30.01.2014 Aufrufe

Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...

Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...

Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 33 -<br />

Ein vergleichbarer Befund zeigte sich auch <strong>für</strong> die bun<strong>des</strong>weite Überprüfung der Bildungsstandards<br />

im Bereich der Grundschulen, die 2011 durchgeführt wurde.<br />

Den Grundschulen in Rheinland-Pfalz wurde eine im Ländervergleich gute Förderung<br />

von Kindern mit Migrationshintergrund bescheinigt.<br />

Für die rheinland-pfälzische Bildungspolitik ist von zentraler Bedeutung, jedem Menschen<br />

unabhängig von seiner Herkunft und seiner sozialen Lage einen umfassenden<br />

Zugang zu Bildung zu bieten, eine fachlich und pädagogisch gute Bildung zu vermitteln<br />

sowie Bildungsaufstiege und den Erwerb Interkultureller Kompetenzen zu ermöglichen.<br />

Dies ist die Grundlage <strong>für</strong> lebenslanges Lernen und <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />

Teilhabe am Berufsleben und an der Gesellschaft. Dabei sind „gleiche Chancen<br />

und der gebührenfreie Zugang zu Bildung <strong>für</strong> Alle“ wesentliche Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> eine gleichberechtigte Teilhabe und somit <strong>für</strong> eine gelingende Integration.<br />

Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen stehen<br />

dabei vor der Aufgabe, der Vielfalt und Heterogenität der Kinder, Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen hinsichtlich Herkunft, Kultur, Geschlecht und sozialer Lage und<br />

Begabungen noch besser gerecht zu werden und allen Kindern die Bildungschancen<br />

einzuräumen und gemeinsame Werte zu vermitteln, die <strong>für</strong> die demokratische und<br />

sozial gerechte Zukunft unserer Gesellschaft unabdingbar sind. Dies erfordert die<br />

Fähigkeit der Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen, auf die einzelnen Kinder und<br />

Jugendlichen, ihre Fähigkeiten, Begabungen und mögliche Defizite individuell einzugehen<br />

und sie entsprechend zu fördern. Auch auf die Vielfalt der Eltern im Hinblick<br />

auf Herkunft, Kultur und sozialer Lage ist so einzugehen, dass sie ihren Möglichkeiten<br />

entsprechend zum Bildungserfolg ihrer Kinder beitragen können.<br />

Zuwanderung hat sich verändert. Es kommen heute andere Zuwanderungsgruppen;<br />

mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen, Bildungsgängen, rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

und Sprachkenntnissen. Durch die zunehmende Zuwanderung besteht<br />

eine besondere Aufgabe <strong>für</strong> das Bildungssystem gegenüber denjenigen Kindern<br />

und Jugendlichen, die während <strong>des</strong> Schuljahres mit ihren Eltern aus dem<br />

Ausland zuwandern und noch nicht über Deutschkenntnisse verfügen. Sie sind<br />

durch die Vermittlung der erforderlichen Sprachkenntnisse möglichst schnell in die<br />

Lage zu versetzen, sich in ihr schulisches Umfeld zu integrieren und erfolgreich an<br />

der Bildung teilzuhaben.<br />

Die im Zuge <strong>des</strong> Zuwanderungsgesetzes 2005 eingeführten Integrationskurse leisten<br />

einen wichtigen Beitrag zur sprachlichen und gesellschaftspolitischen Bildung<br />

von Migrantinnen und Migranten. Die Kurse werden vom Bund finanziert und vom<br />

BAMF mit Hilfe örtlicher Sprachkursträger 18 angeboten, sie sind allerdings <strong>für</strong> Flüchtlinge<br />

im Asylverfahren und geduldete Ausländerinnen und Ausländer nicht offen. Dazu<br />

kommen die aus Mitteln <strong>des</strong> Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten berufsbezogenen<br />

Sprachkurse, die ebenfalls vom BAMF mit Hilfe örtlicher Träger organisiert<br />

werden, und die gerade angesichts der zunehmenden Zuwanderung von Fachkräften<br />

an Bedeutung gewinnen. Im Unterschied zu den Integrationskursen stehen<br />

sie jetzt auch denjenigen Geduldeten und Flüchtlingen offen, die am ESFgeförderten<br />

Bun<strong>des</strong>programm zur Arbeitsmarkt-Integration von Flüchtlingen und Geduldeten<br />

teilnehmen, das in Rheinland-Pfalz durch das Netzwerk InProcedere durchgeführt<br />

wird.<br />

18 Die Mehrheit der zugelassenen Integrationskursträger in Rheinland-Pfalz sind Volkshochschulen (32 von 60).<br />

Im Jahr 2012 haben rund 60% aller geförderten Integrationskursabsolvent/innen in Rheinland-Pfalz den Kurs an<br />

einer Volkshochschule absolviert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!