Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg
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aut. 1898 g<strong>in</strong>g das Brehmersche Rittergut <strong>in</strong> Konkurs, und das<br />
Ackerland an der Ost- und Westgrenze des Kirchvorwerks wurde<br />
<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Parzellen an viele Dreschgärtner und Häuslerstellen <strong>in</strong><br />
Rückersdorf verkauft. Die Besitzer von Reußenfeldau erwarben viele<br />
Parzellen von der Beckerei, so daß sich durch diesen Konkurs die<br />
wirtschaftlichen Grundlagen der Dorfbewohner verbesserten. 54 ,,Von<br />
den ungefähr 1300 Morgen blieben vom Kirchvorwerk nur die Gebäude<br />
mit ca. 500 Morgen Land und von der Beckerei e<strong>in</strong> Bauerngut<br />
mit etwa 100 Morgen" (Schulz). Das Restgut des Kirchvorwerks, 1899<br />
unter Nr. 155 <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>debezirk e<strong>in</strong>gegliedert, hatte nach dem<br />
Grundbuch folgende Besitzer: Walther 1899, Graf von Westarp 1899,<br />
Scholze 1901, Karl Kienitz 1904 55 , Schlesische Landgesellschaft <strong>in</strong><br />
Breslau 1939—45. Das Restgut der Beckerei, seit 1899 mit der Hausnummer<br />
156, besaß von 1899 bis 1945 Krause, zuletzt bewirtschaftet<br />
von Gutspächter Peter.<br />
Karl Franke starb im Jahre 1880 und h<strong>in</strong>terließ e<strong>in</strong>en Sohn Hans,<br />
der zu gleicher Zeit etwa 14jährig an Tbc starb. Die Witwe Margarete<br />
geb. Stentzel heiratete 1881 den Kaufmann und Stadtrat He<strong>in</strong>rich<br />
Maetschke aus Glogau. Bis 1945 haben drei Generationen<br />
Maetschke das Rittergut Rückersdorf — von dem nach dem 1. Weltkriege<br />
das wüste Gut gesiedelt wurde — bewirtschaftet: He<strong>in</strong>rich.<br />
Maetschke 1881—1908 (geb. 2. 3. 1840, gest. 13. 6. 1908), Fritz<br />
Maetschke 1908—1931 (geb. 19. 10. 1865, gest. 13. 7. 1931), Hans<br />
Maetschke 1931—1945 (geb. 4. 3. 1894, gest. 30. 4. 1947 <strong>in</strong> Tiflis/<br />
Kaukasus <strong>in</strong> Gefangenschaft). 56<br />
54<br />
Daher konnten 1934 <strong>in</strong> die Erbhöferolle des Amtsgerichts <strong>Sprottau</strong><br />
46 Erbhöfe <strong>in</strong> R. e<strong>in</strong>getragen werden. — Von den 40 alten Bauernhöfen<br />
waren 6 länger als 200 Jahre im Mannestamm, meist aber seit 1649/60. Das<br />
Gut Nr. 115, 1945 im Besitz von Oswald Seifert, war schon 1591 im Besitz<br />
des Mart<strong>in</strong> Seifert. Das Großmann-Gut (Nr. 56, neben dem Pfarr-Viehwege)<br />
war schon 1516/20 im Besitz der Großmann. 1917 starb k<strong>in</strong>derlos Robert<br />
Großmann; se<strong>in</strong>e Witwe L<strong>in</strong>a Kothe hatte das Gut bis 1945 <strong>in</strong>ne.<br />
55<br />
Karl Kienitz starb am 6. 10. 1960 im Alter von 85 Jahren <strong>in</strong> Braunschweig<br />
(HB 1961/1 S. 24). — Brehmer, der über 50 Jahre die Geschäfte<br />
des Amtsbezirks R. geführt hat, starb verarmt 1922 <strong>in</strong> Wittgendorf (HB<br />
1956/3 S. 5).<br />
56<br />
Daten nach Mitt. der <strong>Familie</strong> Maetschke. — Frau Jenny Maetschke,<br />
geb. Bonte, hat im Frühjahr 1955 fast 84jährig Er<strong>in</strong>nerungen an R. aufgeschrieben<br />
(HB 1957/4 S. 12). Ihr Bericht über die Kirche um 1900/05 wird <strong>in</strong><br />
Teil 4 gebracht (bisher nicht veröffentlicht). Jenny Maetschke (Witwe von<br />
Fritz M.) starb am 30. 1. 1958.<br />
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