1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...
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dort fromme Leute um zu beten u. Novenen zu halten zur lieben<br />
Muttergottes. Aber auch <strong>von</strong> weiter her kommen hie u. da Wallfahrer. Es<br />
wird auch viel geopfert u. es vergeht wohl kaum eine Woche, dass nicht ein<br />
oder mehrere mal hier Messe gelesen wird. Auch wir <strong>Schwester</strong>n liebten<br />
diese Kirche u. fast jeden Sonn u. Feiertag lenkten wir unsern Spaziergang<br />
dorthin um die lb. Mutter Gottes zu grüssen, hie u. da mit einem Liedchen.<br />
Kein Muttergottes-Fest, auch kein kleines, liessen wir vorbeigehen ohne<br />
gegen abend in diese "untere" Kirche zu pilgern. Heute noch habe ich<br />
grosses Zutrauen zur lieben »Muttergottes vom Dürrenberg" u. rufe sie in<br />
mancher Not an. In dieser Kirche, im Chor, ruht auch der Hochw. Herr<br />
Domprobst u. Schulinspektor J. Alois Tschopp, ein hochverdienter Priester<br />
u. Freund des Volkes. Geboren u. aufgewachsen in Liebistorf, in der Nähe<br />
dieser<br />
Seite 179: Kirche, betete er schon in seinen Kinderjahren viel u. gern an diesem Orte,<br />
in dieser Kirche u. erhielt durch die Fürbitte der lieben Mutter Gottes die<br />
Gnade des Priesterberufes. Seinem Wunsche gemäss erhielt er auch in dieser<br />
Kirche seine letzte Ruhestätte. (Gestorben den.......)<br />
Seite 180: Zu Seite 45<br />
Noch eine Freude ähnlicher Art gewährte mir der lb. Gott in Gnadenthal. Es<br />
trat ein Pensionär ein namens Schmid <strong>von</strong> Niederwil, ein gebildeter Mann.<br />
Eines Tages sagte der alte Briefträger Hufschmid wohlwollend zu mir:<br />
"Hören Sie, Schmid versteht sehr gut Bureauarbeiten u. könnte ihnen viel<br />
helfen u. würde es gerne tun. Er ist ein guter Charakter u. sie dürfen ihm<br />
trauen, nur hat er sein Vermögen verloren u. was schlimmer ist, Glauben u.<br />
Religion. Er war einziger Sohn eines reichen Vaters in dieser Pfarrei, hat<br />
sich alleinstehend u. sorglos durchs Leben getrieben u. ist nun ein armer<br />
Mann geworden. Ich teilte dies gelegentlich dem Hochw. Hr. Präsidenten,<br />
Hr. Pfarrer Meyer in Wohlen, mit. "Ich kenne Hr. Schmid schon", sagte er,<br />
"ein alter Militär u. Offizier u. wie ich vernahm, ein Logenbruder. Um<br />
seinem zerütteten Vermögen aufzuhelfen ging er nach Amerika, kam aber<br />
bald wieder zurück, noch ärmer als zuvor. Seither war er in Wohlen. Ich<br />
konnte ihm nie<br />
Seite 181: beikommen, denn mich flieht er. Nachteiliges über seine Sitten habe ich nie<br />
gehört. Nehmen sie ihn u. probieren sie ihn, vielleicht ist dann auch für den