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Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg

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B) Das Schloßvorwerk (von-Unruh-Anteil)<br />

Es ist nicht bekannt, wann die von Unruh das Schloßgut Rükkersdorf<br />

erworben haben. Stammsitz der von Unruh war das Nachbardorf<br />

Herwigsdorf, wo vier Söhne des verstorbenen Peter<br />

von Unruh schon 1388 genannt werden (Codex 24, 164; HB 1958/1,<br />

S. 10); bis etwa 1650 besaßen die von Unruh Anteil Herwigsdorf —<br />

und zwar Mittel-Herwigsdorf (Anteil 2 von Anm. 37).<br />

Am 19. 8. 1434 schlossen Herzog Hans zu Sagan und se<strong>in</strong> Bruder<br />

Herzog He<strong>in</strong>rich zu Groß-Glogau e<strong>in</strong>en Frieden auf 20 Jahre. Diesen<br />

Vertrag bezeugten u. a. „Hans Knoblichsdorff zu Ruckirsdorff, Mathis<br />

Vnruw zu Ruckirsdorff'' (Ste. Gru. 52). Zwei August<strong>in</strong>erurkunden<br />

(Rep. 116 Nr. 300, 304) berichten uns, daß am 22. 12. 1446 der Abt<br />

He<strong>in</strong>rich Stißlaw 10 Mark Z<strong>in</strong>s auf dem Dorfe Schönbrunn wiederkäuflich<br />

verkaufte an Matthis Unruh, zu Rückersdorf gesessen, und<br />

— wenn er ohne Erben sterben würde — an se<strong>in</strong>en ungesonderten<br />

Bruder Nickel von Unruh und dessen K<strong>in</strong>dern Kaspar und Melchior;<br />

über die Rückzahlung quittierten die Brüder Matthis und Nickel am<br />

14. 5. 1448. Matthis war jahrelang Marschall der Saganer Herzöge.<br />

„Den Glanzpunkt <strong>in</strong> Matthis' Leben bildete aber se<strong>in</strong>e Sendung nach<br />

Rom zum Papste. Die Stände forderten auch hier Kirchenreform.<br />

E<strong>in</strong>e große Versammlung am 20. 1. 1459 zu Lüben und e<strong>in</strong>e andere<br />

<strong>in</strong> Breslau am 21. 3. 1459 entsandten Matthis zusammen mit Dr. Peter<br />

Wartenberg nach Rom, dort vorstellig zu werden" (Die Unrugher,<br />

Cöthen 1906 f S. 180). Für das Dorf Rückersdorf wichtiger ist e<strong>in</strong>e<br />

Urkunde von 1453 (im BDA), <strong>in</strong> der „Nickil und Mattiß Vnrwer, gebrudir<br />

czu Rukersdorff gesessen", der Freystädter Pfarrkirche e<strong>in</strong>en<br />

Z<strong>in</strong>s verkauften auf dem alten Hanß Heyne und se<strong>in</strong>er halben Hufe,<br />

die von den von Unruh zu Lehen g<strong>in</strong>g und „gelegen zu Rukirsdorff<br />

nederwig der Kirchen keyn Herdgiswalde werdt czwischen der<br />

Haydir Erben" (Codex 24, 178). Dieses He<strong>in</strong>e-Gut lag zwischen dem<br />

Schloß- und Kirchvorwerk und kam 1619 zum Rittergut. Dieses<br />

Bauerngut, nach dem Landsteuerregister 1516/20 2½ Hufen groß,<br />

hatte also e<strong>in</strong>e halbe Hufe zwischen e<strong>in</strong>em anderen Bauerngute, das<br />

auf unserer Karte bei dem Namen „We<strong>in</strong>erei" zu suchen ist.<br />

Die sächsischen Fürsten belehnten am 16. 3. 1474 Nickel von Unruh<br />

und se<strong>in</strong>e Vettern (= Neffen) Christoph, Leander und Clemenz von<br />

Unruh, zu Ruckerßdorff gesessen, mit e<strong>in</strong>em Sitz daselbst, mit den<br />

Vorwerken 36 und Erbz<strong>in</strong>sen, e<strong>in</strong>er freien Viehtrift und e<strong>in</strong>em Stück<br />

36<br />

Geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d das Schloßvorwerk und das „kalte Vorwerk", das 1591<br />

im Urbar unter diesem Namen vorkommt. Siehe weiter unten bei 1591.<br />

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