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Stefan f l Gergely - stefan m. gergely

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2. Natürliche und künstliche Radioaktivität<br />

Man kann sie weder sehen, hören noch riechen. Dennoch ist radioaktive<br />

Strahlung allgegenwärtig. Um ihre Eigenschaften verstehen zu können,<br />

ist die Kenntnis einiger physikalischer Grundlagen notwendig.<br />

Als Radioaktivität wird die Eigenschaft bestimmter Atomkerne bezeichnet,<br />

spontan in Bruchstücke zu zerfallen und dabei Energie abzugeben.<br />

Ein Atomkern ist dann radioaktiv, wenn seine Bausteine, die sogenannten<br />

Protonen und Neutronen, nicht in einem ausgewogenen Verhältnis<br />

zueinander stehen. Radioaktive Kerne - man nennt sie auch Radionuklide<br />

- sind also instabil, und weil sie instabil sind, zerfallen sie in Bruchstücke,<br />

und zwar solange, bis ein stabiler Zustand erreicht ist. Die Zusammensetzung<br />

von Nukliden wird mit der sogenannten Massenzahl<br />

charakterisiert; sie gibt an, wieviele Protonen und Neutronen im Atomkern<br />

vorhanden sind. So ist beispielsweise metallisches Radium mit der<br />

Massenzahl 226 instabil und zerfällt spontan in das Edelgas Radon mit<br />

der Massenzahl 222; bei jedem Zerfall werden zwei Protonen und zwei<br />

Neutronen frei - ein derart aufgebautes Spaltprodukt wird als Alpha-<br />

Teilchen bezeichnet<br />

Der radioaktive Zerfall ist ein natürliches Phänomen. Zur Zeit sind<br />

rund 1.500 verschiedene Nuklide bekannt, etwa 1.200 davon sind radioaktiv.<br />

Sie unterscheiden sich außer durch ihre Massenzahl auch in der<br />

Zahl der pro Sekunde zerfallenden Atomkeme. Jedes Nuklid hat demnach<br />

eine charakteristische »Aktivität«. Sie wird in Curie oder in Becquerel<br />

gemessen. Die Aktivität von 1 Curie liegt vor, wenn 37 Milliarden<br />

Atome pro Sekunde zerfallen. Ein Becquerel bedeutet 1 Zerfall pro Sekunde.<br />

37 Milliarden Becquerel sind demnach 1 Curie.<br />

Man kann auch eine Oberfläche als radioaktive Strahlenquelle ansehen;<br />

dann ist ihre Aktivitätsverteilung in Curie pro Quadratmeter oder Becquerel<br />

pro Quadratmeter angegeben. Ist die radioaktive Substanz in<br />

Luft, Wasser oder Lebensmitteln enthalten, dann spricht man von einer<br />

Radioaktivitätskonzentration; sie kann in Einheiten von Curie oder<br />

Becquerel pro Kubikmeter gemessen werden; oft werden auch Untereinheiten<br />

verwendet, also Millicurie (1/1.000 Curie), Mikrocurie<br />

(1/1.000.000 Curie) oder Nanocurie (1/1.000.000.000 Curie).<br />

Die Aktivität der einzelnen radioaktiven Stoffe ist eine Naturkonstante<br />

- das Radionuklid Jod-131 (also Jod mit der Massenzahl 131) hat immer<br />

dieselbe Zerfallsrate, egal, ob es heiß oder kalt, feucht oder trocken<br />

ist. Darin liegt für manche Menschen auch das Unheimliche der Radioaktivität:<br />

Die Nuklide zerfallen und strahlen dabei, und nichts in der<br />

Welt kann sie daran hindern.<br />

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