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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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Aber auch gegen uns <strong>Schwester</strong>n war er ein lieber, guter Vater. Schon die<br />

ersten Tage kam er zu uns u. sagte: "Ihr sollt wissen, wo ich zu Hause bin.<br />

Wenn euch etwas fehlt, so kommt zu mir. Ich bin stets bereit Euch zu helfen,<br />

wenn ich kann". Und es war dies kein leeres Wort. In verschiedener<br />

Beziehung hatten wir ihm viel Gutes zu verdanken. Auch seine Köchin, Frl.<br />

Verena Reichmuth, <strong>von</strong> Oberiberg, war eine ausgezeichnete<br />

Seite 134: Person, ausgestattet mit allen wünschenswerten Eigenschaf einer<br />

Pfarrersköchin. Sie zeigte grosse, edle Herzensgüte, wie man sie wohl selten<br />

in der Welt findet. Der liebe Gotte wolle es beiden im vollsten Masse<br />

belohnen im ewigen Leben. Oberiberg war wirklich ein Ruheplätzchen u.<br />

Erholungsort in jeder Beziehung, wohin Missmut u. Verdruss selten od. nie<br />

ihren Weg fanden.<br />

Doch schont nach vier Jahren musste ich die so lieb gewordene Schule in<br />

Oberiberg mit der Schule im Ried vertauschen. Dieser Tausch fiel mir<br />

ordentlich schwer u. die Folge zeigte, dass ich richtig geahnt. Auch im Ried<br />

blieb ich vier Jahre u. während dieser Zeit wurde die neue schöne<br />

Filialkirche gebaut durch Herrn Architekt Steiner aus Schwyz. Vorerst<br />

musste die alte Kapelle gänzlich abgetragen werden wegen Grundlegung des<br />

Fundamentes. Der Schulunterricht wurde in das Erdgeschoss des<br />

Kaplanhauses verlegt, denn das Schulzimmer im Schulhause wurde zur<br />

Kapelle hergerichtet u. das Allerheiligste dort aufbewahrt.<br />

Seite 135: Täglich wurde da die hl. Messe gelesen, auch der Sonntagsgottesdienst mit<br />

Predigt u. Christenlehre da gehalten. Wir <strong>Schwester</strong>n hatte grosse Freude<br />

den lieben Heiland in Brotsgestalt im Hause beherbergen zu dürfen. Wir<br />

hielten sorgfältig Wache u. bemühten uns ihn so viel als möglich zu<br />

besuchen u. unsere Gebete dort andächtig zu verrichten. Viele Mühe gab uns<br />

das tägliche auskehren dieser Kapelle nach der hl. Messe, besonders bei<br />

Regenwetter. Es wurde wie selbstverständlich uns <strong>Schwester</strong>n allein<br />

überlassen. Doch wir taten es gerne für den lieben Heiland und machten<br />

keinerlei Einwendungen.<br />

Aber das Schulehalten ging nun recht schwer. Das Lokal war viel zu klein u.<br />

in jeder Beziehung höchst unpassend. Vorher war es Holzbehälter gewesen.<br />

Die Handhabung notwendiger, genügender Disziplin war unmöglich Genau<br />

obenan hatte Hochw. Herr Kaplan Zell sein Studierzimmer. Es war für

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