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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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der besten Gaben, die Gott seiner Kirche geben kann.<br />

Der Nachfolger des Hr. Pfarrers Zengerling war Hr. Pfarrer Canisius Greber,<br />

Schulinspektor. Aber schon nach drei Jahren trat er <strong>von</strong> der Pfarrei zurück u.<br />

wurde durch Hochw. Herrn Ems, dem jetzigen Generalvikar des Bischofs<br />

<strong>von</strong> Freiburg, ersetzt.<br />

Im Herbst 1875 hatte ich die Schule in Gurmels übernommen u. im Herbst<br />

1904 trat ich da<strong>von</strong> zurück. Also 29 Jahre brachte ich in Gurmels zu. Und<br />

überall, wo man arbeitet u. wirkt, lässt man einen Teil seiner Lebenskraft<br />

zurück. Dies traf auch bei mir zu. Auch meine Gesundheit hatte gelitten u.<br />

war nicht mehr in gutem Zustande. Ich war<br />

Seite 127: gezwungen mich einer schwierigen Operation zu unterziehen u. nach den<br />

Herbstexerzitien 1904 hielten es die Obern für besser, dass ich nicht mehr<br />

nach Gurmels zurückkehre. An meine Stelle, als Lehrerin <strong>von</strong> Gurmels, trat<br />

nun Schw. Valentina Schafer.<br />

Seite 128: Bald war meine Gesundheit wieder soweit hergestellt, dass ich arbeiten<br />

konnte u. die liebe Frau Mutter Anizeta schickte mich ins Theresianum, um<br />

dort die 1 Primarklasse zu übernehmen. (Man hielt damals auch eine<br />

Primarklasse). Es war mir später ganz unbegreiflich, mit welchem Schrecken<br />

ich diesen Auftrag vernahm. Ich machte schüchtern verschiedene<br />

Einwendungen u. stellte schliesslich die Bitte im Kloster essen u. schlafen zu<br />

dürfen. Aber die liebe Frau Mutter war in keinem Punkte meiner Ansicht u.<br />

willigte in nichts ein. Und so begab ich mich dann schweren Herzens, aber<br />

mit grossem Gottvertrauen in meinen neuen Wirkungskreis. Und der Segen<br />

des Gehorchsams u. des guten Willens blieb nicht aus. Es ging alles u. in<br />

allem so gut, dass ich sagen konnte, es war dies wohl in jeder Beziehung das<br />

schönste u. leichteste Jahr meiner langen Schultätigkeit. Die liebe <strong>Schwester</strong><br />

Berta Theiler war Oberin u. verstand meinen Standpunkt sehr gut u.<br />

unterstützte mich in mütterlicher Weise. Unter den <strong>Schwester</strong>n herrschte ein<br />

sehr gutes, friedliches<br />

Seite 129: Verhältnis. Ach, die lieben guten <strong>Schwester</strong>n, fast alle sind sie schon lange<br />

in der Ewigkeit u. geniessen des Himmels seligen Frieden. Der liebe Gott<br />

vergelte ihnen allen reichlich die grosse schwesterliche Liebe, die sie mir<br />

erwiesen. Heute noch erfreut die Erinnerung daran mein armes Herz u. ich<br />

preise Gott dafür.

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