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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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kein geschlossenes Kloster. Auch könne ich <strong>von</strong> Ingenbohl leichter wieder<br />

zurück, wenn es mir nicht gut gehe. Ihr Wunsch war mir Befehl u. Wink<br />

vom lb. Gott, zumal ich vorher im Unklaren war, wohin ich gehen wolle.<br />

Der Vater teilte auch die Meinung der Mutter u. so war die Sache bald in<br />

Ordnung. Hochw. P. Moritz, damaliger Pfarrhelfer, besorgte die<br />

Eintrittsbewilligung, die schon nach ein paar Tagen <strong>von</strong> Frau Mutter<br />

Theresia Scherer eintraf. Nun drängte es mich förmlich, recht bald<br />

fortzukommen, denn ich fühlte, es müsse schnell gehen. Mein Entschluss<br />

war so fest, dass ich dachte, lieber wollte ich mein Leben einbüssen, als<br />

wieder zurückkehren u. nochmals diesen Kampf durchmachen, Ich schaute<br />

weder rechts noch links und niemand, als Eltern u. Geschwister, durften <strong>von</strong><br />

meinem Entschlusse etwas wissen, bis am letzten Tage, da ich auch den<br />

nächsten Verwandten Lebewohl sagte. Und am Tage vor der Abreise musste<br />

ich auch zu P. Remigius, Superior, gehen u. Tauf u. Firmzeugnis holen. Er<br />

wurde ganz heftig u. riet zögernd: "Was, warum denn ins Kloster? und wenn<br />

du doch willst, warum denn nicht nach Stans? Nie würde ich einer raten<br />

nach Ingenbohl zu gehen, geh doch nach Stans"<br />

Beilage zu Seite 25, I. Heft<br />

Das Institut Ingenbohl ist jetzt sehr unsicher, sagte er. Es steht auf<br />

wackeligen Beinen. Es ist schrecklich mit Schulden überhäuft. Sie seien<br />

unübersteiglich, ja unglaublich. Die Frau Mutter Theresia ist ein stolzes,<br />

hartes Weib. Viele <strong>Schwester</strong>n sind sehr unzufrieden. Auch meine Köchin<br />

da war eine solche <strong>Schwester</strong>. Sie hiess Schw. Marie. Die solltest du hören.<br />

Die ist nicht umsonst ausgetreten. Lass nur diese Frau Mutter sterben u. alles<br />

wird auseinander gehen, so wie es bei den Brüdern gegangen ist.<br />

Diese Worte machten aber nicht den geringsten Eindruck auf mich. Letzteres<br />

verstand ich nicht, denn <strong>von</strong> einer Stiftung für Brüder hatte ich nie etwas<br />

gehört.<br />

Mit der Köchin des Paters habe ich nie ein Wort geredet, denn sie war erst<br />

vor kurzer Zeit angekommen, u. obige Worte des Paters teilte ich keinem<br />

Menschen mit. Auch zu Hause verriet ich mit keiner Miene, was ich <strong>von</strong><br />

Pater gehört, ich glaube aus Furcht, man würde mich sonst nicht ziehen<br />

lassen.

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