Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...
Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...
Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 23 -<br />
3.2 Handlungsfeld Partizipation<br />
Ausgangslage<br />
Die Förderung von Partizipation ist ein unverzichtbarer Baustein <strong>für</strong> gelingende<br />
Integration und die Sicherung der demokratischen Gesellschaft. Alle Menschen<br />
in unserer Gesellschaft müssen die Möglichkeit haben, sich in sämtlichen Politik- und<br />
Handlungsfeldern aktiv an der Gestaltung ihrer Umwelt und ihrer Lebensbedingungen<br />
zu beteiligen. Dahinter steht die Idee einer offenen Gemeinschaft, in der sich<br />
jeder Mensch nach seinem freien Willen entfalten, betätigen, engagieren und weiterbilden<br />
kann. Beteiligung erfolgt demnach in politischen (Wahlen, Parteien, etc.), sozialen<br />
(in Wohlfahrtsverbänden, -einrichtungen, etc.), beruflichen (Gewerkschaften,<br />
Betriebs- und Personalräten, etc.) oder kulturellen (Kulturvereine, Initiativen, etc.)<br />
Bereichen. Zudem sind auch Partizipationsmöglichkeiten im Bildungswesen (Elternbeiräte,<br />
Schul- und Hochschulvertretungen, etc.) oder im unmittelbaren Wohnumfeld<br />
(Nachbarschaftsinitiativen, Stadtteilinitiativen, etc.) zu nennen.<br />
Bürgerschaftliches Engagement und eine aktive Bürgergesellschaft sind die<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> die Zukunftsfähigkeit einer demokratischen Gesellschaft.<br />
Als Leitbild beschreibt die Bürgergesellschaft „ein Gemeinwesen, in dem die Bürgerinnen<br />
und Bürger auf der Basis gesicherter Grundrechte und im Rahmen einer politisch<br />
verfassten Demokratie durch das Engagement in selbstorganisierten Vereinigungen<br />
und durch Nutzung von Beteiligungsmöglichkeiten die Geschicke <strong>des</strong> Gemeinwesens<br />
wesentlich prägen können.“ 13<br />
Bürgerschaftliches Engagement von Migrantinnen und Migranten und ihren<br />
Organisationen ist sehr vielfältig. Migrantinnen und Migranten engagieren sich in<br />
zahlreichen Bereichen <strong>des</strong> gesellschaftlichen Zusammenlebens in den unterschiedlichsten<br />
Formen. Nicht immer würden sie ihr bürgerschaftliches Engagement selbst<br />
als solches beschreiben, sondern es eher als Selbstverständlichkeit ansehen.<br />
In demokratischen Gesellschaften nimmt die politische Partizipation eine besondere<br />
Stellung ein. Die chancengerechte Teilhabe und Partizipation aller im Gemeinwesen<br />
lebenden Einwohnerinnen und Einwohner ist ein Eckpfeiler der Demokratie. Eine<br />
demokratische Gesellschaft kann ohne die Partizipation ihrer Mitglieder nicht existieren.<br />
Sie ist auf die Mitarbeit der Mehrheit der Gesellschaft angewiesen. Dies gilt vor<br />
allem auch <strong>für</strong> die regionale und lokale Ebene, auf der Entscheidungen fallen, die<br />
sich auf das unmittelbare Leben der oder <strong>des</strong> Einzelnen beziehen.<br />
Politische Partizipation meint die Möglichkeit zur politischen Selbstvertretung von<br />
Menschen mit Migrationshintergrund und Teilhabe an der politischen Willensbildung.<br />
Wichtige Formen der Partizipation und der Interessenvertretung sind die<br />
Beiräte <strong>für</strong> Migration und Integration sowie die Migrantenorganisationen. Letztere<br />
umfassen das gesamte Spektrum von sehr kleinen temporären und informellen Zusammenschlüssen<br />
bis hin zu großen Organisationen mit hauptamtlichen Beschäftigten.<br />
Der Migrationshintergrund ist dabei nur ein Merkmal von vielen.<br />
13 Deutscher Bun<strong>des</strong>tag (2002). EK 14/2 „Zukunft <strong>des</strong> Bürgerschaftlichen Engagements“. Drucksache<br />
14/8900, S. 24.