Stefan f l Gergely - stefan m. gergely
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der Millionenstadt Kopenhagen entferntes' Atomkraftwerk umgehend<br />
stillzulegen.<br />
Woche vom 11. zum 18. Mai. Die Rettungsarbeiten in Tschernobyl und<br />
die Folgen der Radioaktivität in großen Teilen Europas bleiben weiterhin<br />
im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Die Lage im Unglücksreaktor<br />
von Tschernobyl scheint nun tatsächlich unter Kontrolle. Der<br />
IAEA-Generaldirektor Blix erklärt nach seiner Rückkehr aus der<br />
UdSSR, das Feuer sei aus, der Reaktorbrand sei »praktisch vorüber«.<br />
Erstmals werden von sowjetischer Seite auch Fehler nach dem Unglück<br />
in dem Kernkraftwerk zugegeben. Das Bedienungspersonal in Tschernobyl<br />
habe teilweise versagt. Die nach Moskau übermittelten Informationen<br />
seien weder ausreichend noch korrekt gewesen. »Am Anfang<br />
hätte man den Schaden im Rahmen halten können, ungefähr so, wie<br />
das in anderen Ländem der Fall gewesen ist«, sagte Valentin Falin, Chef<br />
der sowjetischen Nachrichtenagentur Nowosti in einem Interview mit<br />
dem Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«. Falin bestätigt weiter, daß die<br />
Sowjetunion von dem Unglück völlig unvorbereitet getroffen worden<br />
sei und daß es »im Grund genommen keine vorsorglichen Instruktionen«<br />
gegeben habe.<br />
In mehreren europäischen Städten kommt es am Muttertag zu Demonstrationen<br />
gegen die Atomkraft, darunter auch in Laibach, wo hunderte<br />
Jugendliche gegen den Bau weiterer Atomkraftwerke in Jugoslawien<br />
protestieren.<br />
Obwohl in ganz Österreich der Strahlenpegel in der Luft weiterhin konstant<br />
fällt, werden die vom Gesundheitsminsterium empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen<br />
für die Bevölkerung weiter aufrecht erhalten. Man<br />
bleibt bei der Prognose, daß ab Pfingsten »Entwarnung« gegeben werden<br />
kann. Bei der Milch pendeln sich die Belastungswerte inzwischen<br />
auf 2 bis 4 Nanocurie pro Liter für Jod-131 ein. Der zulässige Höchstwert<br />
ist 10 Nanocurie. Bei Gemüse hingegen sei die Lage immer noch<br />
eher schwierig einzuschätzen, sagt Dr. Karl Hartig vom Gesundheitsministerium.<br />
Aus dem Forschungszentrum Seibersdorf wird gemeldet, man habe erstmals<br />
auch das langlebige Cäsium-137 nachgewiesen. Die Werte lägen<br />
jedoch weit unter der zulässigen Höchstgrenze: »Man müßte, um diese<br />
zu erreichen, an die 1.000 Liter Milch trinken«, so eine Stellungnahme<br />
des Forschungszentrums.<br />
Die Salzburger Atomgegner wenden sich in einem Protestbrief an Bayerns<br />
Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Sie beziehen sich dabei auf<br />
den Bau der Wiederaufbereitungsanlage bei Wackersdorf. Landeshauptmann<br />
Haslauer betont, die Politiker seien aufgerufen, darüber zu entscheiden,<br />
inwieweit es zu verantworten sei, ein größeres Risiko des Lebens<br />
in Kauf zu nehmen, nur um mehr Lebensstandard zu erreichen.<br />
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