Ubuntu User Desktopia (Vorschau)

Quickly
Programmieren
auf) sowie eine Debian-Quelldatei, die das Paket
und seine Inhalte beschreibt. Die Pakete und Dateien
landen im übergeordneten Verzeichnis.
Wollen Sie das Projekt nun einer breiten Öffentlichkeit
vorstellen, tun Sie das, indem Sie die
Abkürzungen quickly share bzw. quickly release
verwenden – dafür benötigen Sie allerdings einen
Account für Launchpad. Worin besteht der Unterschied
zwischen share und release? Das share-
Kommando aktualisiert Ihr PPA mit den letzten
Updates und Veränderungen am Code. Über die
angehängt Option ‐‐ppa NamemeinesPPAs legen Sie
fest, welches PPA Sie nutzen wollen. Über release
schicken Sie installierbaren Code an Launchpad,
der eine neue Versionsnummer erhält. Der Unterschied
ist klein, aber enorm. Auch wichtig: Sie
brauchen nicht nur einen Launchpad-Account,
sondern müssen auch einen OpenGPG-Key anlegen
und den „Code of Conduct“ unterschreiben,
um ein PPA zu betreiben. Sich durch Launchpad
zu klicken, um alle diese Details zu konfigurieren,
erweist sich dabei mitunter als recht aufwändiger
Vorgang; Sie sollten also etwas Zeit einplanen.
Ein Wort zu Vorlagen
Ich habe die Vorlagen von Quickly übergangen,
weil die Materie hier etwas tiefschürfender wird,
als es den meisten Einsteigern lieb ist. Quickly
bringt Standardvorlagen für Desktopanwendungen,
CLI-Anwendungen (Command Line Interface)
und Spiele mit. Wollen Sie eine CLI-Anwendung
erstellen, schauen Sie sich die Vorlagen an, die in
ihrer Anzahl ständig wachsen.
Die von Quickly verwendeten Befehle hängen von
dem Template ab, das Sie verwenden. Sie greifen
auf eine kontextsensitive Hilfe für die Kommandos
zu, indem Sie
$ quickly commands
eingeben. Der Befehl zeigt die Namen der Vorlagen
und die dazugehörigen Kommandos an. So
5 Aus Acire holen Sie das Codebeispiel für den Webkit-Browser und fügen
es in das ursprünglich geschaffene Fenster ein.
fällt zum Beispiel
auf, dass die Vorlage
ubuntu-application
ein paar Aufrufe
mitbringt, die
für ubuntu-pygame
und ubuntu-cli
(noch?) nicht zur
Verfügung stehen.
Sie nutzen etwa den
Befehl add, um mit
der Vorlage ubuntuapplication
Dialoge
zu erstellen. Um zu
erfahren, welche
Optionen ein bestimmtes Kommando versteht, benutzen
Sie quickly help . Wollen Sie etwa
herausfinden, welche Optionen das Kommando
add kennt, lautet der Befehl quickly help add. Das
zeigt eine kurze Beschreibung des Kommandos
zusammen mit einigen Beispielen für den praktischen
Einsatz an. Für ein solch neues Projekt ist
es erfrischend, ein so vollständiges Hilfsangebot
anzutreffen.
Aber was, wenn Sie an einem Projekttyp arbeiten
wollen, der für Quickly noch nicht existiert? Dann
entwerfen Sie eigene Templates! Wollen Sie an
Dokumentationen arbeiten, benutzen Sie Quickly
für das Erstellen einer DocBook-Anleitung oder
eines Mallard-Projekts. Zu dem Thema fehlt es
allerdings noch an Dokumentation.
Der Artikel hat zwar nur die Oberfläche von
Quickly berührt, aber in Kombination mit den
Artikeln zu Gedit (Referenz: Gedit) und Acire (Referenz:
Acire) machen Sie erste Schritte auf dem
Weg zu schnelleren Ergebnissen. Quickly befindet
sich noch immer in einem frühen Stadium der
Entwicklung und wird sich ohne Zweifel noch verbessern,
wenn die Ubuntu-Community – und auch
andere – an dem Projekt arbeiten.
6 Ein auf der Webkit-Engine basierender Browser, der mit ein wenig
Hilfe von Acire und Quickly erzeugt wurde.
Gratulation, Sie sind ein
Programmierer!
Quickly macht aus Ihnen sicher
über Nacht keinen Vollblutentwickler,
und es führt kein Weg
drumherum, Python zu erlernen
(oder andere Sprachen), um
wirklich zu wissen, was Sie
tun. Aber Acire, Quickly und
Co. ebnen den Weg, damit Sie
ohne größere Hindernisse mit
dem Programmieren beginnen
können und schnell Resulte erzielen.
Das Projekt dürfte insgesamt
einen relevanten Prozentsatz
an Gelegenheitsentwicklern
davon überzeugen, eigene Ideen
in Open-Source-Projekten umzusetzen.(kki)
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Glossar
DocBook: Ein Format, das vor allem
beim Erstellen von technischen Dokumentationen
zum Einsatz kommt.
Es nutzt zur Strukturierung der Dokumente
XML-Tags.
Mallard: Ebenfalls ein XML-basiertes
Format, um Hilfeseiten für Software
zu erstellen.
Der Autor
Joe „Zonker“ Brockmeier ist
ein freier Technik-Journalist,
Redakteur, Community-Mensch
und Advokat für freie Software.
Brockmeier war zwischen 2008
und 2010 Community-Manager
im OpenSuse-Projekt und
schreibt nun für das Linux Pro
Magazine, OStatic, Linux.com,
Linux-Magazine und verschiedene
andere, auf Technik spezialisierte
Publikationen. Seine
Webseite finden Sie unter [http://
www. dissociatedpress. net/],
und Sie können ihm auf Twitter
und Identi.ca folgen (@jzb).
Info
[1] Launchpad:
[https:// launchpad. net/]
[2] Komfortable Konsole
Terminator: [http:// wiki.
ubuntuusers. de/ Terminator]
www.ubuntu-user.de 01/2011
UBUNTU
user
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