Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg
Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg
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Kirche und dem Gehöft des Kirchvorwerks, an der westlichen Seite<br />
der Dorfstraße, stand das Pfarrhaus. Es wurde 1880 erbaut, hatte im<br />
Erdgeschoß Küche und vier Zimmer, ferner zwei Zimmer unter dem<br />
Dach 73 .<br />
5. Die Schule<br />
Die älteste Schule, die „Kirchschreiberei'' genannt, lag bis 1844 ander<br />
Stelle der späteren Niederschule, an der Straßenkreuzung gegenüber<br />
der Kirche. Von den Schullehrern, die früher zugleich Kirchenschreiber<br />
und Organisten waren, ist uns als ältester <strong>Georg</strong>e Fischer<br />
bekannt. Er starb 1637, wie die Grabplatte ausweist, die rechts neben<br />
dem E<strong>in</strong>gang der Kirche e<strong>in</strong>gemauert ist. Das Kirchenreduktionsprotokoll<br />
von 1668 nennt uns den Kirchschreiber Hans Tappert.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Inschrift an der alten Orgel hat er dieses Orgelwerk<br />
erstmalig am Sonntag Cantate 1666 als Organist gespielt.<br />
Im Januar 1670 war schon e<strong>in</strong> katholischer Schreiber im Dorf<br />
(s. o.); se<strong>in</strong> Haus wurde als gut bezeichnet. Bei der Visitation von<br />
1679 war der Schreiber mit se<strong>in</strong>er Wohnung zufrieden. Er erhielt u. a.<br />
von der Kirche acht Scheffel Roggen, von der Bäckerei e<strong>in</strong>en Scheffel<br />
Roggen, im ganzen 138 Brote, hatte zwei Umgänge zu Neujahr und<br />
St. Johannis (Jungnitz 277). 1688 hieß der Schullehrer Christoph<br />
Hoffmann; er war <strong>in</strong> Liebau geboren und <strong>in</strong> Naumburg a. Q.<br />
ausgebildet worden. Er hatte acht Schüler. Se<strong>in</strong> Haus war aus Fachwerk,<br />
hatte e<strong>in</strong>en heizbaren Raum und e<strong>in</strong>e Kammer. Es war z.T.<br />
mit Sch<strong>in</strong>deln, z. T. mit Stroh gedeckt; beim Hause waren e<strong>in</strong> Stallgebäude<br />
und e<strong>in</strong> Garten (Jungnitz 733).<br />
1742 erbaute die evangelische Geme<strong>in</strong>de etwas oberhalb der<br />
katholischen Schule — das später errichtete Bethaus kam daneben —<br />
e<strong>in</strong>e neue Schule. Das Haus war aus Fachwerk und sehr kle<strong>in</strong>, so daß<br />
1844 e<strong>in</strong> Neubau erforderlich wurde. Man benutzte die zwei Morgen<br />
Land, mit der die Schule bei der Ablösung der Schafhutung hätte<br />
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Als 1934 die Herausgabe e<strong>in</strong>er Ortsgeschichte von R. geplant wurde,<br />
wollte Pastor Damsch die Geschichte der Kirche schreiben. Ob diese bis zu<br />
e<strong>in</strong>em Manuskript gediehen ist, ist unbekannt. Bei Hultsch, Silesia Sacra<br />
(Düsseldorf 1953) S. 150, fehlt das Todesdatum. Der Verf. wandte sich an<br />
die Witwe, konnte aber nur das Todesjahr 1950 als Auskunft erhalten, nicht<br />
den Todestag des Pastors Damsch. Die Bitte, ggf. über das kirchl. Leben<br />
<strong>in</strong> R. 1945 zu berichtet, wurde damit abgetan, daß sämtliche Er<strong>in</strong>nerungen<br />
an R. „verschütt" gegangen s<strong>in</strong>d.<br />
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