Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg
Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg
Georg Steller: Rückersdorf Krs. Sprottau - Familie Spiegel in Radeberg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hirschfeldau, mit je e<strong>in</strong>em Vorwerk <strong>in</strong> Hirschfeldau, Wachsdorf und<br />
Niederküpper belehnt, ferner mit 17 3 / 4 Mark Z<strong>in</strong>s zu Rückersdorf<br />
(Cop. 59, 392b). Bei e<strong>in</strong>er brüderlichen Teilung um 1500 kam der<br />
Z<strong>in</strong>santeil Rückersdorf an den Besitzer von Wachsdorf. Mit dem<br />
Tode des 1474 genannten He<strong>in</strong>ze von Promnitz und se<strong>in</strong>es Neffen<br />
Christoph 1516 fielen die Güter als erledigtes Lehen an den Herzog<br />
<strong>Georg</strong> von Sachsen, der sie 1517 dem Saganer Verweser (oder Landeshauptmann)<br />
<strong>Georg</strong> von Königsfeld verkaufte. Die Lehnsgüter<br />
(Anteil Wachsdorf mit Zubehör) behielt Königsfelds Witwe<br />
Margarete bis zu ihrem Tode 1549 als Leibged<strong>in</strong>ge. Die wiederum<br />
heimgefallenen Güter übergab Kaiser Ferd<strong>in</strong>and I. — seit 1549 gehörte<br />
Sagan wieder den Habsburgern — 1550 dem Sebastian<br />
von Schönaich (1509—1557). In den späteren Erbause<strong>in</strong>andersetzungen<br />
zwischen Sebastians Sohn Johann <strong>Georg</strong> (geb. 1550) und<br />
se<strong>in</strong>em Onkel Fabian von Schönaich 1573 und 1578 erhielt Johann<br />
<strong>Georg</strong> von Schönaich die Hertwigswaldauer Güter und mit ihm den<br />
Z<strong>in</strong>santeil Rückersdorf. Um aber im Fürstentum Sagan belehnt zu<br />
bleiben, behielt sich Fabian von Schönaich den Erbz<strong>in</strong>s auf zwei<br />
Bauern <strong>in</strong> Rückersdorf zurück. Dieser Z<strong>in</strong>s fiel mit Fabians Tode 1591<br />
an den Kaiser Rudolph II., der ihn 1603 an Maximilian von<br />
Knobelsdorff auf Rückersdorf verkaufte (Rep. 37 Ortsakten<br />
Rückersdorf). Der Z<strong>in</strong>santeil bestand nunmehr (bis zur Ablösung) aus<br />
acht Bauerngütern mit 5½ Hufen, von denen vier Bauern ihr Wohngut<br />
im Knobelsdorffschen Anteil hatten. Schon früher wurde diese<br />
auffällige Tatsache durch die Überscharäcker im Oberdorf erklärt.<br />
Bei der Kolonisation vor 1250 hatten hier wenig fruchtbare Ackerstreifen<br />
ke<strong>in</strong>en Käufer gefunden, so daß schmale Streifen nunmehr<br />
von anderen Bauernhöfen zusätzlich — d. h. abseits vom Gehöft —<br />
erworben wurden. Diese vier Bauern zahlten daher Erbz<strong>in</strong>sen an<br />
das Rittergut Rückersdorf und Rittergut Hertwigswaldau, leisteten<br />
aber Gutsdienste dem Rittergut Rückersdorf. Die übrigen vier „Hertwigswaldauer<br />
Bauern" (welche Bauerngüter das waren, ist dem Verf.<br />
jetzt nicht mehr bekannt) mußten ihre Kaufverträge vor dem Gerichtsamt<br />
Hertwigswaldau abschließen, aber der Rückersdorfer<br />
Schreiber trug die Verträge <strong>in</strong>s Schöffenbuch Rückersdorf e<strong>in</strong>.<br />
Mit den Gütern Hertwigswaldau, Wachsdorf, Wittgendorf usw.<br />
kam dieser Z<strong>in</strong>santeil Rückersdorf 1730 an die Stadt <strong>Sprottau</strong> (E<strong>in</strong>zelheiten<br />
bei Ste. Gru. 35). Nach 1825 wurden die Gutsdienste und<br />
Z<strong>in</strong>sen von der Stadtgeme<strong>in</strong>de <strong>Sprottau</strong> abgelöst (Verträge im Stadtarchiv<br />
<strong>Sprottau</strong>).<br />
21