1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...
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Ich aber bete mit dem Propheten: "Herr, verlass mich nicht zur Zeit des<br />
Alters, wenn abgenommen meine Kraft". Und weiter: "Auf dich, O Herr,<br />
habe ich gehofft u. ich werde in Ewigkeit nicht zu schanden werden.<br />
Seite 157: Vorstehende <strong>Erinnerungen</strong> habe ich SCHW. CASSILDA JOOS<br />
niedergeschrieben im vierundachtzigsten Jahre meines Lebens u. im<br />
sechsundsechzigsten Jahre meines Ordenslebens. Mein Wunsch ist, möge es,<br />
wenigstens in ein oder anderer Hinsicht, zu Nutzen u. Frommen unserer<br />
Nachkommen gereichen. Krankenhaus St. Joseph im Juni <strong>1933</strong>.<br />
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Seite 158: leer.<br />
Seite 159: Heft 4 Nachtrag. Zu Seite 112, Heft 3.<br />
Als durch Papst Leo XIII verordnet wurde, dass an allen Sonn- u. Feiertagen<br />
in jeder Pfarrkirche der Rosenkranz soll gemeinschaftlich gebetet werden,<br />
kam Herr Pfarrer Roggo dieser Verordnung sogleich nach. Aber, sagte er,<br />
das muss bei uns nach dem Hochamt geschehen, denn sonst sind die Männer<br />
nicht zu haben. Am Nachmittag u. Abend kommen sie trotz bitten u. mahnen<br />
nicht zur Kirche. Und doch sollten gerade die Männer den Rosenkranz<br />
mitbeten, sonst vergessen ihn einige sogar.<br />
Es musste nun jemand vorbeten, denn dort ist es so Sitte. Aber jetzt wollte<br />
sich niemand dazu hergeben in der Kirche laut vorzubeten, nicht einmal der<br />
Sakristan. Die Männer aber waren nicht zu bewegen abwechselnd,<br />
chorweise laut mit einander zu beten, denn sie waren es nicht gewöhnt. Da<br />
bat der Herr Pfarrer mich das Vorbeten zu übernehmen zu Ehren der lieben<br />
Mutter Gottes u. zum<br />
Seite 160: Heile der Seelen. Die Männer laufen aus der Kirche, ohne den Rosenkranz<br />
gebetet zu haben, wenn man nicht tut, wie sie gewöhnt sind, sagte er. Ich<br />
entschuldigte mich u. sagte: "Man wird mich nicht verstehen in dieser<br />
grossen dicht gefüllten Kirche, meine Stimme ist zu schwach". Er aber<br />
beharrte bei seiner Bitte u. ich musste einwilligen.<br />
Nicht lange u. die Sache ging ganz gut. Ich wurde leicht verstanden u. die<br />
Männer antworteten alle einstimmig: Heilige Maria Mutter Gottes, bitt’ für<br />
uns arme Sünder u.s.w. u. keiner lief da<strong>von</strong>, worüber der Herr Pfarrer eine