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technik
werkstattpraxis
Das Arbeiten an Hybrid- oder reinen Elektrofahrzeugen
erfordert eine besondere Ausbildung.
Selbst für Arbeiten an nicht-stromführenden
Komponenten ist eine Schulung zur
„Elektrotechnisch unterwiesenen Person“
(EUP) notwendig.
Foto: Kuss
Sensibel für Strom
_ Steigende Kraftstoffpreise und ein geschärftes Umweltbewusstsein
kurbeln die Nachfrage nach Hybrid- und Elektrofahrzeugen
an. Um an diesen Fahrzeugen arbeiten zu dürfen,
ist jedoch spezielles Knowhow notwendig. Die Experten von
ZF Services vermitteln es schon heute.
Das Interesse an alternativen
Antrieben ist ungebrochen:
Hybrid- und rein elektrisch
betriebene Fahrzeuge elektrisieren
derzeit immer mehr
Autokäufer. „Auch wenn der Anteil an
Hybrid- und Elektrofahrzeugen auf den
Hebebühnen freier Kfz-Werkstätten derzeit
noch gering ist, werden sich diese
in naher Zukunft immer weiter etablieren
und eine wesentlich größere Rolle
spielen“, prognostizierte Dr. Ulrich Walz,
Geschäftsleiter von ZF Services, kürzlich
auf der traditionellen Jahrespressekonferenz
des Unternehmens.
Spezielle Schulungen nötig
Laut Walz konfrontiert die Hochvolt-
Technologie die Verantwortlichen in den
Werkstätten zwangsläufig mit kniffligen
Fragen: Welche Zusatzqualifikationen
benötigen die Kfz-Mechaniker
für welche Service-Tätigkeiten? Welche
Teile eines Plug-in-Hybrids darf ein Techniker
mit Hochvolt-Zusatzqualifikation
ausbauen – und welche nicht? Wo verlaufen
die Trennlinien? Welche Zusatzausstattungen
benötigen Werkstätten
für Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen?
Fragen, für die ZF Services laut Walz
bereits entsprechende Lösungsangebote
im Köcher habe: Seit fünf Jahren
biete das Unternehmen modular aufgebaute
Schulungen an, mit denen sich
Kfz-Werkstätten für dieses im wahrsten
Sinne hochspannende Thema rüsten
könnten. Kfz-Betriebe, die am ProTech
plus-Werkstattkonzept von ZF Services
teilnehmen, erhalten laut Walz bereits
bei der zweitägigen Startveranstaltung
eine dreistündige Einführung in die
Hochvolt-Technik.
Mit der Teilnahme an einer Sensibilisierungs-Schulung
zum Thema
Hochvolt (HV) etwa können sich die
Kfz-Fachleute beispielsweise zur „Elektrotechnisch
unterwiesenen Person“
(EUP) ausbilden lassen. „Diese Qualifikation
ist generell notwendig, um überhaupt
an einem Fahrzeug mit Hochvolt-
Technologie arbeiten zu dürfen – und
zwar insbesondere auch an den nichtelektrischen
Systemen“, erklärt Harald
Dämpfle, Ausbilder bei ZF Services. Eine
EUP darf allgemeine Instandhaltungsarbeiten
an Hybridfahrzeugen, etwa Öloder
Reifenwechsel oder Reparaturen an
der Abgasanlage erledigen, solange die
Sicherheitssysteme des HV-Systems intakt
sind und keine Beschädigungen an
den HV-Komponenten vorliegen.
Harald Dämpfle (links), Ausbilder bei
ZF Services, zeigt, wie der Durchgang
des Schutzpotenzialausgleichsleiters
gemessen wird. Foto: ZF Services
Aufbauende Trainings
Wer weiter in der Tiefe eines Hybrid- oder
Elektrofahrzeugs schrauben möchte, muss
laut Dämpfle weitere Schulungen besuchen.
In Aufbauschulungen kann der Kfz-
Fachmann beispielsweise die Qualifikation
zum „Fachkundigen für Arbeiten an
Hochvolt-eigensicheren Fahrzeugen“ sowie
zum „Fachkundigen für Arbeiten an
nicht-Hochvolt-eigensicheren Fahrzeugen“
erwerben. Der Unterschied liegt laut
Dämpfle darin, dass der Kfz-Fachmann
bei „Hochvolt-eigensicheren Fahrzeugen“
Die Unterweisungen und Zusatzqualifikationen
sind auch für freie Kfz-Werkstätten ein Muss,
um Elektro- und Hybridfahrzeuge warten und
reparieren zu können. In der EUP-Schulung
erklärt Ausbilder Dämpfle die Komponenten
des Hybridsystems.
Fotos: Kuss
82 amz - auto | motor | zubehör Nr. 9-2013