1933-Erinnerungen von Schwester Cassilda Joos - Burgenverein ...
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Seite 147: <strong>Erinnerungen</strong> IV. Heft.<br />
In die Zeit meiner Tätigkeit in Gnadental fällt die Feier meiner 50jährigen<br />
Jubelprofess. Am 23. Mai 1871 hatte ich in die Hände unserer ersten<br />
Generaloberin, der sl. Mutter Theresia Scherer meine erste Profess abgelegt.<br />
Der damalige Superior des Institutes, Hochw. P. Anizet Regli, erster<br />
Nachfolger des sl. Stifters P. Theodosius Florentini, leitete die ganze<br />
Ceremonie. Ich durfte also i. J. 1921 Jubelprofess feiern. Die Feier wurde<br />
auf die Herbstexerzitien verlegt u. fiel auf den 13. October 1921.<br />
Mein jüngerer Bruder Crispin, mein Neffe Martin, Sohn des ältern Bruders<br />
Caspar u. damals studierender an der Universität Freiburg, ein Grossneffe,<br />
Peter Hug, Lehramtskandidat am freien Lehrseminar Zug u. mein Schwager<br />
Lorenz Lipp mit seiner Tochter Sabina, waren <strong>von</strong> Untervaz hergekommen<br />
um den Feier beizuwohnen, was mich sehr freute. Mein Schwager war schon<br />
bei meiner ersten Profess vor 50 Jahren anwesend mit seiner Frau, meiner<br />
einzigen geliebten <strong>Schwester</strong>. Nun kam er zum<br />
Seite 148: zweiten male u. zwar ganz gesund u. rüstig, begleitet <strong>von</strong> seiner Tochter.<br />
Meine liebe <strong>Schwester</strong> aber konnte wohl vom Himmel herunter zuschauen,<br />
denn sie war vor 5 Jahren gestorben.<br />
Diese schöne Profess bedeutete für mich ein grosser Freudentag.<br />
Nach der Jubelprofess brachte ich drei Wochen im Elisabethenheim in<br />
Zürich zu u. kehrte dann wieder auf meinen alten Posten in Gnadenthal<br />
zurück. Es ging mir auch fürderhin gut in jeder Beziehung. Ich überliess<br />
mich ruhig u. mit Vertrauen der göttlichen Vorsehung. Meiner Arbeit auf<br />
dem Bureau konnte ich noch leicht nachkommen u. sie besorgen. Ich war<br />
froh u. zufrieden wieder in den alten Verhältnissen zu sein, denn im Alter<br />
fällt jede Veränderung schwer. So ging alles wieder im alten Geleise. Selbst<br />
der Wechsel der Oberin machte keinerlei Störung.<br />
Die liebe Schw. Kyneburga wurde näml. nach ihrer 6jährigen treuen, guten<br />
Wirksamkeit durch lb. Schw. Illuminata ersetzt.<br />
Seite 149: So vergingen recht rasch wieder fünf Jahre in ruhiger Arbeit u.<br />
Zufriedenheit, denn auch die Mittel für geistige Pflege des Seelenlebens<br />
fehlten in Gnadenthal nicht. Da im Herbste 1926 schrieb mir die liebe,<br />
Ehrwürdige Frau 14 Mutter Theresia Beck, es sei ihr Wunsch, dass ich am