Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Grünen veranstalten gerade eine Urwahl für die Spitzenkandidatur. Chancen auf die zwei<br />
Posten haben: Trittin, Künast, Roth, Göring-Eckardt. Ist eh dasselbe in Grün? Von wegen.<br />
Claudia Roth und Katrin Göring-Eckardt trennen Welten. Die 30 wichtigsten Unterschiede<br />
Foto: Werner Schuering / imagetrust<br />
„Ein wenig<br />
Gutmenschentum.“<br />
Katrin<br />
Göring-<br />
Eckardt, 46<br />
1. PRÄGUNG 89.<br />
2. Jugendtraum Einmal nach New York reisen.<br />
3. Früher Slogan „Schwerter zu Pflugscharen“, ein Leitspruch der kirchlichen DDR-<br />
Opposition, der sie sich anschloss.<br />
4. Drogen „Meine Drogensünden beschränken sich auf die Dinge, die man in der<br />
DDR bekam. Da sah man keine weißen Drachen.“<br />
5. Job Bundestagsvizepräsidentin, Präses der Evangelischen Kirche Deutschland.<br />
6. prämisse Jesus hat die Welt gerettet.<br />
7. Aggregatzustand Betet das Kreuz an.<br />
8. Methode Leise Nervenstärke.<br />
9. Profilierung Das Gute sehen.<br />
10. Kleiderschrank Anzug. Maximal Jeans. „Das ‚Mama, du bist peinlich‘<br />
bewahrt zumindest vor komplett falschen Klamotten“ (2012).<br />
11. Diktaturerfahrung Lebte 24 Jahre in der DDR.<br />
12. Kinder Zwei Söhne plus die drei ersten Kinder ihres Mannes.<br />
13. strategie Positioniert die Grünen als Familienpartei.<br />
14. Feminismus Kämpfte in der DDR für den Doppelnamen, der heute<br />
KGE abgekürzt wird. Sonst, wenn’s hochkommt, Postfeministin.<br />
15. Joschka Fischer Sie setzte seine Politik durch und galt deshalb als sein<br />
williges Werkzeug.<br />
16. machterhalt Konnte nach dem Ende von Rot-Grün den Fraktionsvorsitz im<br />
Bundestag nicht in die Opposition retten, sondern wurde abgewählt.<br />
17. schlappe 2006 auch noch aus dem Parteirat gewählt – die Delegiertenstrafe für<br />
das Eintreten für die Hartz-Reformen.<br />
18. Was ihre gegnerinnen fürchten Sie operiert lautlos.<br />
19. schwarz-grün War 2004 vor der Thüringer Landtagswahl offen für Schwarz-Grün,<br />
scheiterte dann mit 4,5-Prozent-Ergebnis. Wird seither schwarz-grün einsortiert.<br />
20. Perspektive für 2013 Die Grünen um neue Wählermilieus erweitern.<br />
21. expertenbewertung Hubert Kleinert, grüner Politikprofessor: „Auch wenn ihre<br />
Aura ein wenig Gutmenschentum enthält: sie kommt über den Kopf. Sonst: solide, seriös,<br />
bislang keine besondere thematische Stärke.“<br />
22. talskshows Acht Auftritte seit 2009. (In der Wertung: „Günther Jauch“, „Maybrit<br />
Illner“, „Anne Will“, „Hart aber fair“, „Markus Lanz“, „Menschen bei Maischberger“ ,<br />
„Beckmann“).<br />
23. Im Bundestag 333 Aktivitäten wie Reden, kleine Anfragen, Anträge, Kurzinterventionen.<br />
Reden: Acht, alle gehalten (laut Parlamentsstatistik seit Beginn der Wahlperiode).<br />
24. FuSSball Trug bei der WM 2006 ein Fanhemd, das nun im Haus der Geschichte liegt.<br />
25. fanclub Realofürsten wie Boris Palmer, Tarek al Wazir, Dieter Janecek, die das aber nur<br />
sehr leise ausleben dürfen (grüne Mann-Frau-Dialektik).<br />
26. Urwahl-Zitat „Wir sind die Dafür-Partei.“<br />
27. Urwahl-Temperatur Gesichtskühl. Braucht rhetorische Vorglühphase, wenn sie bei einer<br />
Kandidatenvorstellung dran ist.<br />
28. Göring-Eckardt über Roth „Wir gehören zwei verschiedenen politischen Generationen an.“<br />
29. Höhepunkt der schriftlichen Bewerbung „Manche sagen, ich wäre eine Vertreterin der<br />
leisen Töne. (…) Wenn es drauf ankommt, bin ich gerne laut!“<br />
30. meeresbiologiE Werner Winkler, Außenseiterkandidat bei der Urwahl: „Typ Blauwal.<br />
Sucht sich ein ruhiges Gewässer und wartet, bis das Essen zu ihr kommt.“<br />
11.2012 <strong>Cicero</strong> 55