Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...
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Ein vergleichbarer Befund zeigte sich auch <strong>für</strong> die bun<strong>des</strong>weite Überprüfung der Bildungsstandards<br />
im Bereich der Grundschulen, die 2011 durchgeführt wurde.<br />
Den Grundschulen in Rheinland-Pfalz wurde eine im Ländervergleich gute Förderung<br />
von Kindern mit Migrationshintergrund bescheinigt.<br />
Für die rheinland-pfälzische Bildungspolitik ist von zentraler Bedeutung, jedem Menschen<br />
unabhängig von seiner Herkunft und seiner sozialen Lage einen umfassenden<br />
Zugang zu Bildung zu bieten, eine fachlich und pädagogisch gute Bildung zu vermitteln<br />
sowie Bildungsaufstiege und den Erwerb Interkultureller Kompetenzen zu ermöglichen.<br />
Dies ist die Grundlage <strong>für</strong> lebenslanges Lernen und <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
Teilhabe am Berufsleben und an der Gesellschaft. Dabei sind „gleiche Chancen<br />
und der gebührenfreie Zugang zu Bildung <strong>für</strong> Alle“ wesentliche Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> eine gleichberechtigte Teilhabe und somit <strong>für</strong> eine gelingende Integration.<br />
Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen stehen<br />
dabei vor der Aufgabe, der Vielfalt und Heterogenität der Kinder, Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen hinsichtlich Herkunft, Kultur, Geschlecht und sozialer Lage und<br />
Begabungen noch besser gerecht zu werden und allen Kindern die Bildungschancen<br />
einzuräumen und gemeinsame Werte zu vermitteln, die <strong>für</strong> die demokratische und<br />
sozial gerechte Zukunft unserer Gesellschaft unabdingbar sind. Dies erfordert die<br />
Fähigkeit der Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen, auf die einzelnen Kinder und<br />
Jugendlichen, ihre Fähigkeiten, Begabungen und mögliche Defizite individuell einzugehen<br />
und sie entsprechend zu fördern. Auch auf die Vielfalt der Eltern im Hinblick<br />
auf Herkunft, Kultur und sozialer Lage ist so einzugehen, dass sie ihren Möglichkeiten<br />
entsprechend zum Bildungserfolg ihrer Kinder beitragen können.<br />
Zuwanderung hat sich verändert. Es kommen heute andere Zuwanderungsgruppen;<br />
mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen, Bildungsgängen, rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
und Sprachkenntnissen. Durch die zunehmende Zuwanderung besteht<br />
eine besondere Aufgabe <strong>für</strong> das Bildungssystem gegenüber denjenigen Kindern<br />
und Jugendlichen, die während <strong>des</strong> Schuljahres mit ihren Eltern aus dem<br />
Ausland zuwandern und noch nicht über Deutschkenntnisse verfügen. Sie sind<br />
durch die Vermittlung der erforderlichen Sprachkenntnisse möglichst schnell in die<br />
Lage zu versetzen, sich in ihr schulisches Umfeld zu integrieren und erfolgreich an<br />
der Bildung teilzuhaben.<br />
Die im Zuge <strong>des</strong> Zuwanderungsgesetzes 2005 eingeführten Integrationskurse leisten<br />
einen wichtigen Beitrag zur sprachlichen und gesellschaftspolitischen Bildung<br />
von Migrantinnen und Migranten. Die Kurse werden vom Bund finanziert und vom<br />
BAMF mit Hilfe örtlicher Sprachkursträger 18 angeboten, sie sind allerdings <strong>für</strong> Flüchtlinge<br />
im Asylverfahren und geduldete Ausländerinnen und Ausländer nicht offen. Dazu<br />
kommen die aus Mitteln <strong>des</strong> Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten berufsbezogenen<br />
Sprachkurse, die ebenfalls vom BAMF mit Hilfe örtlicher Träger organisiert<br />
werden, und die gerade angesichts der zunehmenden Zuwanderung von Fachkräften<br />
an Bedeutung gewinnen. Im Unterschied zu den Integrationskursen stehen<br />
sie jetzt auch denjenigen Geduldeten und Flüchtlingen offen, die am ESFgeförderten<br />
Bun<strong>des</strong>programm zur Arbeitsmarkt-Integration von Flüchtlingen und Geduldeten<br />
teilnehmen, das in Rheinland-Pfalz durch das Netzwerk InProcedere durchgeführt<br />
wird.<br />
18 Die Mehrheit der zugelassenen Integrationskursträger in Rheinland-Pfalz sind Volkshochschulen (32 von 60).<br />
Im Jahr 2012 haben rund 60% aller geförderten Integrationskursabsolvent/innen in Rheinland-Pfalz den Kurs an<br />
einer Volkshochschule absolviert.