Masterarbeit - Physikzentrum der RWTH Aachen
Masterarbeit - Physikzentrum der RWTH Aachen
Masterarbeit - Physikzentrum der RWTH Aachen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.6. Elektronik<br />
Nyquist-Kriterium<br />
A priori lässt sich die Stabilität eines Reglers mit Hilfe des Nyquist-Kriteriums<br />
beurteilen, wie es etwa in [40] beschrieben wird. Es basiert darauf, dass 2.37 endlich<br />
sein und daher G 0 (iω) ≡ A v A fb ≠ −1 sein muss. Eine vereinfachte Form des<br />
Kriteriums, wie sie auf die meisten physikalisch realisierbaren und gebräuchlichen<br />
Regler zutrifft ist die sogenannte Linke-Hand-Regel:<br />
Der offene Regelkreis habe nur Pole in <strong>der</strong> linken s-Halbebene, außer<br />
einem 1- o<strong>der</strong> 2-fachen Pol bei s = 0 (P-, I- o<strong>der</strong> I 2 - Verhalten). In diesem<br />
Fall ist <strong>der</strong> geschlossene Regelkreis genau dann asymptotisch stabil, wenn<br />
<strong>der</strong> kritische Punkt (−1 + 0i) in Richtung wachsen<strong>der</strong> ω-Werte gesehen<br />
links <strong>der</strong> Ortskurve von G 0 (iω) liegt. [40]<br />
Vereinfacht bedeutet dies, dass <strong>der</strong> kritische Punkt (−1,0i) beim Nachfahren <strong>der</strong><br />
Kurve in Richtung höhere Frequenzen im Nyquist-Diagramm immer links passiert<br />
werden muss, um ein stabiles System zu erhalten. Es lassen sich nun zwei Größen<br />
definieren, die zur praktischen Beurteilung <strong>der</strong> Stabilität eines Reglers nützlich sind.<br />
Die Amplitudenreserve A R gibt an, wie stark <strong>der</strong> Betrag <strong>der</strong> Übertragungsfunktion<br />
noch vergrößert werden darf, bis aus einem stabilen System ein instabiles wird. Die<br />
Phasenreserve φ R gibt an, wie weit sich die Phase verschieben darf, bis das System<br />
instabil wird. Eine praxisnahe Darstellung dieses Themas findet sich in [14].<br />
2.6.5. Elektronisches Rauschen<br />
Jedes elektronische Bauelement erzeugt Fluktuationen im Strom o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Spannung<br />
eines Signals, die man als elektronisches Rauschen bezeichnet. Alle Frequenzen tragen<br />
hier unabhängig zur Leistung des Gesamt-Rauschens P n bei, daher gilt<br />
P n =<br />
Mit P = U · I und U = R · I folgt daraus<br />
∫ dP<br />
df. (2.38)<br />
df<br />
dP n<br />
df<br />
= dU n<br />
d √ f · dI n<br />
d √ f = e n · i n (2.39)<br />
mit den spektralen Spannungs- und Stromrauschdichten e n = dU n /d √ f und i n =<br />
dI n /d √ f.<br />
Thermisches Rauschen<br />
Thermisches Rauschen, auch Johnson-Rauschen genannt, tritt durch Fluktuationen<br />
<strong>der</strong> Ladungsträgergeschwindigkeit in Wi<strong>der</strong>ständen auf die spektrale Rauschleistung<br />
25