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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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Seite 20:<br />

Seite 21:<br />

zum Gottesdienst u. zum Religionsunterricht schickte u. dann auch später<br />

viel Freude an ihren Söhnen erlebte. Das Wort Klosterfrau bedeutete nun für<br />

mich Kreuz u. Kampf vom Augenblicke an, da es der P. Superior zu mir<br />

gesprochen. Der Gedanke, du musst ins Kloster gehen, wenn du in den<br />

Himmel kommen willst, verliess mich nicht mehr ganz. Auch mitten in<br />

Vergnügungen mit meinen Freundinnen kam er mir in den Sinn u. tauchte<br />

hie u. da so heftig auf, dass ich mich unbemerkt da<strong>von</strong> machte u. heim lief,<br />

mich in mein Kämmerlein verschloss u. dort auf die Knie warf u. weinte.<br />

Der Gedanke meine lieben Eltern u. Geschwister verlassen zu müssen war<br />

mir entsetzlich u. schien mir unausführbar. Doch je heftiger ich dagegen<br />

kämpfte, desto heftiger trat er auf u. verfolgte mich bei Tag u. Nacht, so dass<br />

meine Gesundheit darunter litt. Ich verriet aber keinem Menschen meine<br />

Seelennot, nicht einmal der Mutter u. wenn sie mich fragte, ob mir etwas<br />

fehle, gab ich verneinende oder ausweichende Antwort.<br />

So war schon wieder ein recht bitterer Wehrmutstropfen in meine sonst so<br />

glückliche Jugendzeit gefallen. Nun fing ich an recht innig u. vertrauensvoll<br />

zu beten. Den Tag über begab ich mich hie u. da allein in die Kirche vor das<br />

Allerheiligste. In meiner Not flehte ich auch voll Vertrauen zur allerseligsten<br />

Jungfrau Maria, sie möge mir diesen Klostergedanken wegnehmen, oder<br />

aber Mittel u. Wege u. Kraft geben ihn auszuführen. Und sie erhörte mich.<br />

Bald kehrte Ruhe u. Friede ein in mein armes Herz, das wohl 2 Jahre so hart<br />

gekämpft hatte.<br />

Im Jahre 1866 wurde in Untervaz ein neues Schulhaus gebaut u. drei<br />

katolische Schulen eingerichtet. Im Herbst 1867 wurde <strong>von</strong> der<br />

Schulbehörde eine <strong>Schwester</strong> <strong>von</strong> Ingenbohl berufen für die zwei ersten<br />

Classen u. für die Arbeitsschule. Wohlerwürdige Frau Mutter Theresia<br />

Scherer sandte <strong>Schwester</strong> Juliana Fischer. Es war eine leibliche ältere<br />

<strong>Schwester</strong> <strong>von</strong> Schw. Concordia Fischer, der spätem Provinzoberin <strong>von</strong><br />

Steiermark. Nun sah ich zum erstenmal eine Klosterfrau u. fasste sie scharf<br />

ins Auge u. freute mich.<br />

Seite 22:<br />

Ich bemerke hier, dass genannte <strong>Schwester</strong> schon nach 1½ Jahren<br />

zurückberufen wurde. Sie wurde durch keine andere ersetzt. Missliches<br />

Verhältnis zwischen den Patres u. der <strong>Schwester</strong> war schuld daran. Die<br />

Abberufung geschah durch Hochw. Pat. Anizet Regli, welcher damals

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