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Stefan f l Gergely - stefan m. gergely

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Ländern mit möglicher radioaktiver Verseuchung. Dieser Grundsatzbeschluß<br />

wird noch in einzelnen technischen Einzelheiten überarbeitet<br />

Dem Importstopp für frische Dritdandsware liegt entsprechend einem<br />

Vorschlag der EG-Kommission ein geographischer Radius von 1000 Kilometern<br />

um den Unfallsort Tschernobyl zugrunde. Damit sind die Ostblockstaaten<br />

Sowjetunion, Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und<br />

Tschechoslowakei als Herkunftsgebiete betroffen. Darüber hinaus versuchen<br />

die EG-Bürokraten, auch den innergemeinschaftlichen Handel<br />

zu berücksichtigen. Dabei kommt es jedoch zu heftigen Streitigkeiten,<br />

die noch Tage später nicht bereinigt sind: Vor allem die Italiener und<br />

die Deutschen können sich nicht über gemeinsame Grenzwerte der Radioaktivität<br />

einigen.<br />

Donnerstag 8. Mai. Die Österreichische Ärztekammer meldet sich mit<br />

einer Kritik an den Maßnahmen des Gesundheitsministeriums zu Wort<br />

Die Aktionen des Ministeriums seien viel zu spät erfolgt, die als Schutz<br />

vor der zusätzlichen Strahlenbelastung herausgegebenen Empfehlungen<br />

überzogen. Man hätte Schutzmaßnahmen, so Dr. Erwin Rasinger, Umweltschutzreferent<br />

der Österreichischen Ärztekammer, vor allem für<br />

Kinder sofort nach dem ersten radioaktiv belasteten Regen ergreifen<br />

müssen. Das Absagen von Schullandwochen und anderen Aktivitäten<br />

von Kindern im Freien acht Tage nach der ersten Belastung bringe<br />

nichts.<br />

Nach dem Verkaufsverbot von Frischgemüse beginnen Bauern und<br />

Landwirtschaftkammern, den möglichen Schaden zu errechnen, der<br />

daraus erwachsen könnte. Allein im Burgenland müssen 1,5 Millionen<br />

Häuptel Salat vernichtet werden. In Oberösterreich soll der Schaden<br />

rund 10 Millionen Schilling betragen. Staatssekretär Gerolf Murer fordert<br />

eine Novellierung des Katastrophenhilfegesetzes noch vor dem<br />

Sommer, um die Landwirte zu entschädigen. Nach einer Warnung, radioaktive<br />

Schnittblumen in die Wohnungen zu stellen, betont die Gärtnerinnung,<br />

daß 95 Prozent der 17 Millionen Schnittblumen, die für den<br />

Muttertag angeboten werden, aus Glashäusern stammten.<br />

Größeren Wirbel löst eine Meldung der Stadt Linz aus, daß bei Schönwetter<br />

bereits ab heute die Freibäder geöffnet würden. Der Linzer Bürgermeister<br />

ordnet daraufhin an, die Bäder dürften erst ab 17. Mai besucht<br />

werden.<br />

Der »Kampf mit dem Reaktor« im ukrainischen Tschernobyl ist, wie die<br />

sowjetische Presse aktuell meldet, noch nicht zu Ende. Es wird versucht,<br />

den beschädigten Reaktor auch von unten zu neutralisieren. Aus Hubschraubern<br />

seien bisher schon mehr als 4.000 Tonnen Sand, Lehm, Blei<br />

und Bor auf den Reaktor geworfen worden. Inzwischen versuchen besorgte<br />

Eltern in der Ukraine, ihre Kinder aus Furcht vor der Radioaktivität<br />

in andere Landesteile zu bringen. Reisende aus Kiew berichten, die<br />

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