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Stefan f l Gergely - stefan m. gergely

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dem Boden in die Pflanzen gelangt. So beträgt beispielsweise der Transferfaktor<br />

für Cäsium-137 in Getreidekörnern 0,005 und in Futterpflanzen<br />

0,02. Andererseits können Nuklide - je nach ihrer chemischen Natur<br />

- auch in hohem Maße angereichert werden: So beträgt beispielsweise<br />

der Anreicherungsfaktor von radioaktivem Strontium in Süßwasser<br />

bei Fischen 25.000, bei Phytoplankton 75.000 und bei Fadenalgen<br />

500.000.<br />

Wie man zu den Grenzwerten kam<br />

Um zu verdeutlichen, welche Annahmen bei der Erstellung von Grenzwerten<br />

für strahlende Teilchen in Lebensmitteln getroffen werden, sei im<br />

folgenden die »Begründung der Richtwerte von Jod-131 für Milch und<br />

frisches Blattgemüse sowie von Cäsium-137 für lagerfähige Produkte<br />

aus diesen Nahrungsmitteln« des deutschen Innenministeriums angeführt.<br />

(Die Berechnung stammt vom 4. Mai, der Richtwert für Cäsium<br />

wurde inzwischen für nicht notwendig erachtet. In Österreich gehen<br />

ähnliche Berechnungen von der hierzulande gültigen Strahlenschutzverordnung<br />

aus; detaillierte Begründungen, wie man bei uns zu den<br />

Grenz- und Richtwerten kommt, sind gegenwärtig nicht erhältlich.)<br />

«Die Strahlenschutzverordnung sieht für die Bevölkemng in der Umgebung<br />

kerntechnischer Anlagen vor, daß eine Schilddrüsendosis von<br />

0,9 Millisievert pro Jahr nicht überschritten wird. Für Störfälle liegt der<br />

entsprechende Planungsrichtwert bei 150 Millisievert pro Jahr.<br />

Die Strahlenschutzkommission entschied bei ihren Erörtemngen über<br />

die Festsetzung von Richtwerten im Zusammenhang mit dem Reaktorunfall<br />

in Tschernobyl, daß keiner der beiden Planungswerte hierfür angewendet<br />

werden soll. Sie hielt den Wert von 30 Millisievert Schilddrüsendosis<br />

für das Kleinkind in der gegebenen Situation für angemessen.<br />

Dieser Wert ist insbesondere gestützt auf die Ergebnisse der Untersuchungen<br />

über die Spätwirkungen der langjährigen Anwendung von<br />

Jod-131 in der nuklearmedizinischen Diagnostik. Die hierüber bisher<br />

durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, daß bei Schilddrüsendosen<br />

von mindestens 500 Millisievert und Beobachungszeiten von<br />

mehr als 17 Jahren statistisch gesichert keine Erhöhung der Inzidenz<br />

von Schilddrüsenkarzinomen feststellbar war. Damit kann selbst unter<br />

der Annahme einer erhöhten Strahlenempfindlichkeit des Kleinkindes<br />

der Wert von 30 Millisievert als annehmbar angesehen werden.<br />

Der für Milch von der Strahlenschutzkommission empfohlene Richtwert<br />

von 500 Becquerel Jod-131 pro Liter basiert auf folgenden Annahmen:<br />

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