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Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg

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Rückersdorf hatte nach der Volkszählung vom 17. Mai 1939 1004<br />

E<strong>in</strong>wohner 7 . Im 18. und 19. Jahrhundert lag die E<strong>in</strong>wohnerzahl um<br />

1100 bis 1200. So geben Zimmermanns Beiträge für das Jahr 1787<br />

1043 Personen an 8 : 1 ev. Kirche, 1 kath. Kirche, 2 Pfarr-, 2 Schulhäuser,<br />

1 herrschaftliches Wohnhaus mit e<strong>in</strong>em Garten, 4 Vorwerke,<br />

40 Bauern, 71 Gärtner, 54 Häusler, 1 Geme<strong>in</strong>haus, 4 W<strong>in</strong>dmühlen,<br />

1 Wassermühle 9 . H<strong>in</strong>zu kam Reußenfeldau mit 20 Häusern und<br />

80 E<strong>in</strong>wohnern. Knie 10 verzeichnet für das Jahr 1840 205 Häuser,<br />

1 Schloß, 4 Vorwerke, 1184 E<strong>in</strong>w. (davon 23 kath.), bei Reußenfeldau<br />

20 Häuser mit 103 ev. E<strong>in</strong>w.<br />

Topogr.-statist. Übersicht des Verwaltungsbez. d. Reg. zu Liegnitz (Liegnitz<br />

1821), vorh. <strong>in</strong> Düsseldorf. — Bei Dittersbach s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>gerechnet das Hospitalvorwerk,<br />

bei den Häuslern die 19 Häuser von <strong>Georg</strong>enruh (69 E<strong>in</strong>w., 6 kath.).<br />

Bei R. s<strong>in</strong>d die 22 Häuser von Reußenfeldau (95 E<strong>in</strong>w., ke<strong>in</strong>e Kath.) e<strong>in</strong>gerechnet.<br />

Abweichende Zahlen hat z. B. v. Arend, Beschr. d. Saganer<br />

Kreises (Sagan 1815). — Die Hufenzahlen um 1300 nach dem Liber fundationis,<br />

Codex XIV, 1889.<br />

7<br />

Statistik d. Deutsch. Reiches, Bd. 559,4 (Berl<strong>in</strong> 1943). Vorh. <strong>in</strong> Universitätsbibl.<br />

Köln.<br />

8<br />

Zimmermanns Beiträge Band VII, Brieg 1787, S. 109. Vorh. <strong>in</strong> Universitätsbibl.<br />

Gött<strong>in</strong>gen.<br />

9<br />

Schon 1474 wurden <strong>in</strong> R. e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dmühle und e<strong>in</strong>e Wassermühle<br />

erwähnt. Etwa 150 m südlidi vom Viehweg nach Hartau liegt e<strong>in</strong>e Anhöhe<br />

mit 165 m NN. Auf diesem „Kühn-Mühlenberg" standen zwei W<strong>in</strong>dmühlen,<br />

die der Gutsherr v. Knobelsdorff um 1680 erbaut haben dürfte. Am 23. 4. 1730<br />

kaufte der Wassermüller Christoph Fiedler die beiden Bergw<strong>in</strong>dmühlen<br />

von Friedr. August v. Knobelsdorff. Im Besitz der Fiedler blieben beide<br />

Mühlen bis nach 1850. Die letzte W<strong>in</strong>dmühle hier wurde im Zeitraum 1920/30<br />

abgebrochen. Auf dem Berge stand 1945 noch e<strong>in</strong> an Arbeiter vermietetes<br />

Wohnhaus nebst Scheune und Ställe (Besitzer: Ernst Adam). Um 1750 wurden<br />

die beiden W<strong>in</strong>dmühlen auf der nordwestlichen Dorfseite erbaut. Diese<br />

beiden Mühlen waren bis 1945 im Besitz von Robert Lange und Erich Lange<br />

und mahlten emsig noch im Sommer 1945 für die Polen. So hatte R. im<br />

Zeitraum 1750/1900 vier W<strong>in</strong>dmühlen. Am Ölteich — wenige Meter westl.<br />

des Schloßvorwerks — war um 1700 e<strong>in</strong>e Wassermühle, die bereits 1716<br />

von den Fiedlers pachtweise betrieben und 1745 vom W<strong>in</strong>dmüller Fiedler<br />

gekauft wurde. Die Wassermühle am Ölteich wurde bis etwa 1910 nur noch<br />

zum Schroten von Futtergetreide benutzt und dann später massiv zu e<strong>in</strong>em<br />

<strong>Familie</strong>nwohnhaus für die Gutsarbeiter ausgebaut. Vgl. den Text zu Anm. 27.<br />

E<strong>in</strong>zelheiten bei <strong>Steller</strong>, Die W<strong>in</strong>d- u. Wassermüller Fiedler <strong>in</strong> R. (HB 1957/3,<br />

S. 18). Übrigens war das Fiedler-Gut (Nr. 75) rund 300 Jahre im <strong>Familie</strong>nbesitz.<br />

Christoph Fiedler, damals Hofmann auf dem Rittergut, kaufte das<br />

Gut am 30. 5. 1669 von se<strong>in</strong>em Schwager Christoph Teige. Der letzte Besitzer<br />

Adolf Fiedler wurde 1945 von den Sowjets erschossen.<br />

10<br />

I. G. Knie, Übersicht der Dörfer, Flecken, Städte usw. Schlesiens,<br />

2. Aufl. Breslau 1845, S. 545, 564. Exempl. <strong>in</strong> Univ.-Bibl. Gött<strong>in</strong>gen.<br />

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