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Objektblätter aller Teilregionen - Kanton Bern

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<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften<br />

Im südlichen Bereich des Teilgebiets 1 befindet sich eine höher gelegene Ebene mit charakteristischen Einzelhöfen<br />

aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Wege mit Baumreihen verbinden die einzelnen Höfe und landschaftsprägende,<br />

regionaltypische Trockenmauern trennen die Weideflächen. Ähnliche Strukturen finden sich auch im Teilgebiet<br />

2 (Montagne de l’Envers). Ein kleiner Abschnitt der Talstrasse zwischen Renan und Sonvilier (Teilgebiet 1)<br />

hat Eingang in das Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz IVS gefunden (nationale Bedeutung mit<br />

viel Substanz).<br />

Das Teilgebiet 3 wird geprägt durch das kantonale Naturschutzgebiet (und Moorlandschaft 27) Les Pontins, mit<br />

national geschützten Hoch- und Flachmooren sowie deren Pufferzonen.<br />

Charakteristisch für das Gebiet ist das lebhafte Mosaik unterschiedlichster Strukturen. Einzelhöfe, Weiler, Verkehrsachsen<br />

– die Bahnlinie Biel-La-Chaux-de-Fonds führt durch das Tal – und naturnahe Landschaftselemente<br />

wie die Suze, Trockenmauern, Holzzäune, Wiesen, Wälder, Hecken, Baumreihen, Weiden und Wytweiden sowie<br />

typischen Elemente von Karstgebieten wie Dolinen und Hochmoore stehen in einer spannenden Wechselwirkung<br />

zueinander und machen den Reiz der Landschaft aus.<br />

Aktuelle Nutzung<br />

Teilgebiet<br />

Hauptnutzungen<br />

1 Envers des Convers Ackerbau, wenig Forstwirtschaft, eine Wohn- und Beschäftigungsstätte, einzelne Gastwirtschaften<br />

2 Montagne de l’Envers Mehrheitlich extensive Landwirtschaft, meist Weidewirtschaft<br />

3 Les Pontins Mehrheitlich extensive Landwirtschaft, meist Weidewirtschaft, einzelne Gastwirtschaften<br />

Die Landwirtschaft nimmt den grössten Teil der Fläche in Anspruch. In den tieferen Lagen wird intensiv Ackerbau<br />

betrieben. Die höher gelegenen Ebenen werden mehrheitlich extensiv bewirtschaftet. Einige Landwirtschaftsbetriebe<br />

im Teilgebiet 3 haben auch die Funktion von Gastwirtschaften übernommen.<br />

Mit dem Hospice "Le Pré-aux-Boeufs“ befindet sich im Teilgebiet 1 bei Renan eine soziale Institution, die Wohnund<br />

Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit sozialpsychiatrischen Problemen anbietet. Das Ferienzentrum La<br />

Cibourg (ebenfalls in der Gemeinde Renan und im Teilgebiet 1) bietet Unterkunftsmöglichkeiten an.<br />

2<br />

Die Region ist bekannt für ihr sanftes, touristisches Angebot. So ist der gesamte Perimeter durchzogen von einem<br />

Netz von Wander- und Bikerouten. Im Winter werden in den Teilgebieten 2 und 3 Langlaufloipen gespurt.<br />

Aufgrund der Nähe zum Skigebiet „Les Savagnières“ (ausserhalb des Objektperimeters) sind im Winter ebenfalls<br />

Schneeschuhwanderer anzutreffen.<br />

Gefährdung<br />

Die Intensivierung der Landwirtschaft gefährdet die wenigen Wytweiden, die im Teilgebiet 3 noch vorhanden sind.<br />

Das Risiko besteht in der Entfernung der für die Bewirtschaftung störenden Bäume sowie in der Verbuschung der<br />

nur extensiv nutzbaren Flächen.<br />

Von der Landwirtschaft geht eine weitere Gefahr aus, indem „störende“ Objekte wie Dolinen im Zug der weiteren<br />

Rationalisierung aufgefüllt werden könnten.<br />

Der Unterhalt der traditionellen Trockenmauern ist sehr aufwändig. Wie in den anderen Gebieten des Juras und<br />

der Alpen ist daher damit zu rechnen, dass die bestehenden Trockenmauern nicht mehr bzw. nicht fachgerecht<br />

saniert werden. Weiter werden Holzzäune zunehmend durch Kunststoffmaterial ersetzt. Schliesslich besteht die<br />

Gefahr, dass die landschaftsprägenden Baumreihen bei Überalterung der Bestände nicht ersetzt werden.<br />

Der Druck der Erholungssuchenden ist im Teilgebiet 3 vor allem im Winter gross. Er kann vor allem aus Sicht des<br />

Artenschutzes problematisch sein.<br />

Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013

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