Ubuntu User Desktopia (Vorschau)
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Hardware<br />
Pandora<br />
4 Das eingebaute Ångström-Linux bringt einen vollwertigen Xfce-Desktop mit.<br />
Akku ist glücklicherweise ein wahrer Langläufer:<br />
Nach fünf Stunden intensiven Testbetriebs war er<br />
gerade einmal zur Hälfte leer. Das dürfte selbst für<br />
lange Bahnfahrten ausreichen.<br />
Um die Pandora auszuschalten, müssen Sie das<br />
Linux-System über einen entsprechenden Menüpunkt<br />
herunterfahren, was wiederum ein paar<br />
Sekunden kostet. Beim Zuklappen des Deckels<br />
schaltet sich nur der Bildschirm ab; den Ruhemodus<br />
müssen Sie über den Schiebeschalter am Gerät<br />
explizit anfordern.<br />
Klickibunti<br />
Im Auslieferungszustand haben Sie die Wahl zwischen<br />
zwei verschiedenen Benutzeroberflächen.<br />
In unserem Testmuster startete automatisch die<br />
Eigenentwicklung aus Abbildung 3. Dieses so<br />
genannte Minimenu verteilt alle installierten Programme<br />
auf mehrere Register, zwischen denen Sie<br />
mit den beiden Schultertasten auf der Rückseite<br />
des Gehäuses wechseln. Mit dem Steuerkreuz<br />
wählen Sie fix eine Anwendung, die wiederum<br />
eine Aktionstaste im Vollbildmodus startet. Das<br />
Minimenu ist daher die ideale Wahl für mobile<br />
Vielspieler. In welchem Register eine Anwendung<br />
erscheint, bestimmt<br />
allerdings der<br />
Entwickler dieses<br />
Programms: Unter<br />
Umständen müssen<br />
Sie sich so erst<br />
durch eine ganze<br />
Reihe von Karteireitern<br />
klicken. Wem<br />
das Minimenu zu<br />
puristisch erscheint,<br />
darf auf einen<br />
vollwertigen Xfce-<br />
5 Aufgrund der schwammigen Nubs spielt sich Pingus nicht so leichtgängig<br />
wie auf dem PC. Zudem fehlt aufgrund des kleinen Bildschirms umschalten (Abbil-<br />
Fenstermanager<br />
häufig die Übersicht.<br />
dung 4). Er erlaubt<br />
es, mehrere Programme parallel zu starten und<br />
stellt somit die ideale Umgebung bereit, um ins<br />
Internet zu gehen.<br />
Geöffnete Büchse<br />
Die Pandora enthält von Haus aus nur ein paar<br />
Standardanwendungen, darunter die üblichen Verdächtigen<br />
Firefox, Abiword und den Dateimanager<br />
Thunar sowie portierte Linux-Spieleklassiker wie<br />
etwa Pingus (Abbildung 5). Weitere an die Handheld-Konsole<br />
angepasste Programme sammelt ein<br />
eigens für diese Zwecke eingerichtetes Verzeichnis<br />
auf der Pandora-Homepage [6]. Jede Anwendung<br />
und jedes Spiel stecken in einem kompakten Archiv<br />
mit der Endung .pnd. Sie müssen diese Archive<br />
lediglich herunterladen, sie in ein bestimmtes<br />
Verzeichnis auf einer SD-Karte verschieben<br />
und diese in die Pandora einführen. Die Konsole<br />
integriert dann die neue Software automatisch<br />
in ihre Menüs – komfortabler und einfacher geht<br />
es kaum. Wollen Sie Programme für die Pandora<br />
schreiben oder konvertieren, stehen ein Software<br />
Development Kit sowie im Wiki die Entwicklerdokumentation<br />
bereit [7].<br />
Zum Redaktionsschluss führte das Apps-Verzeichnis<br />
allerdings erst 60 Spiele, magere 11 seriöse Anwendungen<br />
und 36 Emulatoren. Das ist zwar nicht<br />
besonders viel, dafür findet man aber auch noch<br />
keine echten Gurken. Die Spiele sind durchweg<br />
Umsetzungen bekannter Linux-Pendants, wie etwa<br />
Battle for Wesnoth, XRick, Eat The Whistle, xLin-<br />
City, LBreakout2 und verschiedene Tetris-Klone.<br />
Größere, aktuelle Spiele dürfen Sie vermutlich<br />
auch zukünftig nicht erwarten: Leistungshungrige<br />
3-D-Orgien treiben ARM-Prozessor und PowerVR-<br />
Grafik an ihre Grenzen; für Strategiespiele und<br />
Technische Daten<br />
Nach Angaben des Herstellers OpenPandora arbeiten in<br />
der Pandora folgende Hardwarekomponenten:<br />
● Texas Instruments OMAP3530 Prozessor mit<br />
600 MHz (ARM Cortex-A8 Kern)<br />
● 256 MByte DDR-333 SDRAM<br />
● 512 MByte NAND FLASH Speicher<br />
● IVA2+ Audio- und Videoprozessor<br />
● 3-D-Grafikchip PowerVR SGX530 (mit OpenGL ES<br />
2.0 Schnittstelle)<br />
● WiFi 802.11b/ g<br />
● Bluetooth 2.0<br />
● 4,3-Zoll-Bildschirm mit Touchscreen und einer Auflösung<br />
von 800 x 480 Punkten<br />
● Zwei SDHC-Kartenslots (bis zu 64 GByte)<br />
● TV-Ausgang<br />
● Eingebautes Mikrofon<br />
● Stereo-Ein- und -Ausgänge<br />
● Zwei USB-2.0-Ports, einer davon liefert 500 mA an<br />
angeschlossene Geräte<br />
● Bis zu zwei externe UARTs und/ oder vier PWM-Signale<br />
für Hardwarebastler<br />
94 UBUNTU<br />
01/2011<br />
www.ubuntu-user.de<br />
user