Von Steffen Haffner - Deutsche Olympische Gesellschaft
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Die Gründung der Stiftung <strong>Deutsche</strong> Sporthilfe vor<br />
vierzig Jahren war ein Akt der Notwendigkeit. Die<br />
<strong>Olympische</strong>n Spiele von 1972, die ein Jahr vor der<br />
Unterzeichnung der Stiftungsurkunde am 26. Mai 1967 in<br />
Berlin an München vergeben wurden, dürften der entscheidende<br />
Impuls dafür gewesen sein. Willi Daume hatte die<br />
Bewerbung als Trotzreaktion auf die Teilung der gesamtdeutschen<br />
Olympiamannschaft 1965 eingefädelt und zum Erfolg<br />
geführt. Der damalige Präsident des <strong>Deutsche</strong>n Sportbundes<br />
(DSB) und des Nationalen <strong>Olympische</strong>n Komitees (NOK)<br />
nutzte die Begeisterung<br />
für die<br />
Spiele im eigenen<br />
Land, Überlegungen<br />
für eine<br />
bessere Betreuung<br />
der bundesdeutschen<br />
Athleten in<br />
konkretes Handeln<br />
umzumünzen. Die<br />
Chancenungleichheit<br />
der weitgehend<br />
puristischen<br />
westdeutschen<br />
Amateure gegenüber<br />
den Staatsamateuren<br />
des<br />
Ostblocks und den<br />
US-amerikanischenHochschulamateuren<br />
war<br />
augenfällig. Die<br />
Vorstellung, die<br />
westdeutschen<br />
Sportler könnten<br />
sich gegen die<br />
immer stärker<br />
werdenden DDR-<br />
Athleten in München<br />
blamieren,<br />
wirkte zusätzlich<br />
als Triebkraft.<br />
Im Herbst 1966 bat Willi Daume die <strong>Deutsche</strong> <strong>Olympische</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> (DOG), die sich bislang über das Sammeln von<br />
Spenden an der Finanzierung bundesdeutscher Olympia-<br />
Expeditionen beteiligt hatte, die Gründung einer unabhängigen<br />
Stiftung vorzubereiten. Am 9. November des Jahres<br />
empfahlen in Düsseldorf DSB, NOK, Bundesausschuss Leistungssport,<br />
DOG und das Organisationskomitee der <strong>Olympische</strong>n<br />
Spiele 1972, eine "Stiftung <strong>Deutsche</strong> Sporthilfe" ins<br />
Leben zu rufen. Schon zwei Wochen später beriet das DOG-<br />
Präsidium eine Satzung und Geschäftsordnung für die künftige<br />
Stiftung. Und als Anfang 1967 DSB und NOK dem Regel-<br />
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werk zustimmten, war der Weg für das Förderwerk des deutschen<br />
Sports frei.<br />
Formal vollzogen die DOG und der DSB den Gründungsakt.<br />
Am Abend des 26. Mai 1967 unterzeichneten im Berliner<br />
Hotel Kempinski vor dem Notar Carl Scholz für die DOG deren<br />
Präsident Georg von Opel und ihr Schatzmeister Werner<br />
Peterssen sowie für den DSB Präsident Willi Daume und<br />
Schatzmeister Walter Wülfing die Stiftungsurkunde. Die<br />
Anschubfinanzierung der Stiftung, die ihren Sitz von Beginn<br />
40 Jahre Sporthilfe oder<br />
Die eindrucksvolle Bilanz<br />
der guten Taten <strong>Von</strong> <strong>Steffen</strong> <strong>Haffner</strong><br />
an in Frankfurt am Main hatte, war schon im Januar 1967<br />
mit der Entscheidung von Bundespostminister Werner Dollinger<br />
gesichert, Zuschlagsbriefmarken für die <strong>Olympische</strong>n<br />
Spiele 1972 herauszugeben. Daraus wurde nach den Spielen<br />
die Sportbriefmarke, deren Erlös Jahr für Jahr der Sporthilfe<br />
und Wohlfahrtsverbänden zugute kommt und die nach wie<br />
vor die wichtigste finanzielle Säule der Stiftung darstellt.<br />
Mehr als 120 Millionen Euro hat die Sporthilfe seit 1968 aus<br />
dieser Quelle geschöpft. 3,5 Millionen waren es im WM-Jahr<br />
2006. Für 2007 wird mit 2 Millionen gerechnet.