Masterarbeit - Physikzentrum der RWTH Aachen
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2. Grundlagen<br />
Kohärente Streuung<br />
Bei Photonenergien unterhalb von einigen hun<strong>der</strong>t keV tritt kohärente Streuung<br />
von Photonen an <strong>der</strong> Elektronhülle eines Atoms, auch Rayleigh-Streuung genannt,<br />
auf. Dabei wird dieses we<strong>der</strong> ionisiert noch angeregt und die Energie des Photons<br />
bleibt unverän<strong>der</strong>t. Lediglich seine Richtung än<strong>der</strong>t sich. Da <strong>der</strong> Ablenkwinkel mit<br />
steigen<strong>der</strong> Energie kleiner wird und die Wahrscheinlichkeit einer Streuung abnimmt,<br />
ist dieser Prozess für Anwendungen in <strong>der</strong> Hadronentherapie bei einigen hun<strong>der</strong>t<br />
MeV vernachlässigbar [20].<br />
Comptoneffekt<br />
Beim Compton-Effekt werden Photonen an (quasi-)freien Elektronen gestreut und<br />
verlieren dabei Energie abhängig vom Streuwinkel. Der Wirkungsquerschnitt für<br />
Energien deutlich über m e c 2 lässt sich mit<br />
angeben [27].<br />
Paarbildung<br />
σ = πre<br />
2 m e c 2 ( ( ) 2Eγ<br />
ln<br />
E γ m e c 2 + 1 )<br />
2<br />
(2.9)<br />
Ab einer Energie E γ von 2 m e c 2 ≈1 MeV kann ein Photon im Coulombfeld eines<br />
Atomkerns in ein Elektron-Positron-Paar umgewandelt werden. Bei einer Energie<br />
von 5 m e c 2 bis 50 m e c 2 erhält man den Wirkungsquerschnitt<br />
σ pp = αr 2 eZ 2 ln E γ . (2.10)<br />
Für höhere Energien E γ flacht <strong>der</strong> Anstieg ab und <strong>der</strong> Wirkungsquerschnitt wird ab<br />
etwa 10 3 m e c 2 nahezu konstant bei [27]<br />
2.2. Kernreaktionen<br />
σ pp ≃ 12αZ 2 r 2 e. (2.11)<br />
Beim Beschuss eines festen Targets mit Ionen einer Energie von rund 200 MeV pro<br />
Nukleon müssen Wechselwirkungen auf <strong>der</strong> Ebene von Atomkernen berücksichtigt<br />
werden. Dabei handelt es sich einerseits um Streuungen im Coulombfeld des Kerns, wie<br />
sie schon Rutherford beschreibt und die wir heute als elastische Streuung bezeichnen,<br />
da die Summe <strong>der</strong> kinetischen Energien <strong>der</strong> Stoßpartner konstant bleibt. An<strong>der</strong>erseits<br />
tritt auch inelastische Streuung auf, bei <strong>der</strong> ein Teil <strong>der</strong> Energie in die Umwandlung<br />
<strong>der</strong> beteiligten Teilchen fließt. Hier reicht die Betrachtung <strong>der</strong> Teilchen anhand ihrer<br />
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