler und Höfe. Bei Mengestorf<br />
besteht eine Damhirschzucht.<br />
Aufgrund der Nähe zur Agglomeration <strong>Bern</strong> dient das attraktive Gebiet als Ausgleichsraum für Naherholungsund<br />
Freizeitnutzungen der Bevölkerung (wandern, joggen, biken).<br />
Elektrische Hochspannungsleitungen im Süden und Westen (Wattenwil-Mühleberg) und im Osten des Perimeters<br />
beeinflussen das Landschaftsbild.<br />
Etwas ausserhalb des Weilers Mengestorf besteht ein Werkhof mit einem Baumaterialdepot. Eine homogene<br />
Doppelreihe von Einfamilienhäusern aus den 1950er- und 1960er-Jahre prägt das Bild entlang der Mengestorfstrasse.<br />
Diese wird oft als Ausweichroute für den Strassenverkehr vom Wangental in die obere Gemeinde<br />
Köniz genutzt.<br />
2<br />
Gefährdung<br />
Aufgrund der vorherrschenden landwirtschaftlichen Nutzung ergibt sich ein Druck auf die bestehenden naturnahen<br />
Landschaftselemente. Die moderne Landwirtschaft ist zunehmend auf grosse und zweckmässige Nutzbauten<br />
angewiesen. Die bestehende Bausubstanz in den geschützten Weilern entspricht diesen Ansprüchen nur<br />
zum Teil, was u.a. Neubauten bzw. den Umbau von Nebenbauten erforderlich macht (Ställe, Futtersilos, etc.).<br />
Das Konfliktpotenzial zwischen Landwirtschaft und Erholung ist aufgrund der intensiven Nutzung als gross einzustufen.<br />
Der Durchgangsverkehr auf der Strasse Gasel – Thörishaus Station hat besonders für Mengestorf und<br />
Liebewil negative Auswirkungen.<br />
Schutzwürdigkeit<br />
Schutzwürdigkeit<br />
der Teilgebiete<br />
hinsichtlich<br />
Vielfalt<br />
Eigenart<br />
Schönheit<br />
geschichtlicher /<br />
kultureller Wert<br />
ökologische<br />
Bedeutung<br />
gesundheitlicher /<br />
Erholungswert<br />
Gesamtperimeter X X X X<br />
Einsehbarkeit<br />
Empfindlichkeit<br />
Stichworte<br />
Prägung des Landschaftsbildes<br />
durch die drei geschützten Weiler,<br />
harmonische Strukturen,<br />
hohe Empfindlichkeit gegenüber<br />
Eingriffen<br />
Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013