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Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg

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Hertwigswaldau-Wachsdorf-Wittgendorf vere<strong>in</strong>igte. Seit 1730 besaß<br />

diesen großen Guts- und Z<strong>in</strong>sbesitz die Stadt <strong>Sprottau</strong>.<br />

An der Wittgendorfer Grenze lag das Schloßvorwerk. E<strong>in</strong><br />

Vergleich der Steuerangaben von 1529 (Hei. 195) mit den Steuerbeträgen<br />

<strong>in</strong> der Hufenmatrikel 1660 (HA 74,3) ergibt e<strong>in</strong>deutig, daß<br />

es im 15. Jahrhundert den Herrn von Unruh gehörte. Der betreffende<br />

Lehnsbrief von 1474 nennt als Zubehör des Unruh-Vorwerks<br />

„e<strong>in</strong>e freie Viehtrift" und e<strong>in</strong>e Mühle (= Wassermühle). Schon diese<br />

Angaben würden für das Schloßvorwerk sprechen, das bereits bei<br />

der Dorfgründung vorgesehen war und daher das Vorrecht der Viehtrift<br />

über die Bauernfelder hatte. E<strong>in</strong> Vorwerk neben der Scholtisei<br />

um 1250 ist z. B. <strong>in</strong> Schönbrunn und Nieder-Langhe<strong>in</strong>ersdorf gesichert.<br />

Unser Schloßvorwerk mit se<strong>in</strong>en Z<strong>in</strong>sbauern war m<strong>in</strong>destens<br />

seit 1434 bis 1518/28 im Besitz der von Unruh, kam dann an die<br />

von Knobelsdorff auf Hirschfeldau. Schließlich wurde es 1545<br />

mit dem übrigen Knobelsdorffschen Besitz vere<strong>in</strong>igt.<br />

Das Kirchvorwerk, das um 1350 aus der alten Scholtisei gebildet<br />

wurde, war seit m<strong>in</strong>destens 1393 im Besitz der von Knobelsdorff.<br />

Zahlreiche Rechte und Z<strong>in</strong>sen wurden noch im 15. Jahrhundert<br />

erworben. H<strong>in</strong>zu kam 1545 das Schloßvorwerk. Dieser Besitz fiel 1591<br />

als erledigtes Lehnsgut an die Habsburger, die ihn 1595 <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Erbgut<br />

verwandelten und an die Schwiebuser L<strong>in</strong>ie der von Knobelsdorff<br />

verkauften. Im Jahre 1736 mußte der letzte von Knobelsdorff Dorf<br />

und Gut Rückersdorf an se<strong>in</strong>e Gläubiger abtreten. Nach zwei Zwischenbesitzern<br />

war das Rittergut von 1792 bis 1881 im Besitz der<br />

<strong>Familie</strong> von Francke. Nach e<strong>in</strong>er Teilung des Rittergutsbezirks<br />

1875 gehörte das Schloßvorwerk von 1881 bis 1945 der <strong>Familie</strong><br />

Maetschke. Dieser kurze Überblick soll im Folgenden weiter ausgeführt<br />

werden.<br />

A) Der „<strong>Sprottau</strong>er" Z<strong>in</strong>santeil (von Promnitz)<br />

Über die Stammfolge der von Promnitz verweise ich auf me<strong>in</strong>e<br />

1941 erschienene Schrift (Ste. Gru. 74 ff.). He<strong>in</strong>ze von Promnitz, erstmalig<br />

1432 genannt, auf Hirschfeldau wohnend, wurde von Herzog<br />

Hans I. von Sagan (gest. 1439) mit den Gütern zu „Hirswalde<br />

(= Hirschfeldau), Ruckerdorff" usw. belehnt und <strong>in</strong> diesem Besitz<br />

1442 bestätigt. Se<strong>in</strong>e Söhne Melchior und He<strong>in</strong>ze, Gebrüder zu<br />

Hirschfeldau, nebst ausländischen und unmündigen Brüdern, wurden<br />

von den sächsischen Herzögen 1474 u. a. mit dem Rittersitz <strong>in</strong><br />

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