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75 Jahre Sozialdemokraten in Paderborn - SPD Paderborn

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<strong>Jahre</strong> der Ruhe — vor dem Sturm<br />

der „nationalen Revolution"<br />

Als nach dem Ende der Inflation<br />

1923 sich die wirtschaftliche und<br />

politische Lage <strong>in</strong> Deutschland teilweise<br />

stabilisierte, g<strong>in</strong>g es auch <strong>in</strong><br />

der <strong>Paderborn</strong>er <strong>SPD</strong> vergleichsweise<br />

ruhig zu. Höhepunkte der<br />

Veranstaltungen des <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong>s<br />

<strong>Paderborn</strong> waren die jährlichen<br />

Maifeiern. Die Teilnehmerzahl<br />

wuchs ständig. Festplätze<br />

waren abwechselnd die Gaststätten<br />

„Zur Nachtigall", „Inselbad" und<br />

„Auf dem Dören". 1924 standen<br />

die Wahlen für die Stadtverordnetenversammlungen<br />

und den Reichs-<br />

- tag an. Reichstagsabgeordneter<br />

Karl Schreck, Bielefeld, und der<br />

preußische Innenm<strong>in</strong>ister Carl<br />

Sever<strong>in</strong>g sprachen <strong>in</strong> gutbesuchten<br />

Versammlungen. Die Polizei bezifferte<br />

die Zahl der Anwesenden auf<br />

jeweils 600! Zur Kommunalwahl<br />

1924 referierte He<strong>in</strong>rich Lück<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />

der Hesterschen Volkshalle. „Dann<br />

g<strong>in</strong>g Lück<strong>in</strong>g auf die bisherige<br />

schwierige Stellung der Partei im<br />

Rathaus e<strong>in</strong> und betonte, daß das<br />

sozialdemokratische ,Drei-Männer-<br />

Kollegium' nicht e<strong>in</strong>mal imstande<br />

gewesen sei, e<strong>in</strong>en Antrag zu stellen,<br />

weil die Unterschrift der erforderlichen<br />

vierten Person gefehlt<br />

hätte", heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Überwachungsbericht.<br />

„Redner betonte,<br />

daß <strong>in</strong> das Ratskollegium tüchtige<br />

Leute gesandt werden müßten und<br />

ke<strong>in</strong>e alten Tranpfuntzen (so<br />

schrieb der wackere Beamte!), welche<br />

schon nach e<strong>in</strong>er halben Stunde<br />

Tagung dort säßen und schliefen."<br />

(„Ansche<strong>in</strong>end waren die Frauen<br />

des Kollegiums damit geme<strong>in</strong>t" —<br />

vermutete der Beamte!)<br />

Maiausflug des <strong>SPD</strong>-Ortsvere<strong>in</strong>s <strong>Paderborn</strong> <strong>in</strong> der Weimarer Zeit.<br />

Selbstverständlich „ wackelten " die mitgenommenen K<strong>in</strong>der — und e<strong>in</strong>ige<br />

Köpfe wurden unscharf. Es ist heute schwer, die Dargestellten zu identifizieren.<br />

E<strong>in</strong>en aber erkennt man, sagen wir, auf den zweiten Blick:<br />

Karl Denkner mit Brille und e<strong>in</strong>em stattlichen Schnurrbart (der vierte<br />

Mann von rechts <strong>in</strong> der mittleren Reihe)<br />

Von drei auf sechs<br />

Das Wahlergebnis war 1924 überraschend<br />

gut für die <strong>SPD</strong>: Zum<br />

ersten Male zogen sechs Kommunalpolitiker<br />

der <strong>SPD</strong>-Fraktion <strong>in</strong><br />

das Stadtverordnetenkollegium e<strong>in</strong>.<br />

Jetzt hatte man die vierte Person<br />

für die fehlenden Unterschriften<br />

bei Anträgen!<br />

Die <strong>SPD</strong>-Fraktion bestand aus<br />

dem Eisenbahnschlosser He<strong>in</strong>rich<br />

Lück<strong>in</strong>g, dem Gewerkschaftssekretär<br />

Hermann Brockmann, dem<br />

Gewerkschaftssekretär He<strong>in</strong>rich<br />

Stahlberg, dem Eisenbahner<br />

Johannes Schniedermeyer, dem<br />

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