Ubuntu User Desktopia (Vorschau)
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Pandora<br />
Hardware<br />
für alle weiteren Informationen auf die Internetseite<br />
des Projekts. Spätestens an dieser Stelle fällt<br />
auf, dass das Gerät von Fans für Fans entworfen<br />
und gebaut wurde. Viele Details müssen Sie selbst<br />
herausfinden, indem Sie diese in dem schon erstaunlich<br />
gut gefüllten, aber noch immer lückenhaften<br />
Wiki nachschlagen [3] oder schlichtweg in<br />
einem der offiziellen Foren [4] erfragen.<br />
Ziegelstein<br />
Die Konsole selbst wirkt wie eine Mischung aus<br />
verkleinertem Netbook und Nintendo DS. Sie<br />
wiegt mit ihren ca. 300 Gramm nicht nur genau<br />
so viel wie drei übereinander gestapelte Tafeln<br />
Schokolade, sie besitzt auch ungefähr die gleiche<br />
Größe. Damit passte die Pandora allerdings nicht<br />
mehr in die Hosentasche, auch wenn das laut<br />
Homepage angeblich gehen soll. Dafür wirkt das<br />
Gerät äußerst robust und gut verarbeitet. Den<br />
einmal eingebauten Akku laden Sie entweder über<br />
ein USB-Kabel oder das mitgelieferte Netzteil.<br />
Um den Ladefortschritt zu vermelden, fährt die<br />
Pandora komplett hoch. Wie die Entwickler versichern,<br />
handelt es sich bei diesem Verhalten um<br />
ein Feature, nicht um einen Bug.<br />
Der mit 800 x 480 Punkten ausgestattete 4,3-Zoll-<br />
Breitbildmonitor besitzt ein recht starkes Scharnier.<br />
Er bleibt nur dann senkrecht im 90-Grad-<br />
Winkel aufgeklappt, wenn die Pandora auf einer<br />
stabilen Unterlage steht. In der Hand schnappt<br />
der Bildschirm entweder wieder zu oder kippt auf<br />
180 Grad auf. In dieser Position verharrt er allerdings<br />
auch bei einer äußerst holprigen Zug- oder<br />
Busfahrt.<br />
2 Die so genannten Nubs, die beiden großen runden Knöpfe, simulieren eine<br />
Maus, lassen sich allerdings nur etwas schwammig steuern.<br />
3 Das Minimenu zeigt zu einem ausgewählten Spiel einen kleinen Screenshot als <strong>Vorschau</strong>.<br />
Mäuseklavier<br />
Haben Sie die Pandora mit einem Schiebeschalter<br />
unter Strom gesetzt, fährt das im eingebauten<br />
Flash-Speicher mitgelieferte Linux hoch. Die<br />
Entwickler haben sich dabei für eine angepasste<br />
Fassung der auf Embedded-Systeme zugeschnittenen<br />
Ångström-Distribution entschieden [5]. Beim<br />
ersten Start fragt ein Assistent ein paar Grundeinstellungen<br />
ab, darunter etwa Name und Passwort<br />
des neuen Besitzers. Dazu müssen Sie erstmals<br />
die eingebaute englische QWERTY-Tastatur bemühen.<br />
Dummerweise befinden sich die meisten<br />
Sondertasten nicht an der Stelle, an denen man<br />
sie erwartet. So liegen Punkt und Komma links<br />
unten, die gerade unter Linux häufig verwendeten<br />
Funktionstasten, Tabulator, Schrägstrich und das<br />
@ erreichen Sie nur umständlich über Tastenkombinationen.<br />
Die Ziffernreihe sitzt zudem abgesetzt<br />
unter dem Scharnier für den Bildschirm. Schreiben<br />
Sie häufiger SMS, können Sie sich das Schreibgefühl<br />
in etwa vorstellen. Längere Texte möchte man<br />
damit jedenfalls nicht verfassen. Andererseits tippen<br />
Sie Ihren Namen wesentlich schneller in die<br />
Highscore-Listen der Spiele ein als bei herkömmlichen<br />
Handhelds ohne Tastatur.<br />
Den übrigen Platz teilen sich die von einem Gamepad<br />
her bekannten Knöpfe: Links sitzt ein Steuerkreuz,<br />
das gleichzeitig die Pfeiltasten ersetzt,<br />
rechts tummeln sich vier Aktionstasten, und in<br />
der Mitte positionieren sich drei Pandora-eigene<br />
Spezialtasten, sowie zwei verschiebbare Scheiben<br />
(Abbildung 2). Diese so genannten Nubs simulieren<br />
eine Maus: Um einen Linksklick auszulösen,<br />
müssen Sie beispielsweise die rechte Scheibe nach<br />
links schieben, mit der linken Scheibe schubsen<br />
Sie den Mauszeiger über den Schirm. An das<br />
schwammige Verhalten müssen Sie sich als eingefleischter<br />
Mausschubser allerdings erst gewöhnen.<br />
Energetisch<br />
Die fast 10 Minuten<br />
dauernde Einrichtungsprozedur<br />
durchlaufen Sie<br />
glücklicherweise nur einmal.<br />
Zukünftig startet die<br />
Pandora in etwas über<br />
40 Sekunden. Verglichen<br />
mit einem vollwertigen<br />
Linux-System ist das ein<br />
extrem guter Wert, für<br />
eine Spielekonsole jedoch<br />
eine halbe Ewigkeit. Der<br />
www.ubuntu-user.de 01/2011<br />
UBUNTU<br />
user<br />
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