27.02.2014 Aufrufe

1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 9 -<br />

Kenntnis des alten und neuen Testamentes an. Auch grosse, alte Bücher <strong>von</strong><br />

P. Martin Cochem u. v. Michael (?) Sintzel waren da u. ich las oft darin.<br />

(Siehe Seite 50). So wusste ich den Schulmädchen<br />

Seite 12:<br />

Seite 13:<br />

viele schönes u. frommes zu erzählen u. auch vieles aus der biblischen<br />

Geschichte u. der Heiligenlegende. Mit grossem Intresse u. andächtig hörten<br />

sie mir zu, wenn ich ihnen <strong>von</strong> den Leiden der armen Seelen erzählte, wie<br />

sie P. Martin Cochem schildert. u. wie diese sogar <strong>von</strong> Teufeln der Hölle<br />

geplagt werden. Auch alle Gebetbücher im Hause wurden durchgeschaut.<br />

Eines gefiel mir besonders, die "Geistliche Blumenlese des hl. Alphons v.<br />

Liguori" v. Anton Merk, Pfarrer, 1858. Es war eine der ersten schönen u.<br />

grössern Ausgaben. Ich nahm es für mich, benützte es fleissig u. zog viel<br />

geistlichen Nutzen daraus. Die Methoden, die hl. Messe mit Nutzen<br />

anzuhören, übte ich bei der hl. Messe u. übe sie heute noch wie damals u.<br />

habe sie stets so geübt. Auch die Besuchungen des Allerheiligsten u. die<br />

Betrachtungen über das Leiden Christi u. über die Verehrung der seligsten<br />

Jungfrau gewann ich lieb u. übte sie fleissig. Das Buch aber besitze ich noch<br />

heute u. habe u. benütze es immer noch mit Vorliebe. Früher lernte ich<br />

manches daraus auswendig, worüber ich jetzt recht froh bin.<br />

Unsere Mutter schickte uns Kinder täglich zur hl. Messe u. abends zum<br />

Rosenkranz. Es wurde täglich ein Psalter, d.h. die drei Rosenkränze gebetet,<br />

ein Brauch aus alter Zeit, der aber heute nicht mehr besteht. Die P.<br />

Capuziner hielten auch öfter Stationen-Andacht mit dem Volk u. immer so,<br />

wie sie in Rom gebetet wird. Da ich immer dabei war, so lernte ich alle 14<br />

Stationen mühelos auswendig u. bete sie heute noch so. Im Alter ist man<br />

recht froh, wenn man viele Gebetsformeln weiss. Das Beten strengt dann<br />

weniger an. Vor der reformierten Kirche hatte ich eine Art abstossender<br />

Schrecken. Wir wohnten nahe dabei, aber niemals habe ich hineingeschaut.<br />

Es war uns auch <strong>von</strong> der Mutter verboten. Auch hielt sie uns vom Umgang<br />

mit protestantischen Kindern streng fern.<br />

O Gott ich danke Dir <strong>von</strong> ganzem Herzen u. kann Dir nicht genug danken,<br />

dass ich das Glück hatte in katolischer Familie geboren u. katolisch erzogen<br />

zu werden u. dass Du mir liebe, gute Eltern gegeben, die uns Kinder <strong>von</strong><br />

Seite 14:<br />

allem Bösen hüteten, wie ihre Augäpfel. Und ich danke Dir auch, dass Du<br />

mir liebe gute Geschwister gegeben. Auch danke ich Dir, mein lieben

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!