Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...
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es bei der Lan<strong>des</strong>zentrale <strong>für</strong> politische Bildung verschiedene sich ergänzende<br />
und sich verstärkende Handlungsansätze wie z.B. Veranstaltungen, Publikationsangebot<br />
und Gedenkarbeit. Außerdem koordiniert die Lan<strong>des</strong>zentrale <strong>für</strong> politische<br />
Bildung in Rheinland-Pfalz das größte deutsche Schulnetzwerk „Schule ohne<br />
Rassismus – Schule mit Courage“, in dem sich Schülerinnen und Schüler aus<br />
eigenem Antrieb heraus <strong>für</strong> Vielfalt, Toleranz und Demokratie und gegen Rassismus<br />
und Diskriminierung einsetzen.<br />
Am Pädagogischen Lan<strong>des</strong>institut ist die Koordinierungsstelle "Zeugen der<br />
Zeit" eingerichtet worden, die Schulen beim Einsatz von Zeitzeugen vermittelnd<br />
und beratend zur Seite steht und weitere Zeitzeugen sucht und gewinnt. Mit dem<br />
Einsatz von Zeitzeugen wird Geschichte <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler begreifund<br />
erlebbar. Im Bereich <strong>des</strong> Rechtsextremismus ist es, wie in anderen Bereichen,<br />
von großer Bedeutung, das Wissen um historische Vorgänge um den persönlichen<br />
Aspekt zu erweitern. Über die unmittelbare Teilhabe an vergangenem<br />
Geschehen und über persönliche Schicksale ist es aus fachlicher Sicht leichter,<br />
die Diktatur in ihrer alltäglichen Unmenschlichkeit und Indoktrination nachzuvollziehen.<br />
Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus sollte sich nach den Vorstellungen<br />
<strong>des</strong> MBWWK nicht alleine der Vermeidung von rechtsextremistischen Haltungen<br />
widmen, sie muss auch ein positives Gegenbild setzen. Die Gleichzeitigkeit von<br />
Demokratieerziehung, die Vermittlung historisch-politischen Wissens, die Durchführung<br />
allgemeiner gewaltpräventiver Projekte und gezielt auf Rechtsextremismus<br />
angelegte Programme haben die größten Erfolgschancen. Im Bereich der<br />
Bildung muss es also darum gehen,<br />
o die Demokratie in und außerhalb von Schulen als Wert erlebbar zu machen,<br />
o jungen Menschen über das Wissen um demokratische Institutionen und<br />
Handlungsoptionen eine Teilhabe am demokratischen Staat zu ermöglichen,<br />
o durch zu einem möglichst frühen Zeitpunkt durchgeführte Gewaltprävention<br />
persönlichkeitsstabilisierende und konfliktlösende Verhaltensweisen zu<br />
trainieren und<br />
o Jugendliche mit gezielten Programmen und Projekten über den Rechtsextremismus<br />
aufzuklären, <strong>für</strong> <strong>des</strong>sen Unmenschlichkeit zu sensibilisieren und<br />
zu couragierter Mitmenschlichkeit zu animieren.<br />
Die Studientage „Rechtsextremismus im Alltag“ werden von der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Demokratiepädagogik e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landtag<br />
und verschiedenen Ressorts der Lan<strong>des</strong>regierung, der Deutschen Vereinigung<br />
<strong>für</strong> Politische Bildung e. V. und der Fridtjof-Nansen-Akademie Ingelheim ausgerichtet<br />
und von einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Initiativen und staatlicher<br />
Stellen unterstützt. Die Studientage stellen Gefahren bis hin zu zunehmender<br />
rechtsextremistisch motivierter Gewaltbereitschaft dar und zeigen Lösungsansätze<br />
auf. Um die Nachhaltigkeit der Informationsveranstaltung zu sichern,<br />
werden im Anschluss an die Studientage weitere Maßnahmen mit den beteiligten<br />
Schulen vereinbart.<br />
Auch in diesem Jahr unterstützt die Lan<strong>des</strong>regierung das Netzwerk <strong>für</strong> Demokratie<br />
und Courage (NDC) in Rheinland-Pfalz. Das NDC führt jährlich Projekttage<br />
gegen Rechtsextremismus und <strong>für</strong> Vielfalt und Demokratie an Schulen durch. Die<br />
Projekttage werden von ehrenamtlich tätigen Jugendlichen gestaltet, die vom<br />
Netzwerk in Zusammenarbeit mit den beteiligten Jugendverbänden geschult wer-