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Behinderung und Ausweis - Landschaftsverband Rheinland

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Danach ist der GdS nach den verbliebenen Auswirkungen<br />

<strong>und</strong> dem eventuellen Organschaden, jedoch<br />

nicht niedriger als 30, zu bewerten.<br />

16.9 Anämien<br />

Symptomatische Anämien (zum Beispiel Eisenmangelanämie,<br />

vitaminabhängige Anämien) sind in der Regel<br />

gut behandelbar <strong>und</strong> nur vorübergehender Natur.<br />

Therapierefraktäre Anämien (zum Beispiel bestimmte<br />

hämolytische Anämien, Thalassämie, Erythrozytenenzymdefekte)<br />

mit geringen Auswirkungen (ausgeglichen<br />

<strong>und</strong> ohne wesentliche Allgemeinstörungen)<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0–10<br />

mit mäßigen Auswirkungen (zum Beispiel<br />

gelegentliche Transfusionen) . . . . . . . . . . 20–40<br />

mit starken Auswirkungen (zum Beispiel<br />

andauernde Transfusionsbedürftigkeit)<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50–70<br />

16.10 Hämophilie <strong>und</strong> entsprechende plasmatische<br />

Blutungskrankheiten (je nach Blutungsneigung)<br />

leichte Form<br />

mit Restaktivität von antihämophilem<br />

Globulin (AHG) über 5 % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

mittelschwere Form – mit 1–5 % AHG<br />

mit seltenen Blutungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30–40<br />

mit häufigen (mehrfach jährlich) ausgeprägten<br />

Blutungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50–80<br />

schwere Form – mit weniger als 1 % AHG . . . 80–100<br />

Sonstige Blutungsleiden<br />

ohne wesentliche Auswirkungen . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

mit mäßigen Auswirkungen . . . . . . . . . . . . . . . 20–40<br />

mit starken Auswirkungen (starke Blutungen<br />

bereits bei leichten Traumen) . . . . . . . . 50–70<br />

mit ständiger klinisch manifester Blutungsneigung<br />

(Spontanblutungen, Gefahr<br />

lebensbedrohlicher Blutungen) . . . . . . . . 80–100<br />

Eine Behandlung mit Antikoagulantien ist bei der Gr<strong>und</strong>krankheit<br />

(zum Beispiel bei Herzklappen- <strong>und</strong> Gefäßprothesen,<br />

Thrombophilie) berücksichtigt. Wenn die Gr<strong>und</strong>krankheit<br />

nicht mehr besteht beziehungsweise keinen<br />

GdS mehr bedingt, aber eine Weiterbehandlung mit Antikoagulantien<br />

erforderlich ist, kann – analog den sonstigen<br />

Blutungsleiden – in der Regel ein GdS von 10<br />

angenommen werden.<br />

16.11 Imm<strong>und</strong>efekte<br />

Angeborene Defekte der humoralen <strong>und</strong> zellulären Abwehr<br />

(zum Beispiel Adenosindesaminase-Defekt, Di-<br />

George-Syndrom, permanente B-Zell-Defekte, septische<br />

Granulomatose)<br />

ohne klinische Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0<br />

trotz Therapie erhöhte Infektanfälligkeit,<br />

aber keine außergewöhnlichen<br />

Infektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20–40<br />

trotz Therapie neben erhöhter Infektanfälligkeit<br />

auch außergewöhnliche<br />

Infektionen (ein bis zwei pro Jahr) . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Bei schwereren Verlaufsformen kommt<br />

ein höherer GdS in Betracht.<br />

Erworbenes Immunmangelsyndrom<br />

(HIV-Infektion)<br />

HIV-Infektion ohne klinische Symptomatik . . . . . . . 10<br />

HIV-Infektion mit klinischer Symptomatik<br />

geringe Leistungsbeeinträchtigung<br />

(zum Beispiel bei Lymphadenopathie<br />

syndrom [LAS]) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30–40<br />

stärkere Leistungsbeeinträchtigung<br />

(zum Beispiel bei AIDS-related complex<br />

[ARC]) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50–80<br />

schwere Leistungsbeeinträchtigung<br />

(AIDS-Vollbild) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100<br />

17. Haut<br />

Bei der Beurteilung des GdS von Hautkrankheiten sind<br />

Art, Ausdehnung, Sitz, Auswirkungen auf den Allgemeinzustand,<br />

Begleiterscheinungen (wie Jucken, Nässen,<br />

Brennen, unangenehme <strong>und</strong> abstoßende Gerüche) <strong>und</strong><br />

die Rezidivbereitschaft beziehungsweise die Chronizität<br />

sowie die Notwendigkeit wiederholter stationärer Behandlung<br />

zu berücksichtigen. Bei Hautkrankheiten mit<br />

stark schwankendem Leidensverlauf kommt ein Durchschnitts-GdS<br />

in Betracht. Bei Kindern können sich Hautkrankheiten<br />

schwerer auswirken als bei Erwachsenen.<br />

Narben können durch Ausdehnung, Beschaffenheit<br />

(zum Beispiel Verhärtung, Verdünnung, Narbenzüge),<br />

Sitz oder Einwirkung auf ihre Umgebung zu Störungen<br />

führen. Bei flächenhaften Narben nach Verbrennungen,<br />

Verätzungen <strong>und</strong> ähnlichem muss außerdem die Beeinträchtigung<br />

der Haut als Schutz-, Ausscheidungs- <strong>und</strong><br />

Sinnesorgan berücksichtigt werden. Diese Störungen<br />

bestimmen die Höhe des GdS.<br />

Bei Entstellungen ist zu berücksichtigen, dass sich<br />

Schwierigkeiten im Erwerbsleben, Unannehmlichkeiten<br />

im Verkehr mit fremden Menschen sowie seelische Konflikte<br />

ergeben können.<br />

17.1 Ekzeme<br />

Kontaktekzeme (zum Beispiel irritatives<br />

<strong>und</strong> allergisches Kontaktekzem)<br />

geringe Ausdehnung <strong>und</strong> bis zu zweimal<br />

im Jahr für wenige Wochen auftretend<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0–10<br />

Sonst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20–30<br />

Atopisches Ekzem („Neurodermitis<br />

constitutionalis“, „endogenes Ekzem“)<br />

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