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Fortschreibung des Integrationskonzepts - Ministerium für ...

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Muttersprachliche Angebote stehen nicht im Gegensatz zu der Anforderung an<br />

Menschen mit Migrationshintergrund die deutsche Sprache zu erlernen, sondern ermöglichen<br />

die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten auch dann, wenn<br />

diese Anforderung noch nicht erfüllt ist. Sie sind <strong>des</strong>halb eine wichtige Hilfe <strong>für</strong> eine<br />

verbesserte Gesundheitsversorgung <strong>für</strong> Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

Das richtige Verständnis über das Gesundheitssystem als auch über die persönliche<br />

gesundheitliche Situation ist grundlegend <strong>für</strong> eine gute Versorgung. Sprachmittlung<br />

stellt dabei eine wichtige Voraussetzung dar. Sie wird im Rahmen der Möglichkeiten<br />

ausgebaut.<br />

Die Lan<strong>des</strong>regierung strebt an, die kultursensible psycho-soziale Versorgung <strong>für</strong><br />

Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere <strong>für</strong> traumatisierte Flüchtlinge,<br />

auszubauen.<br />

Die wachsende kulturell-ethnische Vielfalt der Altersbevölkerung erfordert ein bedarfsgerechtes<br />

Angebot an kultursensibler Pflege und an interkulturell kompetenten,<br />

mehrsprachigen Pflegekräften. Die Lan<strong>des</strong>regierung hat bereits seit 2006 die kultursensible<br />

Pflege im Rahmenlehrplan <strong>für</strong> die Gesundheits- und Krankenpflege fest<br />

verankert. Es sollen zudem mehr Menschen mit Migrationshintergrund <strong>für</strong> eine Ausbildung<br />

und Tätigkeit in der Pflege gewonnen werden. Da<strong>für</strong> werden von der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

geeignete Zugangswege und Qualifizierungsmaßnahmen in Modellprojekten<br />

erprobt und umgesetzt.<br />

Die Lan<strong>des</strong>regierung prüft, wie die gesundheitliche Versorgung von Menschen ohne<br />

Zugang zum Gesundheitssystem verbessert werden kann.<br />

Ansätze und Maßnahmen<br />

Der Zugang zu den Angeboten der Gesundheitsversorgung soll durch eine umfassende<br />

Beratung gesichert werden. In Fortsetzung bisheriger Maßnahmen, werden<br />

bei Bedarf Informationsmaterialien in die Herkunftssprachen der größten Personengruppen<br />

mit Migrationshintergrund übersetzt. Die Thematik der Sprachmittlung<br />

soll verstärkt auch <strong>für</strong> die Gesundheitsversorgung in Kliniken und sonstigen Institutionen<br />

aufgegriffen werden.<br />

Die Universität Mainz, Standort Germersheim, baut mit Lan<strong>des</strong>zuschüssen einen<br />

Studienschwerpunkt “Fachdolmetschen im medizinischen, sozialen und behördlichen<br />

Kontext” auf.<br />

Für die Gesundheitsförderung bei Menschen mit Migrationshintergrund sowie<br />

<strong>für</strong> die Förderung der Aufklärung und Verbesserung und der Nutzung von vorhandenen<br />

Infrastrukturen und Angeboten soll darauf hingewirkt werden, dass mehr muttersprachliche<br />

Angebote zur Verfügung stehen. Dazu gehören lebensnahe und<br />

zielgruppenbezogene Angebote und deren Vernetzung sowie eine multiprofessionelle<br />

Zusammenarbeit der Akteure. Das Projekt „Gesundheitsteams vor Ort” (Trägerschaft<br />

in Mainz Caritasverband, in Trier Wohnungsgenossenschaft am Beutelweg<br />

eG) zählt zu den bun<strong>des</strong>weiten „Beispielen guter Praxis in der Gesundheitsförderung<br />

sozial Benachteiligter“ (vgl. Bun<strong>des</strong>zentrale <strong>für</strong> gesundheitliche Aufklärung 2011).

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