Ubuntu User Desktopia (Vorschau)

Compiz konfigurieren
Schwerpunkt
den Optionen folgt einem einheitlichen Schema.
Markieren Sie eine Kategorie, zeigt Ihnen Compiz
im rechten Bereich die Effekte und deren Funktionen
an. Die Einstellungen offenbart ein Klick auf
die jeweiligen Effekte; zum Teil gewähren Ihnen
weitere Register Zugriff auf Details.
Wollen Sie wissen, wie Ihr System die Desktopeffekte
verkraftet, starten Sie ein kleines Testprogramm.
Wechseln Sie in die Rubrik Sonstiges und
aktivieren Sie hier den Eintrag Leistungstest. Mit
[Super]+[F12] rufen Sie diesen auf. Pendelt sich
der angezeigte Balken im grünen Bereich ein, genügt
Ihre Hardwareausstattung, um viele Effekte
einzuschalten (Abbildung 2). Fällt die Bildwiederholfrequenz
aber sehr gering aus, beschränken
Sie sich besser auf wenige Effekte.
In den Optionen zur Arbeitsfläche legen Sie unter
anderem fest, was Compiz tut, wenn Sie zwischen
geöffneten Anwendungen umschalten. Vom Mac
her kennen Sie vielleicht die Möglichkeit, den
Mauszeiger in eine Ecke des Bildschirms zu ziehen,
um alle Arbeitsflächen zu sehen. Um diesen
Effekt unter Ubuntu einzustellen, klicken Sie auf
die Kategorie Arbeitsfläche und im rechten Bereich
des Fensters auf Expo. Sie landen direkt im Register
Tastenkombination. Dort sehen Sie als ersten
Eintrag die voreingestellte Tastenkombination
für den Aufruf der Funktion. Um eine Ecke des
Bildschirms zu aktivieren, klicken Sie in der Zeile
Expo Edge auf den Schalter Nichts. Im nächsten
Fenster wählen Sie mit der Maus die passende
Ecke in der verkleinerten Darstellung Ihres Monitors
und verlassen den Dialog über OK. Platzieren
Sie nun den Mauszeiger in dieser Ecke, blendet
Compiz alle Arbeitsflächen ein. In dieser Ansicht
ziehen Sie auch laufende Anwendungen per
Drag & Drop auf andere Arbeitsflächen.
Windows präsentiert kleine Vorschaubilder der
Anwendungen, wenn Sie die Maus über minimierte
Fenster schieben. Compiz stellt diesen Effekt
unter Sonstiges | Fenster-Vorschaubilder bereit.
Eigene Tastenkürzel
Fast alle Effekte und Funktionen aktivieren Sie mit
einer Tastenkombination. Legen Sie einfach Ihre
eigenen Kürzel fest, Sie können hier nichts falsch
machen. Mit einem Mausklick kehren Sie jederzeit
zu den Voreinstellungen zurück. Zugleich wacht
Compiz darüber, dass sich die Kombinationen
nicht in die Quere kommen. Um einen Befehl zu
bearbeiten oder neu hinzuzufügen, klicken Sie auf
den Schalter, der die aktuelle Tastenkombination
anzeigt, und im nächsten Dialog auf Tastenkombination
auswählen. Benutzen Sie dann die neue
Kombination und verlassen Sie den Dialog mit OK.
Ihre Änderungen übernimmt das System sofort,
es sei denn, eine andere Funktion verwendet die
Tastenfolge bereits. Dann bietet ein Dialog weitere
Handlungsoptionen an. Mit einem Klick auf den
Besen neben jeder Einstellung kehren Sie zur Standardkonfiguration
zurück.
Barrierefrei
Einige Effekte von
Compiz erleichtern
durchaus den
Computeralltag und
erlauben sogar einen
barrierefreien
Umgang mit dem
Desktop. Wechseln
Sie in die Rubrik Barrierefreiheit und aktivieren
Sie Show Mouse. Drücken Sie jetzt [Super]+[K],
hebt das den Mauszeiger deutlich auf der Arbeitsfläche
hervor. Der Magnifier ([Super]+[M]) bietet
eine Bildschirmlupe an. Die Konzentrationshilfe
([Super]+[P]) dunkelt alle nicht aktiven Fenster
ab, damit sich Menschen mit Aufmerksamkeitsstörungen
besser auf die aktuelle Aufgabe fokussieren.
Sie heben alle Effekte durch erneutes Drücken
der zugehörigen Kombinationen wieder auf.
Zuckerwerk mit Nutzen
Compiz bietet darüber hinaus zahllose Effekte
an, die für Abwechslung im Alltag sorgen, aber
kaum einen praktischen Nutzen besitzen. Steht
bei Ihnen das schnelle Arbeiten im Vordergrund,
deaktivieren Sie einige der Effekte. Unter Effekte
schalten Sie etwa Wacklige Fenster und Animationen
ab. Das macht den Desktop etwas nüchterner,
beschleunigt aber die Interaktion. Auch den berühmten
Würfel und seine dreidimensionale Animation
brauchen Sie nicht zwingend (Abbildung
3). Alternativ aktivieren Sie eine praktischere Animation,
die es Ihnen erlaubt, ein aktives Fenster
mit der Maus auf einen anderen Desktop zu ziehen
(Arbeitsfläche | Desktop-Tafel). In den Einstellungen
der Erweiterung wechseln Sie in das etwas
versteckte Register Umschaltung am Desktoprand
und aktivieren An Rand wechseln (Verschieben
von Fenstern). Ziehen Sie jetzt ein Fenster mit
der Maus über den Rand der aktiven Arbeitsfläche,
wechselt es automatisch zum nächsten Desktop.
Damit räumen Sie ein Programmfenster, das Sie
stört, ganz leicht aus dem Weg – ohne die Exposé-
Funktion.
Um sich über die Funktion
der einzelnen Plug-ins zu
informieren, lesen Sie am besten
das offizielle Compiz-Wiki
[1], das in englischer Sprache
vorliegt. In den offiziellen Foren
[2] gibt es hingegen auch
eine deutschsprachige Rubrik.
Experimentieren Sie mit den
Einstellungen von Compiz,
wartet am Ende ein völlig
individueller Arbeitsplatz auf
Sie! (kki) ●●●
2 Über einen Leistungstest prüfen Sie, wie gut Ihr Rechner die zum
Teil recht exessiven Desktopeffekte verkraftet.
Referenz
Paketmanagement: Wie Sie Software
unter Ubuntu installieren, erklärt
der Artikel ab Seite 36.
Glossar
Bildwiederholfrequenz: Anzahl der
angezeigten Bilder pro Sekunde;
fällt diese unter einen bestimmten
Wert, nimmt der Anwender das Bild
als ruckelnd war.
Info
[1] Compiz-Wiki:
[http:// wiki. compiz. org/]
[2] Compiz-Forum:
[http:// forum. compiz. org/]
3 Die Desktopeffekte bringen Abwechslung in den Alltag,
verlangsamen aber auch den Arbeitsprozess.
www.ubuntu-user.de 01/2011
UBUNTU
user
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