Ubuntu User Desktopia (Vorschau)

Quickly
Programmieren
Ran an den Speck
Quickly installieren Sie unter Ubuntu 10.04 und
10.10 über den Paketmanager Synaptic. Sie spielen
die Pakete quickly, quickly-ubuntu-template
und quickly-widgets auf den Rechner (Referenz:
Paketmanagement). Damit sollten Sie alle Abhängigkeiten
abfangen, die nötig sind, um mit
Quickly zu arbeiten. Zusätzlich installieren Sie die
CouchDB-Pakete (couchdb, python-couchdb), die
Sie mit Quickly nutzen, sowie das Paket glade, das
eine IDE zum Entwerfen grafischer Oberflächen
für Anwendungen bietet.
Auch wenn es nicht direkt zu Quickly gehört,
schlage ich vor, dass Sie auch Acire installieren
(Referenz: Acire). Da es zahlreiche Codebeispiele
für Python verwaltet, stoßen Sie schneller auf Lösungen
für Programmierprobleme (Abbildung 1).
Quickly-Grundlagen
Um nun eine grundlegende Anwendung zu basteln,
brauchen Sie wieder ein Terminal, das Sie
über [Alt]+[F2] und Eingabe von gnome‐terminal
aufrufen. Alternativ installieren Sie das Programm
terminator, das ein in mehrere eigenständige
Fenster unterteilbares Terminal bietet [2]. Eine
grafische Oberfläche (GUI) für Quickly steht bisher
übrigens noch aus. Es kann noch etwas dauern,
bevor Sie alle Möglichkeiten von Quickly auch
über eine GUI nutzen können. Wichtig: Im Artikel
erzeugen wir lediglich die Hülle einer Anwendung.
Ein vollständig funktionales Programm mit
grafischer Oberfläche zu entwerfen, überschreitet
leider die Möglichkeiten des Artikels – selbst mit
einem RAD-Framework wie Quickly.
Sie beginnen mit der Entwicklung, indem Sie Bazaar
initialisieren. Dazu geben Sie
$ bzr whoami „Benutzername “
ein, wobei Sie Benutzername und E-Mail durch
Ihre persönlichen Daten ersetzen. Dann legen Sie
in Ihrem Home-Verzeichnis ein Projekt an. Dabei
dürfen Sie superapp gern durch einen fetzigeren
Namen ersetzen:
$ quickly create ubuntu‐application superapp
Nach einem Druck auf [Eingabe] rauschen auf der
Kommandozeile ein paar Textausgaben vorbei,
dann öffnet sich ein Fenster mit den üblichen
Menüs (File, Edit, View und Help) mitsamt einem
Willkommensgruß und einigen Instruktionen, wie
Sie nun weiter vorgehen (Abbildung 2).
Nun bemerken Sie ein neues Verzeichnis mit dem
Namen superapp. Sie wechseln mit Hilfe des Befehls
cd dorthin und geben
$ quickly design
1 Acire bietet zahlreiche vorgefertigte Codeschnipsel für Python an. Mehr
über die Bedienung erfahren Sie in diesem Heft.
2 Eine App, ein Befehl: Bisher besteht die neue Superanwendung aus nur einem Fenster.
ein. Der Befehl öffnet Glade und das einzige Fenster,
aus dem Ihr Projekt bestehen wird (Abbildung
3). Die folgenden Quickly-
Befehle führen Sie dann auch im
Projektverzeichnis aus.
Mit Glade bearbeiten Sie die Eigenschaften
des Fensters einfach
und schnell. Wollen Sie etwa
das große, Ubuntu-ähnliche
Logo entfernen, klicken Sie es
an und drücken dann auf [Entf].
Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden,
werfen Sie Ihren Editor
an und geben Sie
$ quickly edit
ein. Quickly ruft Gedit zusammen
mit allen für das Projekt
wichtigen Python-Dateien auf.
Im letzten Reiter stoßen Sie auf
Glossar
Git: Die anfänglich von Linus Torvalds
entwickelte Versionsverwaltung
war eine Antwort auf eine Lizenzänderung
von BitKeeper, der
ursprünglichen Versionsverwaltung
der Kernel-Entwickler.
Mono: Eine hauptsächlich von
Novell unterstützte freie .NET-Implementierung.
Damit lassen sich
.NET-Anwendungen neben Windows
auch auf anderen Plattformen
benutzen.
Ruby on Rails: Ein Framework zum
Entwickeln von Webanwendungen
in der Programmiersprache Ruby,
das die Entwicklung mit Hilfe fester
Namenskonventionen für Funktionen
beschleunigt.
Django: Ebenfalls ein Webanwendungs-Framework,
diesmal für Python.
Rapid Application Development
Framework: Kurz RAD; ein Konzept,
um Anwendungen möglichst
zügig zu programmieren und die
Planungsphase zu verkürzen. Die
Software wird sukzessive den Anforderungen
der Auftraggeber angepasst.
IDE: Mit Hilfe einer integrierten
Entwicklungsumgebung sollen
Entwickler ihre Programme schneller
entwerfen und umsetzen. IDEs
bringen oft eine grafische Oberfläche
und Vorlagen für die Elemente
grafischer Toolkits mit, wie Fenster
und Knöpfe.
www.ubuntu-user.de 01/2011
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