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Aktuelles<br />
Bücher<br />
Handbuch für Entwickler<br />
Jenseits von Python<br />
Info<br />
Matthias Warkus: Das GTK+/<br />
GNOME-Entwicklerhandbuch.<br />
Dpunkt-Verlag, 2008,<br />
420 Seiten, broschiert<br />
ISBN-13 978-3898645126,<br />
39,00 Euro<br />
„Um dieses Buch erfolgreich einzusetzen,<br />
sollten Sie folgende Fähigkeiten mitbringen:<br />
Solide Programmierkenntnisse in C, auch und<br />
gerade im Umgang mit Zeigern, dynamisch<br />
allozierten Datenstrukturen und Zeigern auf<br />
Funktionen; auch sollten Sie mit Aufzählungstypen<br />
und Bitfeldern zurechtkommen.“<br />
Kurzum: Das Buch ist keine leichte Kost.<br />
Gnome-Anwendungen kann man in C programmieren,<br />
und wie das geht, lässt sich in<br />
Matthias Warkus’ GTK+/ Gnome-Entwicklerhandbuch<br />
nachlesen.<br />
Wie der Autor zu Beginn richtig anmerkt, setzt<br />
eine sinnvolle Beschäftigung mit dem Buch<br />
aber einiges voraus. Dieses richtet sich an<br />
C-Programmierer, die sich für den Aufbau des<br />
GObject-Systems und GTK-Klassen interessieren.<br />
Es behandelt unter anderem die Glibc<br />
mit ihren Routinen und Datenstrukturen und<br />
zeigt, wie das GObject-Framework mit seinen<br />
Klassen, Eigenschaften und Signalen umgeht.<br />
Mit Hilfe von GObject können Sie auch unter<br />
C objektorientiert programmieren. Zudem<br />
lernen Sie grundlegende Dinge über GTK+,<br />
wie den Umgang mit Text, Bäumen und Listen.<br />
Auch den verschiedenen GTK+-Widgets, den<br />
Fenstern, Behältern und dem Layout widmet<br />
der Autor ein ausführliches Kapitel. Das Thema<br />
„Anwendungsentwicklung“ beschreibt den<br />
Umgang mit der IDE Glade sowie dem GT-<br />
KBuilder. Auch weitere Komponenten, die der<br />
Integration einer Anwendung in den Desktop<br />
dienen (GConf, GIO) lässt das Buch nicht aus.<br />
Fazit: Suchen Sie nach einer Hilfe, um in die<br />
Gnome-Programmierung einzusteigen, ist<br />
das vorgestellte Buch vermutlich nichts für<br />
Sie. Besitzen Sie bereits gute Vorkenntnisse<br />
in C, sieht das wieder ganz anders aus. Um<br />
in die Anwendungsentwicklung einzusteigen,<br />
verwenden Sie zunächst besser andere Programmiersprachen<br />
wie Python und Mono, die<br />
gerade Anfängern leichter von der Hand gehen<br />
dürften.<br />
Info<br />
Lars Heppert: Coding for Fun mit<br />
Python. Garantiert kein Lehrbuch.<br />
Galileo Computing, 2010,<br />
325 Seiten, gebunden,<br />
ISBN-13 978-3836215138,<br />
24,90 Euro<br />
Für Nichtinformatiker<br />
Python lustig<br />
„In diesem Kapitel werden wir eine analoge<br />
Uhr entwickeln“, lautet der fröhliche erste Satz<br />
in Lars Hepperts Buch „Coding for Fun mit<br />
Python“. Üblicherweise fallen solche Sätze<br />
erst in Kapitel 13, nachdem die Variablentypen,<br />
Sortieralgorithmen, Definitionen und zahlreiche<br />
weitere Grundlagen angeschnitten wurden.<br />
Klassischerweise haben solche Bücher aber<br />
auch einen Umfang von etwa 800 Seiten,<br />
während sich Hepperts Werk mit rund 300<br />
begnügt.<br />
Die Reihe „Coding for Fun“ gibt es mittlerweile<br />
für verschiedene Programmiersprachen; den<br />
Untertitel „Garantiert kein Lehrbuch“ kann man<br />
als ihr Motto betrachten. Der Leser soll sich<br />
die Codebeispiele anschauen, damit spielen<br />
und so quasi im Vorbeigehen lernen, wie man<br />
bestimmte Probleme in Python angeht. Das<br />
Buch richtet sich also eher an Python-Nutzer,<br />
die mit den Grundlagen vertraut sind.<br />
Die im Buch ausführlich besprochenen Beispielprogramme<br />
sollen Denkanstöße geben<br />
und führen in verschiedene Problemfelder der<br />
Programmierung ein. Der Autor zeigt Codebeispiele,<br />
die von einfachen Verschiebechiffren<br />
bis hin zur RSA-Verschlüsselung reichen. An<br />
anderer Stelle schildert das Buch die Programmierung<br />
eines Goethe-Generators und<br />
vermittelt so durch eine konkrete Anwendung<br />
Hintergrundwissen zum Umgang mit Dateien<br />
und zum Bearbeiten von Texten in Python. Das<br />
Ziegenproblem wird ebenso durchexerziert wie<br />
das Erzeugen von Fraktalen, auch sich selbst<br />
verbessernde „evolutionäre“ Algorithmen lernt<br />
der Leser kennen.<br />
Fazit: Was das Buch schön sichtbar macht, ist<br />
der Prozess, der ein konkretes Problem in eine<br />
Programmieraufgabe verwandelt. Die unterhaltsamen<br />
Aufgabenstellungen und Beispiele<br />
dürften angehende Python-Programmierer mit<br />
neuen Ideen versorgen.<br />
Wer mit dem Buch aber Python erlernen will,<br />
wird sich vermutlich schwer tun. Die betonte<br />
Lockerheit des Buchs kann die Komplexität<br />
der Thematik nicht reduzieren. Aber für<br />
Menschen, die eine Sprache lieber anhand von<br />
konkreten Projekten und Problemen erlernen<br />
als über Schritt-für-Schritt-Anleitungen, dürfte<br />
das Buch etwas sein.<br />
12 UBUNTU<br />
01/2011<br />
www.ubuntu-user.de<br />
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