75 Jahre Sozialdemokraten in Paderborn - SPD Paderborn

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Die Initiative war erfolgreich. Das BIB wurde nicht im Bereich der Fischteiche, sondern am Fürstenweg errichtet. 58 Ringe und Tangenten Heftig umkämpft war die Verkehrsplanung des Mittleren Rings, der Nordtangente und des Verlaufs der Bin zwischen der Anschlußstelle an der Bl und Schlangen. Der Mittlere Ring, der zur Zeit vom Ostring über den Südring bis zur Borchener Straße fertiggestellt ist, soll nach der ursprünglichen Konzeption weitergeführt werden durch eine Unterführung unter dem Bahnhof über die Rathenaustraße, durch die Fürstengärten, über den Löffelmannweg bis zum Anschluß an den Ostring an der Detmolder Straße. Dagegen haben sich sowohl Ortsverein als auch Fraktion immer wieder gewandt, bis jetzt mit Erfolg. Die Weiterführung der Westtangente (Unterer Frankfurter Weg) als Nordtangente von der Fürstenallee an den Fischteichen vorbei zur Marienloher Straße und der Bau der Bin westlich und nördlich durch das Lippetal gaben Anlaß zu vielen Aktivitäten des Ortsvereins. Auf einer Tagung des Ortsvereins mit der Fraktion und den Jusos im Herbst 1973 wurden die Probleme erörtert, die mit dem Bau der Bin entstanden. In einem offenen Brief wurde der Minister für Verkehr aufgefordert, den Planfeststellungsbeschluß für den Teilabschnitt Paderborn — Schlangen auszusetzen. Etwas später verfaßte der Ortsverein folgende Resolution, nachdem der Rat Vorschläge der SPD übernommen hatte.
Der Minister ging auf die Vorstellungen des Ortsvereins nicht ein, da im Rahmen des „Planfeststellungsverfahrens weder Behörden noch privat Betroffene grundsätzlich Einwendungen gegen die Linienführung der Bin gemacht hätten." Daß es keine Einwendungen gegen die Trassierung gab, lag daran, daß das Gebiet, durch das die Trasse geführt werden sollte, sich in öffentlicher Hand befand, die ja gerade daran interessiert war, die Bin durch das Lippetal zu führen. Ein Prozeß um eine Ausstellung Die Stadt versuchte im Herbst 1973 durch eine Ausstellung in den Räumen des Stadthauses unter dem Leitwort „Paderborn — Schritte nach vorn" die Bürger mit der Stadtplanung, insbesondere mit der Straßenplanung, bekannt zu machen und sie dafür zu gewinnen. Die Kritik von Bürgerinitiativen gegen diese einseitige Information wurde vom Ortsverein aufgegriffen. In einem Flugblatt warf er der Stadt Paderborn vor, sie informiere einseitig und berücksichtige nicht die von ihm und verschiedenen Bürgerinitiativen vorgeschlagenen Alternativen. Eine Dokumentation der Jusos auf einem ca. 1 qm großen Dreieckständer, auf dem mit zeichnerischen und textlichen Darstellungen den Besuchern der Ausstellung Alternativlösungen der Verkehrsplanung dargelegt werden sollten und der an drei Tagen im Oktober und November 1973 an der Einmündung der Gutenbergstraße in den Rathausplatz aufgestellt werden sollte, wurde nicht gestattet. Der Ortsverein führte darauf einen Prozeß gegen die Stadt, den er in zwei Instanzen beim Verwaltungsgericht im Juni 1974 und beim Oberverwaltungsgericht im März 1976 gewann. Rettet die Fischteiche! 1976 wurde über die Trassenführung der Nordtangente und ihren Anschluß an die Bin entschieden. Der Ortsverein widersetzte sich dem geplanten Anschluß der Bin an den Thuner Weg, jetzt Dubelohstraße, und konnte die Fraktion von seiner Auffassung überzeugen. In der Skizze wird die gegen den Willen der SPD verabschiedete Alternativlösung dargestellt; die von der SPD bevorzugte Lösung sah eine Anbindung der Bin an die Paderborner Straße, jetzt Neuhäuser Straße, B 64/68 vor. Trotz massiver Proteste der Bevölkerung wurde im Rat gegen die Stimmen der SPD-Fraktion die dargestellte Planung beschlossen. Der Ortsvereinsvorstand wandte sich darauf mit Flugblättern an die Paderborner Bevölkerung. Plakate mit der Aufschrift „Rettet die Fischteiche — Initiative der SPD" wurden geklebt. Mit einer Petition wandte sich der Ortsvereinsvorstand an den Landtag. Bei einem Sommerfest an den Fischteichen am 4. 7. 1976, zu dem alle Bürger der Stadt eingeladen waren, wurde dort ein letztes Mal, frei von Abgasen und Lärm der Umgehungsstraßen, in unberührter Natur gefeiert. 59
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