1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...
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gebacken wurde. Das schmeckte uns sehr gut, u. hie u. da hatten wir noch<br />
einen Rest da<strong>von</strong>, um es in die Tasche zu stecken u. um 9 Uhr zu essen. Es<br />
war uns dies gestattet. Ein halbes Jahr lang, hatte ich das Zimmer der<br />
Novizenmeisterin zu kehren. Sie sagte mir einst: "Ich lasse ihnen dies<br />
Aemtchen so lange, damit sie die zu grosse Scheu vor mir ablegen". Ich<br />
wusste aber gar nicht, dass ich Scheu vor ihr hatte. Unsere Lehrerin war<br />
Schw. Concordia Fischer. Die lb. Schw. Novizenmeisterin Hyazintha wurde<br />
bald nach meinem Eintritte nach Andermatt versetzt u. dann war Schw.<br />
Concordia zugleich unsere Novizenmeisterin u. Lehrerin. Ich ging gerne zur<br />
Schule u. das Lernen machte mir viele Freude. Es ging mir leicht. Schw.<br />
Concordia<br />
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war eine tüchtige Lehrerin. Sie wunderte sich, dass ich so gut rechnen könne<br />
u. Geschichte u. Geographie kenne. Ich verstand das ganze Dezimalsystem<br />
u. löste alle Aufgaben im 7. Heft v. Reinhard ohne Anstand. Auch<br />
Quadratwurzel ausziehen konnte ich. Und als ich verneinen musste eine<br />
Sekundar- od. höhere Schule besucht zu haben, zeigte sie mir ihr Erstaunen<br />
u. konnte es fast nicht glauben. Ein sehr tüchtiger Lehrer hatte in der<br />
Primarschule das alles mit uns durchgenommen, was damals nicht überall<br />
üblich war. Hausgeistlicher war damals Hochw. Hr. Carl Berlage, ein etwas<br />
strenger Lehrer. Er erteilte uns Religionsunterricht, Pädagogik u. allgemeine<br />
Geschichte. Doch beglückte er mich im Zeugnis für Religion mit der Note<br />
"sehr gut". Eine Frl. Therese Wittum, Badenserin, erteilte<br />
Schweizergeschichte u. Geographie. Hie u. da nannte sie mich scherzweise<br />
"Schweizergeschichte". u. auch der "Spartaner". Es war ein liebes, gutes<br />
Fräulein u. trat später in das Kloster der Ursulinen in Villingen. Ende Juli<br />
gab es Schulferien. Ich wurde gleich für 8 Tage nach Schwyz ins Collegium<br />
geschickt um in der Küche zu helfen u. als ich zurück war, gleich wieder<br />
nach Altdorf in die<br />
kantonale Strafanstalt (Jetzt aufgehoben). Da traf ich es sehr gut. Die lb.<br />
<strong>Schwester</strong> Anselma (Genannte Schw. Anselma galt als eine heiligmässige<br />
<strong>Schwester</strong>. Sie wurde später in die Provinz Baden versetzt und starb in<br />
Hegne ) war allein u. ich sollte ihr Gesellschaft leisten. Die liebste Mutter<br />
hätte nicht besser gegen mich sein können. Die Sträflinge bekam ich nie zu<br />
sehen. Arbeiten durfte ich nicht, als etwa nach Belieben etwas Wäsche<br />
zeichnen. Jeden Morgen schickte sie mich in eine andere Kirche zur hl.