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Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg

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LXXII (72) mansi cum sculteto et plebano. (Liber fundationis, Codex<br />

XIV, S. 146).<br />

c) Vor März 1317. O. O. He<strong>in</strong>rich, Bischof v. Breslau, überträgt,<br />

nachdem er für die Pfarrkirche <strong>in</strong> v i 11 a R u g g e r i bei Freystadt<br />

nach dem Tode des Priesters H. den S. auf Präsentation des He<strong>in</strong>rich<br />

v. Biberste<strong>in</strong>, Herrn v. <strong>Sprottau</strong>, <strong>in</strong>vestiert und nachmals — als auf<br />

der e<strong>in</strong>en Seite die illustres pr<strong>in</strong>cipes (Piastenherzöge v. Glogau)<br />

und auf der anderen Markgraf Johann v. Brandenburg auf das Patronat<br />

Ansprüche machten — e<strong>in</strong>erseits B. andererseits H. präsentiert<br />

worden, dem Offiziale die Entscheidung ohne Rücksicht auf die dem<br />

B. auf dessen Ansuchen bereits gewährte Kommission. (SR 3672.<br />

Aus dem Formelbuche Arnolds v. Protzan). Markgraf Johann v. Brandenburg,<br />

gest. 26. 3. 1317, hatte das Saganer Gebiet gegen e<strong>in</strong>e<br />

Geldsumme als Pfand <strong>in</strong>ne und übte daher die landesherrlichen<br />

Rechte <strong>in</strong> Rückersdorf aus.<br />

d) 1376 Jan. 14. wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Urk. des Kard<strong>in</strong>als Johann zu St.<br />

Marcus <strong>in</strong> der sedes Vrienstatensis (im Freystädter Bezirk) die<br />

ecclesia <strong>in</strong> Renkirsdorf genannt (Heyne II 99. Hermann Neul<strong>in</strong>g,<br />

Schlesiens Kirchorte (Breslau 1902), S. 269).<br />

Wir beg<strong>in</strong>nen mit der deutschen Kolonisation 15 des<br />

Saganer und <strong>Sprottau</strong>er Raumes <strong>in</strong> der ersten Hälfte des 13. Jahr-<br />

15<br />

Das Sagan-<strong>Sprottau</strong>er Gebiet war <strong>in</strong> der Bronzezeit dicht besiedelt.<br />

E<strong>in</strong>e Klimaänderung hatte den Wald zurückgehen lassen, u. die dort wohnenden<br />

Nord-Illyrier hielten die Siedlungsflächen waldfrei. Umfangreiche<br />

Urnenfriedhöfe der Lausitzer Kultur (um 1200 v. Chr.) waren <strong>in</strong> den Meßtischbl.<br />

des Breslauer Landesamts e<strong>in</strong>getragen, z. B. <strong>in</strong> Cunzendorf u.<br />

Schönbrunn. Schulz schreibt: „An der nach Hertwigswaldau führenden<br />

Straße, kurz vor dem Vorderbusch, aber auf der Westseite, fand man Ste<strong>in</strong>kistengräber;<br />

die meisten waren wohl schon zerstört. Zwischen hochkant<br />

gestellten Feldste<strong>in</strong>en und oben mit e<strong>in</strong>em Ste<strong>in</strong>deckel verschlossenem<br />

kle<strong>in</strong>en Raum stand die kle<strong>in</strong>e schmucklose Urne mit dem Leichenbrand.<br />

In e<strong>in</strong>em Falle wurde dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Bronzenadel gefunden. Viel jüngeren<br />

Datums war e<strong>in</strong>e Gesichtsurne, die unversehrt am Rotbusch gefunden wurde.<br />

Diese war viel größer. Nicht der Urnenhals, sondern der Bauch der Urne<br />

war zum Gesicht herausgeformt. 11 Träger der sogen. Ste<strong>in</strong>kistengräber u.<br />

Gesichtsurnenkultur waren Frühgermanen (500—300 v. Chr.). Die Frühgermanen<br />

gelangten von N her bis zur Mündung des Queis <strong>in</strong> den Bober<br />

[Bolko Frhr. v. Richthofen <strong>in</strong> Karl Hausdorff, Unser Schlesien (Stuttgart 1954),<br />

S. 16]. — E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Wittgendorf gefundene Gesichtsurne war <strong>in</strong> der Literatur<br />

beschrieben. — Nach Bolko Frhr. v. Richthofen, Die ältere Bronzezeit <strong>in</strong><br />

Schlesien (Breslau 1926), S. 137, erwarb das Breslauer Museum für Vorgeschichte<br />

1918 aus dem Nachlaß des Rittergutsbesitzers Andrea (Herwigsdorf)<br />

e<strong>in</strong>e unvollständige Sp<strong>in</strong>delnadel und e<strong>in</strong>e unverzierte Ösennadel des<br />

Typus A, gefunden <strong>in</strong> R. unter e<strong>in</strong>em 20 Fuhren großen Ste<strong>in</strong>haufen, offenbar<br />

aus e<strong>in</strong>em Skelettgrab der II. Periode der Bronzezeit.<br />

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