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Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...

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Integration und Sprachförderung bedingen sich wechselseitig. Um die Sprachförderung<br />

als dauerhafte Aufgabe der Kindertagesstätten gerade auch bei Kindern mit<br />

Migrationshintergrund von Beginn ihrer Kindergartenzeit zu fördern, unterstützt das<br />

Land daher die Integration dieser Kinder in den Kindertagesstätten über eine erhöhte<br />

Personalförderung nach der Lan<strong>des</strong>verordnung zum Kindertagesstättengesetz<br />

(LVO). Für diese Fachkräfte beteiligt sich Rheinland-Pfalz mit bis zu 60% der Personalkosten<br />

– zuletzt wurden 2 Mio. Euro im Haushalt da<strong>für</strong> bereitgestellt. Zu deren<br />

Einsatz nach § 2 Abs. 5 Satz 1 Nr. 4 LVO hat der Lan<strong>des</strong>jugendhilfeausschuss 2006<br />

eine umfangreiche Empfehlung gegeben.<br />

Sprachförderung in der Schule findet in allen Unterrichtsfächern statt. Grundlage<br />

hier<strong>für</strong> ist der schulartübergreifende Rahmenplan „Deutsch als Zweitsprache“, der<br />

vielfältige praxisorientierte Ansätze <strong>für</strong> eine durchgängige Sprachbildung von der<br />

Primarstufe bis ans Ende der Sekundarstufe I bietet.<br />

Darüber hinaus gibt es zahlreiche zusätzliche Maßnahmen, mit denen auf den individuellen<br />

Sprachförderbedarf der Schülerinnen und Schüler eingegangen wird.<br />

Diese Maßnahmen reichen von wöchentlich 2- und 4-stündigen besonderen Förderungen<br />

bis hin zu 10-stündigen Eingliederungslehrgängen und 15-stündigen Sprachvorkursen<br />

in der Primarstufe sowie 15-stündigen Eingliederungslehrgängen und 20-<br />

stündigen Sprachvorkursen in der Sekundarstufe I, <strong>für</strong> Kinder ohne Deutschkenntnisse.<br />

Darüber hinaus setzen Schulen auch Stunden aus ihren eigenen Differenzierungsmöglichkeiten<br />

ein. Benachbarte Schulen können zur Einrichtung dieser Sprachfördermaßnahmen<br />

zusammenarbeiten. Besonders erfolgreich geschieht dies in der<br />

Stadt Trier, wo die Sprachfördermaßnahmen <strong>für</strong> Quereinsteiger zentral an einer<br />

Grundschule <strong>für</strong> die Primarstufe und an einem Gymnasium <strong>für</strong> die Sekundarstufe I<br />

angeboten werden. Die positiven Erfahrungen dieses Modells sollen auf weitere<br />

Standorte ausgedehnt werden. Auf diese Art und Weise können Unterstützungsmaßnahmen<br />

strukturell weiterentwickelt werden.<br />

Die Förderung erfolgt ausschließlich durch Lehrkräfte, teils in Kleingruppen, teils<br />

durch Doppelbesetzung (Teamteaching). Im Schuljahr 2012/2013 wurden den<br />

Grundschulen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> rund 3.150 zusätzliche Förderstunden zweckgebunden <strong>für</strong><br />

die Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund zugewiesen. Die Realschule<br />

plus verfügt über einen festen Pool <strong>für</strong> Sprachfördermaßnahmen im Umfang<br />

von bis zu 3.500 Lehrerwochenstunden. Hinzu kommen Mittel <strong>für</strong> Verträge speziell<br />

zur Förderung von Migrantinnen und Migranten im Umfang von 1.620.000 €, die die<br />

Schulbehörde auch kurzfristig abschließen kann, um der besonderen Situation von<br />

Quereinsteigern gerecht zu werden.<br />

Ergänzt wird dies auch durch Angebote an den Hochschulen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. So bietet<br />

das Sprachförderprojekt „Funk“, welches von der Universität Koblenz-Landau angeboten<br />

wird, Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den einzelnen Schulfächern<br />

eine Anlaufstelle <strong>für</strong> den gezielten Auf- und Ausbau ihrer sprachlichen Fähigkeiten<br />

(vgl.: http://uni-koblenz.de/~funkprojekt/ ).<br />

Als weiteres Beispiel ist das Projekt „LIVE“ der Fachhochschule Worms zu nennen.<br />

In diesem Projekt engagieren sich seit dem Wintersemester 2010/2011 internationale<br />

Studierende der FH Worms in mehreren Wormser Schulen. Sie kommen aus ganz<br />

verschiedenen Ländern aller fünf Kontinente. Sie bereichern den Unterricht in Wormser<br />

Schulen aller Schularten. Die Studierenden übernehmen einzelne Stunden z.B. in

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