Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg
Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg
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Ländereien des Ritterguts um 1850 e<strong>in</strong>getragen: 1. Das Schloßvorwerk<br />
im SW der Flur, zuletzt im Besitz der <strong>Familie</strong> Maetschke. 2. Das<br />
We<strong>in</strong>erei-Vorwerk, gebildet um 1620 aus drei Bauerngütern; es war<br />
seit dieser Zeit mit dem Schloßvorwerk vere<strong>in</strong>igt. 3. Das Kirchvorwerk<br />
(um 1300 die Scholtisei). Nach der Aufteilung 1898 blieb e<strong>in</strong><br />
Restgut von etwa 500 Morgen zurück, das von 1904 bis 1939 Karl<br />
Kienitz besaß, zuletzt die Schles. Landgesellschaft. 4. Die Beckerei,<br />
um 1635 aus drei Bauerngütern gebildet. Es kam bei der Teilung<br />
des Ritterguts 1875 zum Kirchvorwerk (Rittergut Ober-Rückersdorf)<br />
und wurde 1898 durch Verkäufe an Reußenfeldauer Besitzer verkle<strong>in</strong>ert.<br />
Das Restgut von 100 Morgen besaß von 1899 bis 1945<br />
Krause. 5. Das ,, Wüste Gut" an der Wittgendorf er Grenze. Es kam<br />
1716 zum Rittergut, blieb bei der Teilung 1875 beim Schloßvorwerk<br />
und wurde um 1925 an Ansiedler gesiedelt. Die Karte zeigt weiter<br />
die Kolonie Reußenfeldau (1776), die sechs Viehwege und die Widmut<br />
mit zwei Hufen Größe 13 .<br />
2. Das Dorf von 1250 bis 1600<br />
(Deutschrechtliche Gründung, Scholtisei, Größe um 1520)<br />
Bis zum Jahre 1380 wird Rückersdorf <strong>in</strong> vier Urkunden erwähnt,<br />
die anschließend kurz aufgeführt werden. Alle weiteren Nachrichten<br />
des 15. Jahrhunderts beziehen sich fast nur auf die Grund- und<br />
Gutsherren und werden darum (<strong>in</strong> Auswahl) <strong>in</strong> Teil 3 berücksichtigt.<br />
Dagegen besitzen wir aus dem 16. Jahrhundert zwei wichtige E<strong>in</strong>wohnerlisten,<br />
nämlich e<strong>in</strong> Steuerverzeichnis von 1516/20 und e<strong>in</strong><br />
Urbar (E<strong>in</strong>kunftsverzeichnis) von 1595. Beide Listen geben uns rückschauend<br />
e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das mittelalterliche Dorf.<br />
a) 1273 Jan. 23. Breslau, im Kapitel. Bischof Thomas trägt dem<br />
Kapitel zu Glogau auf, e<strong>in</strong>e Anzahl Kleriker, die das Interdikt nicht<br />
beobachtet haben, als exkommuniziert zu proklamieren, nämlich<br />
Alberus de Sagan, He<strong>in</strong>rich de Cosuchow (Freystadt), Johannes<br />
de villa Rodgeri, Johannes de villa Ebrardi (Ebersdorf), Hermannus<br />
de Hart (Hartau), Hermannus de Cupra (Küpper) (SR 1421) 14 .<br />
b) Um 1305. Iste sunt ville circum Saganum: Primo Rückersdorf<br />
consuevit dare XV marcas et ½ fertonem et sunt <strong>in</strong> toto<br />
13<br />
14<br />
E<strong>in</strong>zelheiten über die Widmut <strong>in</strong> Abschnitt 4.<br />
Im gedruckten Exemplar der Regesten steht ohne Deutung "Herm.<br />
de Art", aber die Deutung war im Handexemplar des BSA nachgetragen.<br />
Cupra deutet Matuszkiewicz mit Küpper bei <strong>Sprottau</strong> (HB 1959/4, S. ll),<br />
doch ist eher an Küpper bei Sagan zu denken.<br />
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