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Objektblätter aller Teilregionen - Kanton Bern

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<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften<br />

Das Eriz ist schwer zugänglich und abgelegen, vor allem gegen Norden wirkt der scharfe Nagelfluhgrat der Honegg<br />

als dominanter Abschluss gegenüber dem Emmental. Die Abgeschiedenheit wird dadurch unterstrichen,<br />

dass Verkehrswege im Eriz spärlich sind und keinen Durchgangscharakter aufweisen.<br />

Ein grosser Anteil der Landschaft ist gemäss kantonalem Richtplan als Streusiedlungsgebiet ausgeschieden.<br />

Aktuelle Nutzung<br />

Teilgebiet<br />

Hauptnutzungen<br />

1 Eriz Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Freizeit und Erholung, etwas Tourismus, Streusiedlung<br />

und einzelne Dörfer<br />

2 Zulg Natur- und Flusslandschaft, Wald, wenig intensive Landwirtschaft<br />

Die hauptsächlichen Nutzungen im Gebiet sind die Land- und Forstwirtschaft. Die Intensität ist dabei stark abhängig<br />

von der Topographie. Während in den nordwestlichen Gebieten ein wenig Ackerbau betrieben werden<br />

kann, nimmt die Milchwirtschaft gegen Süden und Osten zu. Entlang der Fliessgewässer und teilweise auch auf<br />

den plateauartigen Feldern haben sich grössere Waldflächen entwickelt, die ebenfalls mehr oder weniger intensiv<br />

genutzt werden.<br />

Der Übergangscharakter des Gebietes spiegelt sich auch in der Besiedlung. Der Haustyp wechselt vom Oberländer<br />

zum Emmentaler Bauernhaus. Neben Einzelhofsiedlungen haben sich an günstigen Lagen entlang der Strassen<br />

kleinere Dörfer entwickelt. Das Gebiet wurde vor allem früher als bedeutende Transportverbindung zwischen<br />

dem Thunerseegebiet und dem Emmental benutzt.<br />

Durch die Nähe zu den Städten <strong>Bern</strong> und Thun sowie zu den Siedlungen im Aaretal ist das Gebiet prädestiniert<br />

für die Naherholung. An gewissen Tagen ist ein relativ intensiver Besucherstrom festzustellen. Dies vor allem in<br />

der Umgebung der geschützten Moore (vor allem ausserhalb des Perimeters in der Moorlandschaft) sowie im<br />

Eriz. Im Sommer sind Aktivitäten wie Wandern, Canyoning und Biken gefragt, im Winter gibt es Möglichkeiten<br />

zum Skifahren und Langlaufen. Verteilt über den gesamten Perimeter bieten einzelne Landgasthöfe Verpflegung<br />

und Unterkunft an, wobei diese mehrheitlich auf einen sanften Tourismus ausgelegt sind. An einigen Stellen<br />

erlaubt die Hügellandschaft eindrückliche Ausblicke über das Aaretal und den Thunersee.<br />

2<br />

Gefährdung<br />

Solange die extensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung aufrechterhalten werden kann, hält sich die Gefährdung<br />

der Landschaft in Grenzen. Trotz der Nähe zu regionalen Zentren sowie der Hauptstadtregion und der<br />

Attraktivität der Landschaft kann der Druck durch Naherholende verkraftet werden. Die kurvenreichen Strassen<br />

und die coupierten Geländeabschnitte stellen eine gewisse Herausforderung dar, die vor allem von Velofahrenden<br />

und Motorradfreunden gerne angenommen werden.<br />

Bei guten Verhältnissen und vor allem an Wochenenden wird das Hügelgebiet bei Eriz durch zahlreiche Erholungssuchende<br />

frequentiert. Das kann gelegentlich zu einer erhöhten Belastung auf den Raum beziehungsweise<br />

auf die Umwelt führen. Nimmt dieser Druck zu, könnte dies negative Auswirkungen auf die Natur haben, was zu<br />

einer ökologischen und schliesslich auch ökonomische Wertverminderung der Gebiete führen würde.<br />

Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013

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