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ückspiegel
Fitnesscheck: Bereits zum siebten Mal
analysierten die Diagnosespezialisten von AVL
Ditest bei der Ennstal Classic auf Wunsch die
Zündeinstellung und das Abgasverhalten der
Teilnehmerfahrzeuge.
Fotos: Kuss
Fitnesskur
für alte Schätzchen
_ Ob der Motor ihres Oldtimers auch wirklich „richtig schnurrt“,
konnten die Teilnehmer der Ennstal Classic auch in diesem Jahr
wieder von den Experten von AVL Ditest überprüfen lassen. Die
amz-Redaktion schaute den Diagnosespezialisten über die Schulter.
Schnurrt die Katze, freut sich der
Mensch“ – in unserem speziellen
Falle ist es der Oldtimerliebhaber.
Dieser geflügelte Spruch aus der
Oldtimerszene gilt aber nicht nur
für die stolzen Besitzer eine britischen
Katze, sprich: eines Jaguar, sondern für
alle, die zuverlässig und störungsfrei mit
ihrem Oldie unterwegs sein möchten
– und natürlich ganz besonders für die
Teilnehmer so anspruchsvoller Oldtimer-
Motorsportveranstaltungen wie der Ennstal
Classic in Gröbming.
Denn bei dieser größten Automobil-
Veranstaltung Österreichs galt es vom
17. bis 20. Juli für die 220 Teams aus 20
Nationen insgesamt 857 Kilometer abzuspulen.
In bis zu zwölf Stunden langen
Etappen hatten sie bei diesem Drei-Tages-
Event mehrere Pass- und Gebirgsstraßen
zu bewältigen. Besonders der über 452
Kilometer lange und mit neun Sonderprüfungen
gespickte Marathon hinauf in
die Auto-Stadt Steyr war eine echte Herausforderung
für Mensch und Maschine
– nicht nur wegen der hochsommerlichen
Temperaturen, sondern vor allem, weil in
den Prüfungsetappen der 50er-Schnitt
auf die Hundertstelsekunde genau überwacht
wurde.
Fachkundige Hände
Ob der Motor tatsächlich perfekt schnurrte,
konnten die Teilnehmer der Ennstal Classic
auch in diesem Jahr wieder von den
Experten des Grazer Diagnosegeräteherstellers
AVL Ditest überprüfen lassen. Bei
dem kostenlosen Fitnesscheck analysieren
die steirischen Kfz-Diagnosespezialisten
das Zündsystem und das Abgasverhalten
der Boliden. „Optimal eingestellt können
die Oldies Höchstleistungen vollbringen,
ohne jedoch die Umwelt über Gebühr zu
belasten. Mit der richtigen Gemischzusammenstellung
sinken nämlich die Emissionen
auf ein Minimum“, erklärte Hannes
Bloder von AVL Ditest, der mit seinem Team
Mit modernen Prüf- und Testgeräten checkten
die Diagnoseprofis das komplette Zündsystem
und die Einstellung der Gemischaufbereitung.
in der mit modernsten Testgeräten ausgestatteten
Prüfstation alle Hände voll zu tun
hatte, gegenüber der amz-Redaktion.
Bereits zum siebten Mal bot AVL Ditest
den Rallye-Teilnehmern diese kostenlose
Dienstleistung an – und auch diesmal
konnte Bloder wieder Kurioses berichten.
Etwa von dem falsch montierten und nicht
zum Motor passenden Zündverteiler eines
Porsche 356 B. Dieser verstellte bei zunehmender
Last den Zündzeitpunkt nicht
nach „früh“, sondern nach „spät“, was laut
Bloder die schlechte Leistung bei höheren
Drehzahlen und das damit verbundene
schlechte Abgasverhalten erklärte. Korrekt
justiert konnte der Sportler aus den 60er-
Jahren die Prüfstation frisch gestärkt verlassen.
Im Motorraum und am Steuer
„Mit unseren Diagnose- und Messgeräten
geht der Check sehr schnell, und
so konnten wir bei den teilnehmenden
Oldtimern mehrere Fehler in der Vergasereinstellung
sowie an Zündverteilern
und Kabeln orten und noch rechtzeitig
vor dem Rennen beheben“, berichtet Ingo
Glatter, Vertriebs- und Marketingleiter
von AVL Ditest. Glatter ist selbst passionierter
Oldtimer-Fan und fuhr in diesem
Jahr bereits zum dritten Mal in seinem
Austin Mini Cooper S (Baujahr 1972) bei
der Ennstal Classic mit – diesmal mit einer
scharfen Tuning-Nockenwelle in dem
1278-Kubikzentimeter-Motor. „Die Zündungseinstellung
und Vergaserabstimmung
nach dem Einbau erfolgte natürlich
logischerweise mit AVL Ditest-Geräten“,
verriet Glatter.
Obwohl der erstarkte Motor aufgrund
des größeren Schlupfs an den Antriebsrädern
das Berechnen der konstanten
Tempo 50 in den Sonderprüfungen zu
einer kleinen Wissenschaft machte,
belegte Glatter einen hervorragenden
19. Platz und erhielt damit nach 2011 die
insgesamt zweite Leistungsmedaille in
Silber. Ob er im nächsten Jahr auch wieder
mit dabei sein wird? „Ja, allerdings
mit einem Tripmaster-Antrieb an der Hinterachse.“
Seine Techniker-Mannschaft
plant der AVL Ditest-Mann dann auch
wieder mitzubringen. Der Vorab-Check
sei mittlerweile zur Tradition geworden
und werde den Ennstal Classic-Teilnehmern
voraussichtlich auch 2014 wieder
zur Verfügung stehen, versprach Glatter.
Klaus Kuss
122 amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2013