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Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg

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Geschenk an das Bethaus gewesen; denn sie trugen e<strong>in</strong>graviert den<br />

Namen „Fiedler". Sie haben bei uns e<strong>in</strong>en Ehrenplatz gefunden!<br />

Am 10. November 1905 konnte dieses schöne Gotteshaus feierlich<br />

e<strong>in</strong>geweiht werden. Es war e<strong>in</strong> selten schönes Schmuckstück von<br />

hohem Altertumswert geworden. Genau 40 Jahre lang hat sich<br />

Rückersdorf an diesem weihevollen Raum erfreuen dürfen! Mit der<br />

Übernahme der Kirche durch die Geme<strong>in</strong>de war auch die Kostenaufbr<strong>in</strong>gung<br />

neu geregelt worden und damit e<strong>in</strong> alter unerquicklicher<br />

Kirchenstreit zwischen Patronat und Geme<strong>in</strong>de beseitigt. Durch die<br />

1898 erfolgte Aufteilung des Brehmerschen Gutes war die Geme<strong>in</strong>de<br />

so viel steuerkräftiger geworden. Früher mußte das Patronat 2 / 3 , die<br />

Geme<strong>in</strong>de der Kirchenbeiträge bezahlen. Von jetzt ab wurde<br />

durch rechtskräftigen Vertrag festgelegt, daß das Patronat 1/6, die<br />

Geme<strong>in</strong>de 5 / 6 der Lasten zu tragen habe" 70 .<br />

Über die Erneuerung der alten Kirche schreibt Oswald Schulz<br />

(1875—1955), der e<strong>in</strong>e alte Gärtnerstelle unmittelbar neben der<br />

Kirche besaß und daher große Anteilnahme für die Geschichte der<br />

Kirche zeigte, folgendes um 1950 aus der Er<strong>in</strong>nerung: „Im Jahre 1905<br />

wurde das Bethaus aus der Zeit Friedrichs des Großen abgerissen<br />

und dafür die alte Kirche für gottesdienstliche Zwecke wiederhergestellt.<br />

Reichlich 11 Jahrzehnte hatten h<strong>in</strong>gereicht, daß vom Kirchendach<br />

alle Sch<strong>in</strong>deln heruntergefallen, daß Latten und Sparren verfault<br />

waren und auf den Mauern schon Gestrüpp wucherte. Bei Aufräumungsarbeiten<br />

fand man die Grabdenkmäler von den zwei alten<br />

Grundherren von Knobelsdorff, welche dann im Vorraum aufgestellt<br />

wurden. Figur und Inschrift s<strong>in</strong>d gut erhalten. Laut Inschrift hat e<strong>in</strong>er<br />

dieser alten Ritter Wien gegen die Türken verteidigen helfen. An der<br />

anderen Seite des Vorraumes s<strong>in</strong>d die Grabdenkmäler von drei<br />

Ehefrauen e<strong>in</strong>es anderen von Knobelsdorffs (von Hans Christoph von<br />

Knobelsdorff). Unter dem Vorraum war die <strong>Familie</strong>ngruft der von<br />

Knobelsdorff. Bei der Renovierung wurden die <strong>in</strong> der Kirche verblaßten<br />

alten Heiligenbilder nicht berücksichtigt. Von Malern wurde<br />

die obere Schicht von den Wänden sauber abgeklopft und die darunter<br />

liegenden Reste der alten Bemalung festgestellt. Nach dieser<br />

Form wurde dann die Kirche gemalt. Der Altarraum wird <strong>in</strong> Tapetenform<br />

von großen betenden Engeln e<strong>in</strong>gerahmt. Der alte Altar mit<br />

der Jahreszahl 1661 und die Kanzel von 1588 blieben <strong>in</strong> ihrer alten<br />

Gestalt und wurden nur ausgebessert. Vom Turm aus wurde die<br />

Kirchenmauer zwecks E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er neuen Orgel durchbrochen. Die<br />

Kirche erhielt e<strong>in</strong> neues Ziegeldach. Der Turm wurde mit e<strong>in</strong>em Blitzableiter<br />

versehen und mit Sch<strong>in</strong>deln neu gedeckt."<br />

54<br />

70<br />

Wie Anm. 68.

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