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Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg

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groß an der Südgrenze gegen Wittgendorf, und ansehnliche jährliche<br />

Erbz<strong>in</strong>sen auf den Bauerngütern. Von e<strong>in</strong>em Afterlehen der<br />

Herren von Biberste<strong>in</strong> hören wir noch 1406. Am 9. 2. 1406 belehnte<br />

Hans von Biberste<strong>in</strong> auf Sorau und Beeskow den Hans von Knobelsdorff<br />

mit 1½ Mark Z<strong>in</strong>s und ¼ des Rückersdorfer Kirchenlehns,<br />

„das da von uns zu Lehen geht", die dieser von den Brüdern<br />

Wenzel, Johann, Nickel und Hans dem Älteren, Parpusch genannt,<br />

die Dobersitzer (von Dobschütz) gekauft hatte (Hei. 108, Ste. Reg.<br />

194). Die von Dobschütz besaßen noch weitere 6 Mark 8 Gr.<br />

Z<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Rückersdorf. Diesen Z<strong>in</strong>s besaß 1474 Leutold von Doberschütz.<br />

Da er ke<strong>in</strong>e männlichen Erben hatte, wurde am 20. 6. 1474<br />

Friedrich von Schönfeld mit dem Anfall dieses Z<strong>in</strong>ses belehnt<br />

(Cop. 59. 412b). Nach Leutolds Tode fiel der Z<strong>in</strong>s an die sächsischen<br />

Herzöge, die damit am 28. 1. 1485 die Brüder Mart<strong>in</strong>, Bernhard und<br />

Albrecht von Knobelsdorff auf Rückersdorf belehnten (HA. 43,5).<br />

E<strong>in</strong>en ansehnlichen Z<strong>in</strong>santeil von Rückersdorf besaßen seit m<strong>in</strong>destens<br />

1439 die von Promnitz auf Hirschfeldau. Es wäre möglich,<br />

daß die von Promnitz diesen Z<strong>in</strong>santeil ursprünglich als Afterlehen<br />

der Herren von Biberste<strong>in</strong> erworben haben; denn am<br />

24. 11. 1461 belehnte Wenzel von Biberste<strong>in</strong> auf Sorau den<br />

Nickel von Promnitz mit dem väterlichen Erbe <strong>in</strong> Weichau, Kr. Freystadt<br />

(Ste. Gru. 79), und noch am 11. 6. 1487 belehnte Johann von<br />

Biberste<strong>in</strong> auf Sorau die Gebrüder Nikolaus, Caspar und Balzer von<br />

Promnitz mit Weichau (Codex IV 147, Worbs Archiv 333).<br />

Nach 1320 veräußerten die Glogauer und Saganer Piasten e<strong>in</strong><br />

Lehngut nach dem anderen an ihre adligen Gefolgsleute. Derartige<br />

Lehnbriefe haben sich selten erhalten. So wissen wir, daß Herzog<br />

He<strong>in</strong>rich IV. zu Sagan am 7. 9. 1324 dem Grabus von Nechern<br />

und se<strong>in</strong>es Bruders Söhnen Grabus und Seifried von Nechern die<br />

Lehngüter zu Cunzendorf und Johnsdorf (8 km südwestl. von Rükkersdorf)<br />

verkaufte (Ste.Reg.). Am 13. 3. 1328 belehnte derselbe die<br />

Brüder Ulmann und Dietrich von Nostitz und deren Oheim Otto<br />

mit Anteilen <strong>in</strong> Hertwigswaldau und Wachsdorf (SR 4729). In diesem<br />

Jahrzehnt dürften die Piasten auch ihren restlichen Z<strong>in</strong>s- und Grundbesitz<br />

<strong>in</strong> Rückersdorf an Adlige verkauft haben. Auf die Guts- und<br />

Grundherren wird im 3. Teil e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />

Aus den sächsischen Lehnsbriefen von 1474 erfahren wir, daß es im<br />

Dorf drei Vorwerke mit zwei Rittersitzen gab. Beim Unruh-Vorwerk<br />

war e<strong>in</strong>e Mühle, womit nur die Vorgänger<strong>in</strong> der Wassermühle am<br />

Ölteich geme<strong>in</strong>t se<strong>in</strong> kann; beim Knobelsdorff-Vorwerk befand sich<br />

e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dmühle. Das war die e<strong>in</strong>zige W<strong>in</strong>dmühle, die 1474 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

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