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Office OpenOffice 3.3<br />
Das nächste OpenOffice<br />
Office-Renaissance<br />
Dmitriy Shironosov, 123RF<br />
Mit Version 3.3 der<br />
Büro-Suite will das<br />
OpenOffice-Projekt vor<br />
allem die Bedienbarkeit<br />
der Anwendungen<br />
verbessern. Jan Schulze<br />
Info<br />
[1] Renaissance-Projekt:<br />
[http:// wiki. services. openoffice.<br />
org/ wiki/ Renaissance]<br />
[2] Renaissance-Demo:<br />
[http:// tools. services. openoffice.<br />
org/ impressprototype/<br />
impressprototype. jnlp]<br />
1 Die Neuerungen in OpenOffice 3.3 fallen eher unscheinbar aus,<br />
denn vor allem an der Funktionalität wurde gearbeitet.<br />
Nachdem Microsoft das Bedienkonzept seines<br />
Office-Pakets mit Version 2007 radikal änderte,<br />
kam auch das Open-Source-Flaggschiff OpenOffice<br />
in Zugzwang – die freie Büro-Suite wirkte plötzlich<br />
altbacken. Mit dem Projekt „Renaissance“ [1]<br />
soll die nun unter der Führung von Oracle entwickelte<br />
Anwendung ein neues Gesicht erhalten. In<br />
die bald erscheinende Version 3.3 fließen bereits<br />
Ergebnisse aus Renaissance ein.<br />
Dem Motto „Fit and Trim“ folgend fallen die Neuerungen<br />
sehr zurückhaltend aus (Abbildung 1).<br />
Ins Auge sticht zunächst das neue Suchfeld, das<br />
in der Menüleiste residiert. Dieses ergänzt den bekannten<br />
Suchen-und-Ersetzen-Dialog und steht in<br />
allen Teilanwendungen zur Verfügung. Neben der<br />
schnellen Erreichbarkeit hat die neue Suchhilfe<br />
auch den Vorteil, dass kein Dialogfenster mehr<br />
Teile des Dokuments verdeckt. Weitere Usability-<br />
Verbesserungen finden sich zum Beispiel im völlig<br />
überarbeiteten Druckdialog. Dieser verfügt nun<br />
über eine integrierte Seitenvorschau. Sämtliche<br />
Druckoptionen erreichen Sie zudem über Reiter<br />
und nicht wie bislang<br />
über gesonderte<br />
Dialogboxen. Hier<br />
hat das OpenOffice-<br />
Projekt einen guten<br />
Weg eingeschlagen,<br />
um den Benutzer<br />
strukturierter zum gewünschten<br />
Ergebnis<br />
zu führen.<br />
Das gilt auch für den<br />
Thesaurus. Der steht<br />
nun im Kontextmenü<br />
zur Verfügung. Ein<br />
weiteres Ergebnis des<br />
Renaissance-Projekts<br />
kommt bei der Präsentationskomponente<br />
Impress zum Tragen: Der<br />
Umgang mit den Folienlayouts gestaltet sich in der<br />
neuen OpenOffice-Version einfacher.<br />
Eine wichtiger und überfälliger Schritt war die<br />
Integration von Sicherheitsmerkmalen auf Dokumentenebene.<br />
Die Entwickler haben hierzu den<br />
Eigenschaftendialog um den Reiter Sicherheit erweitert.<br />
Hier können Sie Dokumente sehr einfach<br />
verschlüsseln oder per Passwort gegen unbefugte<br />
Bearbeitung schützen. Auch das Aufzeichnen von<br />
Änderungen an einem Dokument aktivieren Sie<br />
so. Damit kommt OpenOffice nicht zuletzt den Anforderungen<br />
von Unternehmen entgegen.<br />
Weitere Neuerungen finden sich bei 3.3 unter der<br />
Haube. Deutlich spürbar ist der Performancezuwachs.<br />
Die Startzeit der Büro-Suite hat sich merklich<br />
beschleunigt. Hiervon profitieren vor allem<br />
Netbook-<strong>User</strong> mit wenig Rechenpower. Die Tabellenkalkulation<br />
Calc wurde erheblich aufgebohrt<br />
und kommt nun mit über einer Million Zeilen<br />
zurecht (zuvor waren es ca. 65 000), was für die<br />
meisten Heimanwender jedoch weniger relevant<br />
sein dürfte. Weitere Detailverbesserungen gibt es<br />
im Umgang mit Microsoft-Office-Dokumenten oder<br />
beim Export von PDF-Dateien.<br />
Insgesamt hinterlässt der jüngste Spross der Open-<br />
Office-Familie einen leicht zwiespältigen Eindruck.<br />
Mit dem neuen Druckdialog oder der Suchleiste<br />
schlägt das Entwicklerteam den richtigen Weg<br />
ein. Wegweisendes in der Bedienbarkeit bleibt<br />
aber aus, die Suite wirkt in die Jahre gekommen.<br />
Daran ändern auch zahlreiche funktionale Verbesserungen<br />
nichts. Dennoch rechtfertigen die vielen<br />
Optimierungen sowohl die neue Versionsnummer<br />
als auch einen raschen Umstieg am PC. Wollen<br />
Sie mehr, können Sie bereits einen Blick auf die<br />
mögliche neue Oberfläche von OpenOffice werfen<br />
[2], was aber eine installierte Java-Umgebung voraussetzt.<br />
(kki) ●●●<br />
66 UBUNTU<br />
01/2011<br />
www.ubuntu-user.de<br />
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