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1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

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besuchen, sagte er: "Zu Euch komme ich zweimal im Jahre, dann dürft ihr<br />

mich bewirten". Und so geschah es auch u. das war für uns jedesmal eine<br />

grosse Freude u. ein wahrer geistiger Genuss. Bei dieser Gelegenheit sagte<br />

er einst zu uns: Mich könnt ihr jeden Abend um 5 Uhr in der Kirche treffen,<br />

wo ich meine Stunde halte u. gern auch in den Beichtstuhl gehe, wenn es<br />

gewünscht wird. Ihr dürft täglich kommen, ich bin stets bereit, wenn mich<br />

nicht ganz besondere Geschäfte verhindern. Geht nur nie unruhig zur hl.<br />

Kommunion". Bei erster Gelegenheit erzählte ich dies der lieben seligen<br />

Frau Mutter Theresia u. sie rief aus: "O, ihr glücklichen Kinder! O, wenn<br />

doch alle <strong>Schwester</strong>n einen so guten Pfarrer hätten". Und als sie nach<br />

Gurmels kam uns zu besuchen, logierte sie bei ihm u. er freute sich sehr<br />

darüber. Auch wir beide <strong>Schwester</strong>n durften beim Nachtessen mithalten u. es<br />

war für uns ein sehr schöner, auch geistig genuss-<br />

Seite 94:<br />

reicher Abend. An diesem Abend erteilte die selige Mutter uns auch die<br />

Erlaubnis zwei bis dreimal im Jahre bei Herrn Pfarrer zu speisen. Nach<br />

ungefähr 2 Jahren kam die Ehrw. <strong>Schwester</strong> Conrada Bilger, damals<br />

Assistentin bei lb. Frau Mutter, zu uns um Visitation zu halten. Es war<br />

Sonntag abend im Septemb. am Freiburger-Kirchweihfeste Wir waren vom<br />

Herrn Pfarrer zum Nachtessen eingeladen. Ich sagte es ihr u. wollte zugleich<br />

gehen um abzusagen. "O nein", rief sie aus, sagen sie nicht ab, sondern<br />

fragen sie an, ob sie mich mitbringen dürfen. Ich freue mich königlich<br />

darauf, denn die liebe Frau Mutter erzählte mir einst, welch schönen Abend<br />

sie bei Hr. Pfarrer in Gurmels erlebt habe". Und wir gingen alle drei und<br />

wurden alle drei mit Freuden aufgenommen und bewirtet u. auf eine für uns<br />

recht angenehme u. lehrreiche Weise unterhalten.<br />

Auch die Köchin des Hr. Pfarrers war eine ausgezeichnete Person, klug, treu<br />

u. den <strong>Schwester</strong>n sehr wohlwollend gesinnt, d. h. ausgestattet mit allen<br />

Eigenschaften einer<br />

Seite 95:<br />

guten Pfarrersköchin. Es war Jungfrau Maria Hayoz <strong>von</strong> Wallenbuch. Sie<br />

bleibt mir unvergessen. Der liebe Gott wolle ihr alles Gute, das sie uns<br />

getan, vergelten mit erhöhter Seligkeit im Himmel.<br />

Bei jedem Zusammensein benützte der Herr Pfarrer die Gelegenheit uns gute<br />

Lehren zu geben, (die uns mehr nützten als lange Reden), für den Fortschritt<br />

im Geistesleben. Was er uns empfahl, übte er auch an sich selbst. Einst

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