27.02.2014 Aufrufe

1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 36 -<br />

Ostern soll alles in Ordnung sein. Auch der Gehalt soll auf fr. 400.- erhöht<br />

werden. Die lb. Frau Mutter war hiemit zufrieden u. die Sache war in<br />

Ordnung. Nun ging der Hr. Pfarrer mit der lb. Frau Mutter zum Schlosse<br />

Guibert u. riet ihr, es zu kaufen, die Umstände seien günstig. Sie besichtigten<br />

es in- und auswendig u. die lb. Frau Mutter schien einem Ankaufe gar nicht<br />

abgeneigt, jedoch wurde einstweilen nichts weiteres beschlossen.<br />

Seite 67:<br />

Die liebe Frau Mutter zeigte sich sehr lieb u. mütterlich gegen mich u. fragte<br />

genau, ob ich meine Kost u. Logis recht habe u. ob ich auch warme<br />

Unterkleider habe. Ich konnte alles mit ja beantworten u. doch schickte sie<br />

mir bei Winteranfang ein Paar wollene Beinkleider u. eine sehr warme,<br />

wollene Unterjacke. Ich besitze die Jacke heute noch u. habe sie aus Pietät<br />

gegen die nun in Gott ruhende liebe Mutter stets sorgfältig behandelt u.<br />

gespart.<br />

Am folgenden Tage kehrte die liebe Frau Mutter wieder nach Freiburg<br />

zurück. Der Herr Pfarrer aber war stolz auf diesen Besuch u. voll Lob über<br />

die schönen Eigenschaften der lieben Frau Mutter. Gelegentlich erzählte er<br />

auch den Mitbrüdern Von dieser imponierenden, ausgezeichneten Frau u.<br />

wenn er <strong>von</strong> ihr sprach, geschah es stets mit grosser Ehrfurcht u.<br />

Hochachtung.<br />

Im folgenden Frühling wurde ich zu den hl. Exerzitien geladen. u. durfte am<br />

Schlusse derselben meine erste hl. Profess ablegen. Sie wurden, sowie auch<br />

die ganze Ceremonie, vom Hochw. P. Anizet Regli, Provinzial der schweiz.<br />

Kapuziner u. Superior unseres Institutes gehalten.<br />

Seite 68:<br />

Es war der 23. Mai 1871. Mein lb. Vater, meine einzige <strong>Schwester</strong> mit ihrem<br />

ihr vor 9 Tagen angetrauten jungen Manne u. der Hochw. Herr Pfarrer<br />

Furger aus Trimmis, ein Freund unserer Familie, waren als Geladene<br />

erschienen u. wohnten der Feier bei. (Genannter Schwager L. Lipp wohnte<br />

auch wieder meiner goldenen Jubelprofess bei u. zwar in voller geistiger<br />

Frische u. körperlicher Gesundheit u. Rüstigkeit). Zum erstenmal sah ich<br />

meinen Vater weinen, was mir sehr zu Herzen ging. Er aber sagte zu mir:<br />

"Achte nicht darauf, es sind ja meistens Freudentränen". Als sich mein Vater<br />

<strong>von</strong> der lb. Frau Mutter verabschiedete, stand ich etwas entfernt u. konnte<br />

nicht alles verstehen, hörte aber doch, dass er ihr sein Kind angelegentlich<br />

empfahl u. dass sie ihn so herzlich tröstete u. ihn bat, ohne Sorge zu sein, sie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!